wfn.org | Thema der Zehnten LWB-Vollversammlung: "Zur Heilung der Welt"

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Zehnte LWB-Vollversammlung tagt vom 21. bis 31. Juli 2003 im
kanadischen Winnipeg

Genf, 1. Dezember 2000 (LWI) - "Zur Heilung der Welt" lautet das Thema
der Zehnten Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes (LWB), die vom
21. bis 31. Juli 2003 in Winnipeg, Kanada, stattfinden wird. Dies
entschied das LWB-Exekutivkomitee unter Vorsitz des Praesidenten des
LWB, dem braunschweigischen Landesbischof Dr. Christian Krause, waehrend
seiner Sitzung in Genf am 26. und 27. November.

LWB-Praesident Krause beschrieb das Thema der Vollversammlung als ein
"Signal" an die ChristInnen. Der Begriff "Heilung" umfasse ganz
unterschiedliche Aspekte wie das Heil der Schoepfung, die Loesung von
Konflikten zwischen Voelkern und Volksgruppen, die Trennung zwischen Arm
und Reich sowie die Herausforderung der Globalisierung. Krause betonte
gegenueber der Lutherischen Welt-Information (LWI), dass die wachsende
Kluft zwischen Arm und Reich ein "Alarmzeichen" fuer ChristInnen sein
muesse. Weltweit gebe es immer mehr Laender, "die es nicht einmal mehr
wert zu sein scheinen, ausgebeutet zu werden", so der LWB-Praesident.

Jetzt komme es darauf an, erklaerte Krause in Genf, dass die
verschiedenen Aspekte, die das Vollversammlungsthema einschliesse,
entfaltet werden, um aus der allgemeinen Formulierung des Themas
spezifischere Unterthemen zu entwickeln. Zur Heilung gehoere auch die
Oekumenefrage, so Krause, "das Heilen der vielen Brueche". Mit Blick auf
den europaeischen Integrationsprozess betonte der LWB-Praesident, dass
die Heilung der vielen gesellschaftlichen Brueche von grosser Bedeutung
sei. Konkrete Ansaetze sieht Krause in der Frage nach der Bedeutung des
Miteinanders in Europa und mit Laendern und Kirchen der suedlichen
Hemisphaere sowie in der Frage des Umgangs mit Fremden. 

Gerade vor dem Kontext der gastgebenden Kirche werde die Bedeutung des
Themas der Vollversammlung deutlich, so Krause. Hierzu gehoerten vor
allem die Erfahrungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada
(ELKIK), die gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Amerika (ELKA) fuer dieses Thema votierte, im Umgang mit der kanadischen
Urbevoelkerung und dem Willen, die verschiedenen Voelker
zusammenzufuehren und zu versoehnen. 

Der Generalsekretaer des LWB, Pfr. Dr. Ishmael Noko, beschrieb das
Vollversammlungsthema "Zur Heilung der Welt" als zeitgemaess. Weiterhin
habe dieses Thema auch oekumenische Bedeutung, da es beinhalte, dass man
sich fuer die weltweite Verkuendigung des Evangeliums einsetze.

"Es hat eine praktische Seite sowie auch eine geistliche Dimension", so
Noko gegenueber LWI. Er betonte, dass innerhalb dieses breiten Themas
die Kirchen in der lutherischen Tradition die Moeglichkeit haetten, dort
die Schwerpunkte wahrzunehmen und Prioritaeten zu setzen, "wohin Gott
uns im neuen Jahrtausend ruft".

Der LWB-Generalsekretaer sieht in der LWB-Vollversammlung in Winnipeg
eine gute Moeglichkeit fuer die lutherischen Kirchen, nicht nur die
weltweite Gemeinschaft zum Ausdruck zu bringen, sondern auch zu zeigen,
dass sie eine Gemeinschaft der Glaeubigen ist, die in die Welt gesandt
ist um der Welt willen. Er hoffe, so erklaerte Noko, das Thema der
Zehnten Vollversammlung werde "uns auch daran erinnern, dass es noetig
ist, uns miteinander zu versoehnen - auf oekumenischer Ebene, wie auch
als Menschen und Gemeinschaften in der heutigen Welt."

Die Entscheidung, die Zehnte Vollversammlung in Kanada zu veranstalten,
wurde im Juni diesen Jahres mit grosser Mehrheit vom Rat des LWB bei
seiner Tagung in Turku, Finnland, getroffen. Ein Planungsausschuss fuer
die Vollversammlung, der ebenfalls in Turku gebildet wurde, soll im
Januar 2001 erstmals in Genf zusammentreten. Der Ausschuss unter Vorsitz
von Susan E. Nagle, USA, ist auch zustaendig fuer die Erarbeitung der
Unterthemen fuer die Vollversammlung.

Dass die Zehnte LWB-Vollversammlung in Kanada stattfindet, sei fuer die
kanadischen LutheranerInnen eine wichtige Unterstuetzung in dem Versuch,
eine Vision von Kirche zu entwickeln, die weit ueber die Grenzen seiner
Kirche hinausreiche, erklaerte der kanadische Bischof Telmor Sartison
nach der Entscheidung im Juni in Turku. Die ELKIK hatte sich bereits
fuer die Ausrichtung der Vollversammlung von 1997 beworben, nun erwarte
er eine "kraftvolle Erfahrung" fuer die Kirche seines Landes und einen
starken Impuls fuer die oekumenischen Beziehungen in Kanada. 

In den letzten Jahrzehnten ist es den kanadischen LutheranerInnen nach
Aussage von Bischof Sartison gelungen, eine "kanadische Identitaet" zu
entwickeln, erst 1986 war die ELKIK gegruendet worden, zuvor gehoerten
die kanadischen LutheranerInnen zu US-amerikanischen Kirchen. Ebenfalls
1986 trat die ELKIK als Mitglied dem Lutherischen Weltbund bei,
weiterhin ist sie Mitglied des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK).
Ueber 80 Prozent der rund 30 Millionen KanadierInnen gehoeren einer
christlichen Kirche an, neben rund 200.000 LutheranerInnen sind circa
knapp 50 Prozent der Bevoelkerung katholisch, mehr als ein Drittel der
Bevoelkerung gehoert einer protestantischen Kirche an. 

Seit der Gruendung des LWB in Lund, Schweden 1947 finden
LWB-Vollversammlungen entsprechend der Verfassung des LWB in der Regel
in sechsjaehrigen Intervallen statt. Sie sind wichtige Meilensteine, die
dem Weltbund die Richtung weisen und neue Ausrichtung geben. Die letzte
LWB-Vollversammlung, die erstmals in Asien stattfand, tagte 1997 in
Hongkong, China, unter dem Thema "In Christus - zum Zeugnis berufen".

Bisher fanden neun LWB-Vollversammlungen statt: 

1947 - Lund, Schweden: "Die lutherische Kirche in der Welt von heute"
1952 - Hannover, Deutschland: "Das lebendige Wort in einer
verantwortlichen Kirche"
1957 - Minneapolis, USA: "Christus befreit und eint"
1963 - Helsinki, Finnland: "Christus heute"
1970 - Evian, Frankreich: "Gesandt in die Welt"
1977 - Daressalam, Tansania: "In Christus - eine neue Gemeinschaft"
1984 - Budapest, Ungarn: "In Christus - Hoffnung fuer die Welt"
1990 - Curitiba, Brasilien: "Ich habe das Schreien meines Volkes
gehoert"
1997 - Hongkong, China: "In Christus - zum Zeugnis berufen".

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen knapp 59,5 der weltweit 63,1
Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
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