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Religioesen Status quo Jerusalems respektieren


From FRANKI@elca.org
Date 28 Feb 2001 14:39:14

Palaestinensischer Bischof Younan unterstreicht Grundsatz "Land fuer
Frieden"

Wolfenbuettel (Deutschland)/Genf, 28. Februar 2001 (LWI) - Respekt
gegenueber dem religioesen Status quo Jerusalems ist eine Voraussetzung
fuer die Fortsetzung des Friedensprozesses im Nahen Osten. Diese
Auffassung hat der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Jordanien (ELKJ), Munib A. Younan (50), bei einem Pressegespraech 27.
Februar in Wolfenbuettel, Deutschland, deutlich gemacht.

Am Rande eines Besuchs beim Bischof der braunschweigischen Landeskirche
und Praesidenten des Lutherischen Weltbundes (LWB), Dr. Christian
Krause, warnte Younan die Politik davor, Jerusalem in bestimmte Bezirke
aufzuteilen. Dieser Ansatz des Abkommens von Camp David sei falsch.
Israelis und PalaestinenserInnen sowie die Glaeubigen der drei
Religionen - Judentum, Islam und Christentum - seien aufgerufen, sich
die Heilige Stadt in Frieden und Gerechtigkeit zu teilen, sagte Bischof
Younan. 

Demgegenueber kritisierte er den fortdauernden politischen Status quo
Jerusalems, der durch die Besetzung des Ostteils der Stadt durch Israel
gekennzeichnet sei. Solange dies der Fall sei, koenne kein Frieden
entstehen. Younan forderte die israelische Regierung auf, den Grundsatz
"Land fuer Frieden" in den Verhandlungen mit den PalaestinenserInnen
beizubehalten. Das Prinzip "Sicherheit fuer wirtschaftliche Entwicklung"
koenne diesen nicht ersetzen.

Appell an deutsche Regierung und deutsche Kirchen

An die deutsche Regierung und die deutschen Kirchen appellierte er, auf
der Durchsetzung der UN-Resolutionen zugunsten eines palaestinensischen
Staates zu bestehen: "Nur internationale Legitimitaet schafft einen
gerechten Frieden." Es gebe keine Sicherheit fuer Israel, ohne Freiheit
fuer die PalaestinenserInnen und andersherum, sagte Younan. Dies sei das
symbiotische Prinzip fuer eine bessere Zukunft.

Ausserdem hofft der Bischof auf deutsche Unterstuetzung im
Bildungswesen, das insbesondere von der lutherischen Kirche in
Palaestina getragen werde. An den fuenf Schulen der Kirche wuerden rund
3000 Kinder und Jugendliche unterrichtet. Hierbei lege man besonderen
Wert auf die Friedenserziehung.

Als Herausforderung fuer den Friedensprozess im Nahen Osten nannte
Younan darueber hinaus den interreligioesen Dialog. Die Religionen
duerften nicht Ungerechtigkeit und Hass legitimieren, sondern muessten
dazu beitragen, dass Palaestinenser und Israelis  jeweils im anderen
Gott selber wahrnehmen.

(Ein Beitrag von Michael Strauss, Pressesprecher der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.) 

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