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Noko ist besorgt ueber fortgesetzte Gewalt im Nahen Osten


From FRANKI@elca.org
Date 23 Mar 2001 09:49:33

Aus Gewalt kann kein dauerhafter Frieden entstehen
LWB-Generalsekretaer Noko ist besorgt ueber fortgesetzte Gewalt im
Nahen Osten

Genf, 23. Maerz 2001 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes, Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die israelische Regierung
aufgefordert, bei der Suche nach einer Loesung des Konflikts und bei der
Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zwischen Israelis und
PalaestinenserInnen die Fuehrung zu uebernehmen. Da Israel sowohl
militaerisch als auch wirtschaftlich der um ein Vielfaches staerkere
Akteur in diesem Konflikt sei, habe es hierfuer die Moeglichkeiten und
auch die Verantwortung, betonte Noko in einem Schreiben an
Premierminister Ariel Sharon. 

Mit grosser Besorgnis und Beunruhigung verfolge der LWB die Entwicklung
des gegenwaertigen Konflikts zwischen den PalaestinenserInnen und der
israelischen Regierung, erklaerte der LWB-Generalsekretaer. "Wir sind
zutiefst bestuerzt ueber die immer geringer werdenden Aussichten auf
einen gerechten Frieden in der Region und ueber den fortgesetzten Zyklus
der Gewalt." Gemeinsam mit vielen Menschen weltweit seien dem LWB
Frieden und Gerechtigkeit in dieser Region ein grosses Anliegen. 

Ein Ende der Gewalt und eine Erneuerung des Vertrauens, sowie die
Demonstration guten Willens auf beiden Seiten des tragischen Konflikts
seien unerlaesslich, "damit in den Herzen von PalaestinenserInnen wie
Israelis Frieden einziehen kann", betonte Noko. "Aus Gewalt kann kein
dauerhafter Friede entstehen." Er sei der Ueberzeugung, so Noko, dass
Frieden und Gerechtigkeit untrennbar zusammengehoerten und ein
dauerhafter Frieden nicht ohne Gerechtigkeit gesichert werden koenne.

Um eine andere Zukunft zu schaffen, muesse "die gottgegebene Wuerde
beider Voelker geachtet und gewahrt werden", ebenso muessten die
Beduerfnisse und Rechte der PalaestinenserInnen wie auch die der
Israelis respektiert werden. Die UN-Resolutionen 242, 338 und 194
wuerden diese Beduerfnisse und Rechte anerkennen, betonte der
LWB-Generalsekretaer, daher sollten sie umgesetzt werden.

Es erfuelle den LWB mit tiefer Sorge, "dass die gegenwaertig im Namen
der Sicherheit ergriffenen Massnahmen sich wie ein Belagerungszustand
auf manche palaestinensischen Gebiete ausnehmen und fuer die gesamte
Bevoelkerung dieser Gebiete untragbare Haerten bedeuten". Fuer Tausende
Unschuldiger bedeute dies eine kollektive Bestrafung und schaffe
praktische Probleme, wirtschaftliches Chaos und inhumane
Lebensbedingungen. Eine Folge sei der extrem erschwerte Zugang zu
medizinischen Einrichtungen und Schulen sowie eine Arbeitslosenquote in
den palaestinensischen Gebieten von inzwischen 38%. 

Im Mittelpunkt der Auseinandersetzung stehe die Jerusalem-Frage,
betonte Noko. Der Lutherische Weltbund propagiere seit langem "das
Konzept der Stadt Jerusalem als Stadt zweier Voelker und dreier
Religionen". Darueber hinaus sei Jerusalem die geistliche Heimat vieler
Menschen ueberall auf der Welt. Solange Jerusalem keinen Frieden habe,
habe die Welt keinen Frieden. Frieden und Sicherheit fuer Israel
koennten nicht erreicht werden, so Noko, ohne Freiheit und Gerechtigkeit
fuer die PalaestinenserInnen.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen rund 60,2 Millionen der weltweit
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Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
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