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Förderpreis für gewaltfreies Handeln verliehen


From wfn@wfn.org
Date 02 Apr 2001 17:38:07

März 31, 2001
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
CH-4003 Basel, Schweiz
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
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Förderpreis für gewaltfreies Handeln verliehen

Bad Münster/Deutschland.   Den "Siegmund-Schultze
Förderpreis für gewaltfreies Handeln" erhielt der
Verein "Connection", Offenbach, der sich für Deserteure
und Kriegsdienstverweigerer aus Krisen- und
Kriegsgebieten einsetzt. Der mit 10 000 Deutsche Mark
dotierte Preis wurde während der Mitgliederversammlung
der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der
Kriegsdienstverweigerer (EAK) in Bad Münster am Stein
verliehen. "Kriegsdienstverweigerung muss international
allein als Asylgrund anerkannt werden, insbesondere
dann, wenn jemand aus einem Staat geflohen ist, der das
Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung nicht
anerkennt", sagte der stellvertretende EAK-
Bundesvorsitzende, Pfarrer Hans Michael Germer
(Darmstadt), in seiner Laudatio. Der ehemalige
Vizepräsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor
Dr. Ernst-Gottfried Mahrenholz, trat in seiner
Ansprache dafür ein, dass "Politiker und Öffentlichkeit
die Entscheidungen einzelner zum Kriegsdienst so ernst
nehmen, dass die deutsche Innenpolitik Konsequenzen
zieht". Es fehle der Politik an Wahrnehmung bestimmter
Problemfelder dieses Bereichs, beispielsweise im
Umgang mit totalen Kriegsdienstverweigerern. Als
Richter, der über zwölf Jahre dem für Asyl zuständigen
Senat angehört habe, sei er zwar vorsichtig gegenüber
der Forderung, die Kriegsdienstverweigerung allein als
Asylgrund anzuerkennen, "aber das hindere natürlich
nicht, dass Kriegsdienstverweigerer und Deserteure
politisches Asyl bekommen müssen, wenn sie politische
Gründe haben". Der seit 1994 zum fünften Mal verliehene
Förderpreis erinnert an den evangelischen Theologen und
Pionier der Friedensbewegung Friedrich Siegmund-
Schultze (1885-1969).

Die landeskirchlichen Beauftragten für
Kriegsdienstverweigerung führten im letzten Jahr 129
Tagungen durch, an denen insgesamt 1 721
Zivildienstleistende teilnahmen. Die EAK bezuschusste
die Rüstzeiten mit 511 000 Mark. Während der
Mitgliederversammlung wurde der Bundesvorstand der
Evangelischen Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung der
Kriegsdienstverweigerer (EAK) für die nächsten drei
Jahre gewählt. Altbischof Dr. Christoph Demke (Berlin),
der von 1983 bis 1997 in Magdeburg die Evangelische
Kirche der Kirchenprovinz Sachsen leitete, ist
weiterhin Bundesvorsitzender der EAK. Ebenfalls
bestätigt wurden als stellvertretende Vorsitzende
Pfarrer Hans Michael Germer (Darmstadt) und
Pastor Joachim Zierau (Hannover) sowie als Beisitzer
Pfarrer Walter Grosske (Kassel), Pfarrer Velten Wagner
(Nürnberg) und Gemeindepädagoge Detlef Harland
(Sondershausen). Neu als Beisitzer sind Thomas Franke
(Düsseldorf) und für die Freikirchen Pastor Holger
Teubert (Ostfildern). Teubert vertritt die Gemeinschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten in der Arbeitsgruppe zur
Betreuung derr Kriegsdienstverweigerer und
Zivildienstleistenden in der Vereinigung Evangelischer
Freikirchen in Deutschland (VEF). Die EAK hat ihre
Geschäftsstelle in Bremen. Geschäftsführer ist Günter
Knebel.


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