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Evangelische Kirchen und Baptisten in Europa


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Date 03 Apr 2001 12:49:21

4. April 2001
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
CH-4003 Basel, Schweiz
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD

Evangelische Kirchen und Baptisten in Europa 
für engere Zusammenarbeit

Vollversammlung der Leuenberger Kirchengemeinschaft 
berät im Juni in Belfast den Bericht über eine 
gemeinsame Konsultation - Vor allem das Verständnis 
der Taufe ist umstritten 

Berlin/Deutschland.   Die Europäische Baptistische 
Föderation (EBF) will mit der Leuenberger 
Kirchengemeinschaft (LKG) künftig enger 
zusammenarbeiten. Darauf verständigten sich Vertreter 
der EBF und der LKG nach einer Reihe von Gesprächen, 
die zwischen 1998 und 2000 stattfanden. Das 
weitgehend beziehungslose Nebeneinander soll nach 
dem Wunsch der Baptisten zunächst in eine 
"verbindliche Kooperation" und auf längere Sicht auch in 
eine "Kirchengemeinschaft" überführt werden.

Zur EBF gehören nach eigenen Angaben 50 nationale 
Bünde, die ihrerseits aus 11'000 Baptistengemeinden 
bestehen. Die Baptisten sind somit in fast allen 
europäischen Ländern vertreten. Mit den lutherischen, 
reformierten und unierten Kirchen, die in der 
Leuenberger Kirchengemeinschaft 
zusammengeschlossen sind, praktizieren die Baptisten 
wechselseitig eucharistische Gastbereitschaft. 
Beide Seiten verstehen sich als Kirchen und 
Gemeindebünde, die in einem geschichtlichen 
Zusammenhang mit der Reformation des 16. 
Jahrhundert stehen und theologisch ein gemeinsames 
reformatorisches Erbe haben. Gleichwohl gebe es auf 
beiden Seiten Vorurteile und Unkenntnis über den 
jeweiligen Partner. Immer wieder komme es vor, dass 
Baptisten als Sekte bezeichnet werden. Aufklärung tue 
Not, hält der Konsultationsbericht fest.

Dieses Gesprächsergebnis wird der nächsten 
Vollversammlung der Leuenberger Kirchengemeinschaft, 
die vom 19. bis 25. Juni 2001 in Belfast (Nordirland) 
stattfinden wird, vorgelegt. Nachdem der Rat (Council) 
der EBF auf seiner Tagung vom 22. bis 24. September 
2000 in Riga dem Bericht über die Konsultation 
zustimmte, muss nun die LKG über die Vorschläge aus 
dem Konsultationsprozess entscheiden. So wird unter 
anderem ein Lehrgespräch über die Taufe angeregt, das 
die Frage klären soll, unter welchen Umständen eine 
gegenseitige Anerkennung der Taufe möglich ist. Die 
Baptisten erkennen bislang die Säuglingstaufe, wie sie 
in den Mitgliedskirchen der LKG praktiziert wird, nicht 
an. Umgekehrt halten lutherische, reformierte und 
methodistische Kirchen es für "theologisch illegitim und 
inakzeptabel", dass Baptisten ihre Praxis der Taufe von 
Säuglingen und Kleinkindern für ungültig erklären. 
Baptisten halten die Gläubigentaufe als "legitime 
biblische Taufe".

Der Bericht über die Konsultation empfiehlt der 
Vollversammlung, Vertreter der baptistischen 
Gemeindebünde als "ständig mitarbeitende Gäste" an 
den Leuenberger Lehrgesprächen teilnehmen zu lassen, 
noch bevor die Taufgespräche zu einem Abschluss 
gekommen sind.

Gemeinsamkeiten werden in dem Papier "in Zeugnis und 
Dienst gegenüber der Welt" gesehen, insbesondere im 
Bezeugen der frohen Botschaft von Jesus Christus als 
Heil der Welt, aber auch im Eintreten für 
Religionsfreiheit und Menschenrechte. Neben der Taufe 
sind für den Dialog ferner auch Fragen nach dem 
Bibelverständnis und dem Kirchen- und 
Gemeindeverständnis wichtig.


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