wfn.org | Kirchen wollen Ethikdebatte europaeisch fuehren

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

Anglikanischer Bischof zu Besuch bei LWB-Praesident Krause 

Wolfenbuettel (Deutschland)/Genf, 1. Juni 2001 (LWI/epd) - Der
Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), der braunschweigische
Landesbischof Dr. Christian Krause, und der anglikanische Bischof Alan
Chesters haben sich fuer ein "offenes Europa" ausgesprochen. Die beiden
Bischoefe unterstrichen am 31. Mai in Wolfenbuettel zugleich die
Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Konfessionen und die Notwendigkeit,
dass sich die Kirchen am europaeischen Integrationsprozess beteiligen.

Die aktuelle Debatte in der Bundesrepublik Deutschland um die Bioethik
zeigt nach den Worten Krauses, dass wichtige Fragen nur europaeisch zu
loesen seien. Bischof Chesters aus Blackburn berichtete, dass auch in
Grossbritannien, wo die Gesetze weniger restriktiv sind, eine intensive
Diskussion ueber die moralischen Grenzen der Forschung an Embryonen
gefuehrt werde.

In der Kirche von England gebe es unterschiedliche Positionen. Die
Befuerworter der Forschung an embryonalen Zellen seien allerdings auch
fuer "sehr strenge Kontrollen", sagte Chesters, er ist auch Sprecher der
Kirchen im Oberhaus. Anlass fuer den Besuch des Blackburner Bischofs war
die offizielle Unterzeichnung eines verlaengerten
Partnerschaftsvertrages zwischen der Dioezese Blackburn und der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Der braunschweigische Oberlandeskirchenrat Peter Kollmar kuendigte als
einen der naechsten Schritte den Austausch von Gastpfarrern an. Colin
Williams wies auf die gemeinsame Herausforderung eines saekularer
werdenden Europas hin. Williams ist "Archdeacon", damit nach seinen
Worten fast ein "Oberlandeskirchenrat".

Die Gaeste aus Blackburn hatten sich an den Vortagen unter anderem
ueber die Situation der braunschweigischen Kirchengemeinden in
Blankenburg in Sachsen-Anhalt informiert. Besonderes Interesse fand
dabei das neu eingerichtete Missionspfarramt. Sie besuchten diakonische
Einrichtungen, Schulen und das Wolfenbuetteler Gefaengnis. Landesbischof
Krause kuendigte an, er werde im Oktober als Praesident des Lutherischen
Weltbundes nach Blackburn reisen. (272 Woerter)

(Ein Beitrag des epd - Evangelischer Pressedienst.) 

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