From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


LWB wurde als eine lutherische Gemeinschaft von Kirchen gegruendet


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Wed, 13 Jun 2001 07:27:15 -0500

LWB-Ratstagung in Genf, Schweiz, 12. - 19. Juni 2001
PRESSEMITTEILUNG NR: 06

Genf, 12. Juni 2001 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die Mitglieder des
LWB-Rates aufgerufen, eine neuen Namen fuer die Gemeinschaft von derzeit
131 Mitgliedskirchen weltweit zu suchen. Es sei wichtig, mutiger als
bisher zu sein. Er habe diesen Vorschlag bereits auf der Neunten
LWB-Vollversammlung 1997 in Hongkong unterbreitet, so Noko auf der
Ratstagung des LWB in Chavannes-de-Bogis bei Genf, doch seien die
Kirchen damals nicht auf diesen Vorschlag vorbereitet gewesen. Er
wiederhole nun seine Anregung mit ausreichend zeitlichem Abstand vor der
naechsten Vollversammlung.

Ihm gehe es um die Klaerung des LWB-Profils als Partner in der
weltweiten oekumenischen Bewegung, seinen Vorschlag stuetzten eher
soziologische aber keine theologischen Argumente, so Noko. Es muesse
geklaert werden, wer die LWB-Mitgliedskirchen seien. Das Profil des
Weltbundes habe seit seiner Gruendung 1947 wichtige Entwicklungen
durchlaufen, ueber 50 Jahre sei der Name Lutherischer Weltbund *eine
gute Beschreibung der Realitaet und Qualitaet der Beziehungen unter den
Kirchen im Weltbund" gewesen. 1984 habe die Siebente LWB-Vollversammlung
in Budapest, Ungarn, entschieden, dass der LWB als eine lutherische
Gemeinschaft von Kirchen gegruendet wurde und die lutherische
Gemeinschaft fester Bestandteil der universalen christlichen Kirche sei.

Diese lutherische Kirchengemenschaft finde ihren sichtbaren Ausdruck in
Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft, im gemeinsamen Zeugnis und Dienst,
in der gemeinsamen Erfuellung des missionarischen Auftrags und in der
Bereitschaft zu oekumenischer Zusammenarbeit, Dialog und Gemeinschaft.
Weiterhin verstuenden die lutherischen Kirchen der Welt *ihre
Gemeinschaft als Ausdruck der einen heiligen katholischen und
apostolischen Kirche", so Noko. Die LWB-Mitgliedskirchen *sind die
lutherische Gemeinschaft, ein untrennbarer und fester Bestandteil der
weiteren Gemeinschaft", betonte er. Die Lebensqualitaet der Kirchen im
Sinne eines *Bundes" sei nicht mehr ausreichend definiert.

Der Name des Weltbundes sei ein wichtiges Element, so Noko. Er glaube,
*dass der Rat eine gute und solide Basis hat, auf der er eine moegliche
Namensaenderung in Betracht ziehen und den Weltbund explizit als
Gemeinschaft bezeichnen koennte." Der LWB-Generalsekretaer regte die
Bildung einer kleinen Arbeitsgruppe an, *die eine Diskussion im Rat im
naechsten Jahr vorbereiten koennte".

Mit Bezug auf die Verlegung des Tagungsortes der Ratstagung von
Israel/Palaestina nach Genf erklaerte Noko, dass er dies bedauere, doch
sei der LWB zu dieser Entscheidung *aus Gruenden, die sich unserer
Kontrolle entziehen," gezwungen gewesen. Seit dieser Entscheidung sei
noch klarer geworden, wie schwierig es gewesen waere, unter diesen
Umstaenden eine Tagung durchzufuehren. Haette der Rat des LWB zu diesem
Zeitpunkt an diesem historischen Orten getagt, waere dies eine
Gelegenheit gewesen, auf die lebendigen Steine des Heiligen Landes zu
hoeren und wahrzunehmen, was es bedeute, in einer so explosiven
Situation *Die Kirche - berufen zum Dienst der Versoehnung" zu sein,
betonte der LWB-Generalsekretaer. Er informierte die Ratsmitglieder,
dass die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien (ELKJ) ihre
Einladung auch fuer das naechste Jahr aufrechthalte.

Die Pandemie HIV/AIDS bezeichnete Noko als eines der ernsthaftesten
Gesundheitsprobleme unserer Zeit. Die statistischen Angaben ueber
dieInfizierten und die bereits Verstorbenen seien erschuetternd. *Das
Schweigen muss gebrochen werden", erklaerte er. Einige der
LWB-Mitgliedskirchen und oekumenische Organisationen haetten bereits
entscheidende Schritte getan, aber es muesse und koenne noch mehr getan
werden, besonders im Bereich der Aufklaerung der Oeffentlichkeit. Eine
Moeglichkeit sei die Erweiterung der Netzwerke der gegenseitigen
Solidaritaet und Unterstuetzung, der Information und des
Erfahrungsaustausches sowie der gemeinsamen Massnahmen von Kirchen und
kirchlichen Organisationen im Blick auf die HIV/AIDS-Pandemie und ihre
Auswirkungen.

Durch das LWB-Buero fuer internationale Angelegenheiten und
Menschenrechte (BIAMR), die LWB-Abteilungen fuer Weltdienst (AWD),
Mission und Entwicklung (AME) und Theologie und Studien (ATS) sowie
durch den Informationsdienst Lutherische Welt-Information (LWI) habe man
versucht, die Arbeit des LWB in diesem Kontext bekannt zu machen.
Weiterhin sei eine gemeinsame Arbeitsgruppe des LWB und des
Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK) ueber HIV/AIDS ernannt worden,
die den Auftrag habe, herauszufinden, wie institutionelle Zusammenarbeit
und Koordination die Arbeit der Kirchen als Reaktion auf diese wachsende
Krise noch verbessern koennten.

Hinsichtlich der Vorbereitungen fuer die Zehnte LWB-Vollversammlung 2003
im kanadischen Winnipeg erklaerte LWB-Generalsekretaer Noko, dass es
angesichts der bisherigen oekumenischen Errungenschaften gut moeglich
sei, dass die kommende Vollversammlung *das Potenzial fuer einen Wechsel
zu einem neuen Stil von Vollversammlung fuer die lutherischen Kirchen in
sich birgt".

Waehrend der Vollversammlung des OeRK werde den verschiedenen weltweiten
christlichen Gemeinschaften, die durch ihre Mitgliedskirchen vertreten
sind, eine beschraenkte Zeit und ein Ort fuer eigene Sitzungen zur
Verfuegung gestellt. Eine Weiterentwicklung dieses Modells koennte
gemeinsame Vollversammlungen zur Folge haben, so Noko. Er habe
*ueberhaupt keinen Zweifel, dass der OeRK zu diesem historische
Zeitpunkt das einzige oekumenische Instrument der Kirchen ist, das das
Potenzial hat, den erforderlichen Rahmen zu bieten, in dem die
weltweiten christlichen Gemeinschaften wie der LWB und der RWB auf
koordinierte Weise und letztendlicher Konvergenz ihre eigenen
Vollversammlungen abhalten koennen."

Hinsichtlich der zeitlichen Distanz zwischen den jaehrlichen
LWB-Ratstagungen empfahl LWB-Generalsekretaer Noko eine AEnderung der
Ausfuehrungsbestimmungen. Angesichts des reduzierten Personals wuerde
eine groessere zeitliche Distanz mehr Zeit zur Umsetzung von
Beschluessen und Entscheidungen des Rates und der jeweiligen Ausschuesse
geben. Ein Treffen alle zwoelf Monate, wie von der Verfassung zur Zeit
vorgeschrieben, raeume nicht ausreichend Zeit fuer die Nacharbeit und
die Vorbereitung der Sitzungen des Rates und des Exekutivkomitees sowie
fuer die taegliche Arbeit ein. LWB-Generalsekretaer Noko machte
folgenden Aenderungsvorschlag: *Der Rat tritt normalerweise einmal alle
achtzehn Monate zusammen."

An der LWB-Ratstagung vom 12. bis 19. Juni in Genf nehmen 96
VertreterInnen der 131 LWB-Mitgliedskirchen aus 72 Laendern und 77
MitarbeiterInnen des LWB, DolmetscherInnen, Stewards,
PressevertreterInnen und Gaeste teil. Der jaehrlich tagende LWB-Rat ist
das hoechste Gremium zwischen den in der Regel alle sechs Jahre
stattfindenden Vollversammlungen des LWB. Er besteht aus einem
Praesidenten/einer Praesidentin und 48 Mitgliedern und wird von der
Vollversammlung gewaehlt. Der Lutherische Weltbund umfasst zur Zeit
insgesamt 131 Mitgliedskirchen in 72 Laendern und vertritt rund 60,2
Millionen der weltweit knapp 64 Millionen LutheranerInnen. (957 Woerter)

Waehrend der LWB-Ratstagung erreichen Sie das LWB-Kommunikationsbuero
ueber den Mobilfunk-Anschluss: +41 - 78 - 666 27 33

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen rund 60,2 der weltweit knapp 64
Millionen LuthernerInnen in 72 Laendern angehoeren. Das LWB-Sekretariat
befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge
Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen
weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner
Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische
Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation
und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-Mail: dmg@lutheranworld.org
Tel.:	+41-22-791-6353
Fax:	+41-22-791-6630
http://www.lutheranworld.org/News/Articles/DE/LWI


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home