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LWB verzeichnet geringere Einnahmen


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Wed, 13 Jun 2001 19:19:28 -0500

LWB-Schatzmeisterin Wremer: Weltbund braucht mehr Mittel und muss
gleichzeitig Prioritaeten setzen

LWB-Ratstagung in Genf, Schweiz, 12. - 19. Juni 2001
PRESSEMITTEILUNG NR: 08

Genf, 13. Juni 2001 (LWI) - Mit Besorgnis hat die Schatzmeisterin des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Inger J. Wremer, auf sinkende Einnahmen
des LWB hingewiesen. Auch im Jahr 2000 weise die Ausstattung des Genfer
Koordinierungsbudgets wieder einen Rueckgang der US-Dollareinnahmen
gegenueber 1999 auf, so Wremer auf der LWB-Ratstagung, die vom 12. bis
19. Juni 2001 in Chavannes-de-Bogis bei Genf stattfindet. Wremer gehoert
zur Norwegischen Kirche und wurde im Juni letzten Jahres auf der
LWB-Ratstagung im finnischen Turku zur LWB-Schatzmeisterin gewaehlt.

In der aktuellen Situation muesse der LWB angesichts der finanziellen
Lage der Mitgliedskirchen nuechtern nach neuen Strategien und
Verfahrensweisen fuer die Finanzverwaltung suchen. Zur Erfuellung seiner
Aufgaben braeuchte der LWB dringend mehr Mittel, er sollte sich jedoch
auch kontinuierlich darum bemuehen, in seiner Arbeit Prioritaeten zu
setzen.

Die Gesamtbeitraege zum Haushalt des LWB beliefen sich im letzten Jahr
auf 8.411.901 US-Dollar, das sei im Vergleich zu 1999 ein Rueckgang um
645.333 US-Dollar. Schon im Jahr zuvor sei ein Rueckgang um 698.462
US-Dollar zu verzeichnen gewesen. "Dieser Trend ist wenig ermutigend",
betonte Wremer. Der Rueckgang der Einnahmen beruhe einerseits auf
geringeren Mitgliedsbeitraegen und andererseits auf einem Rueckgang der
direkten Zuwendungen fuer di in Genf angesiedelten
Koordinierungsaufgaben. So seien im Jahr 2000 mit 2.071.328 US-Dollar
rund 424.000 US-Dollar weniger Mitgliedsbeitraege als erbeten nach Genf
ueberwiesen worden, rund 86.000 US-Dollar weniger als im Jahr 1999.

Ein weiterer Grund fuer die geringeren Einnahmen seien Kursschwankungen.
Durch den hohen Dollarkurs wuerden aus den europaeischen Laendern
weniger US-Dollar ueberwiesen. Das Deutsche Nationalkomitee des
Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) habe beispielsweise seine
Mitgliedsbeitraege um die erbetenen drei Prozent erhoeht, aufgrund des
Wechselkurses gingen jedoch weniger Dollar ein als im Vorjahr, erklaerte
Wremer.

Die Einnahmen seien von grosser Bedeutung und ein sichtbares Zeichen
fuer die Bereitschaft der Mitgliedskirchen, dem LWB die Fortsetzung der
gesamten Arbeit zu ermoeglichen. Trotz aller Probleme koenne der LWB
aber einen ausgeglichenen Haushalt ohne Defizite vorweisen.
LWB-Schatzmeisterin Wremer dankte insbesondere dem frueheren
LWB-Finanzdirektor Friedrich Mankse, der im Februar als
Geschaeftsfuehrer zur Vereinten Evangelischen Mission (VEM) nach
Wuppertal wechselte, fuer sein Engagement.

Im vergangenen Jahr hatte die LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung
(AME) als einzige steigende Einnahmen zu verzeichnen, berichtete Wremer.
AME koordinierte Projekt- und Programm-Mittel im Umfang von 9,48
Millionen US-Dollar. Die Einnahmen fuer das Generalsekretariat, die
LWB-Abteilungen fuer Theologie und Studien (ATS) sowie fuer Weltdienst
(AWD) seien allerdings hinter dem Stand des Vorjahres zurueckgeblieben.
Die Einnahmen in DTS seien seit 1996 von 872.000 US-Dollar um rund 35
Prozent auf nur noch 562.000 US-Dollar im letzten Jahr zurueckgegangen.

Die Abteilung fuer Weltdienst verzeichnete im letzten Jahr ein Budget
von rund 90 Millionen US-Dollar, das sind ueber 84 % der Gesamtausgaben
des LWB. Die gute Koordinierung der Katastrophen- und Nothilfeprojekte
durch ACT (Action by Churches Together - Kirchen helfen gemeinsam) und
die enge Verbindung mit der Abteilung uer Weltdienst sei ein
verheissungsvolles Zeichen. Sie sei dankbar, erklaerte Wremer, "dass die
kirchlichen Organisationen, die in ACT vertreten sind, so umfangreiche
finanzielle Beitraege leisten".

Die Abteilung fuer Weltdienst habe eine ermutigende Initiative
ergriffen, indem sie sich vorgenommen habe, einen Strategieplan fuer die
naechsten fuenf Jahre zu entwickeln.

Um die sinkenden Einnahmen auszugleichen, komme dem LWB-Stiftungsfonds
immer groessere Bedeutung zu, so Wremer. Inzwischen verfuege der Fonds
ueber ein Stiftungskapital von rund drei Millionen US-Dollar, sodass der
Koordinierungshaushalt des LWB im letzten Jahr mit Zinsertraegen in
Hoehe von rund 100.000 Schweizer Franken unterstuetzt werden konnte.
Manchen Mitgliedskirchen duerfte es schwer fallen, in diesen Fonds
einzuzahlen und sich gleichzeitig um hoehere Mitgliedsbeitraege zu
bemuehen, erklaerte Wremer. Dennoch bestehe die Hoffnung, dass zumindest
einige Kirchen mit der Zeit dazu in der Lage sein werden.

Das internationale Umfeld habe sich in den letzten Jahren erheblich
veraendert, betonte die LWB-Schatzmeisterin. "Wir erleben rasche
Veraenderungen, eine zunehmende Kommerzialisierung und neue
Herausforderungen." Der LWB habe diesen Anforderungen Rechnung zu
tragen. Gleichzeitig haette der LWB angesichts einer von neoliberaler
Marktwirtschaft gepraegten Gesellschaft die humanitaeren und
christlichen Prinzipien und Wertvorstellungen zu vertreten.

Die Zahl der LutheranerInnen und der lutherischen Kirchen wachse vor
allem in Regionen, die mit schwierigen wirtschaftlichen Verhaeltnissen
zu kaempfen haben. Eine grosse Herausforderung sei daher, junge Kirchen
auf ganz praktische Weise so zu integrieren, dass ihre wirtschaftlichen
Schwierigkeiten sie nicht daran hinderten, in ihren Kirchen Wachstum zu
erfahren. Der LWB sollte vorrangig diese Kirchen unterstuetzen und dazu
befaehigen, ihrem Auftrag gerecht zu werden und als vollwertige Partner
beteiligt zu sein. Die Mitwirkung als gleichberechtigte Partner sei der
Boden, auf dem Verantwotung und Vertrauen wachsen koennten, unterstrich
LWB-Schatzmeisterin Wremer in ihrem Bericht.

An der LWB-Ratstagung vom 12. bis 19. Juni in Genf nehmen 96
VertreterInnen der 131 LWB-Mitgliedskirchen aus 72 Laendern und 77
MitarbeiterInnen des LWB, DolmetscherInnen, Stewards,
PressevertreterInnen und Gaeste teil. Der jaehrlich tagende LWB-Rat ist
das hoechste Gremium zwischen den in der Regel alle sechs Jahre
stattfindenden Vollversammlungen des LWB. Er besteht aus einem
Praesidenten/einer Praesidentin und 48 Mitgliedern und wird von der
Vollversammlung gewaehlt. Der Lutherische Weltbund umfasst zur Zeit
insgesamt 131 Mitgliedskirchen in 72 Laendern und vertritt rund 60,2
Millionen der weltweit knapp 64 Millionen LutheranerInnen. (835 Woerter)

Waehrend der LWB-Ratstagung erreichen Sie das LWB-Kommunikationsbuero
ueber den Mobilfunk-Anschluss: +41 - 78 - 666 27 33

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 131 Mitgliedskirchen, denen rund 60,2 der weltweit knapp 64
Millionen LutheranerInnen in 72 Laendern angehoeren. Das LWB-Sekretariat
befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge
Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen
weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner
Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische
Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation
und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

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