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92 Projekte im Umfang von rund Zehn Millionen US-Dollar genehmigt


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 18 Jul 2001 12:51:01 -0500

Dokument: *Kirchen sagen *Nein' zur Gewalt gegen Frauen" soll Ende 2001
veroeffentlicht werden

Genf, 18. Juli 2001 (LWI) - Insgesamt 92 Projekte der Abteilung fuer
Mission und Entwicklung (AME) des Lutherischen Weltbundes (LWB) im
Umfang von 9,92 Millionen US-Dollar hat der LWB-Projektausschuss auf
seiner Sitzung in Antsirabe, Madagaskar, Mitte Mai genehmigt. Der
49-koepfige Rat des LWB hat auf seiner Sitzung vom 12. bis 19. Juni 2001
in Chavannes-de-Bogis bei Genf dem Bericht des Projektausschusses und
der Umsetzung der Projekte fuer einen Zeitraum von drei Jahren
zugestimmt.

Die insgesamt 92 Projekte umfassen 36 Missions-, 11 Kommunikations- und
45 Entwicklungsprojekte. Fuer 36 Projekte in Afrika wurden insgesamt 4,4
Millionen US-Dollar bewilligt, fuer 29 Projekte in Asien 1,8 Millionen
US-Dollar, fuer 7 Projekte in Europa 0,8 Millionen US-Dollar und fuer 20
Projekte in Lateinamerika 2,9 Millionen US-Dollar.

In ihrem Bericht an der Rat des LWB verwies die Vorsitzende des
Programmausschusses fuer Mission und Entwicklung, Pfarrerin Susan E.
Nagle von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), auf die
zunehmende Armut in der Welt, die verheerende Ausbreitung von HIV/AIDS,
das Entstehen neuer oder Wiederaufleben bereits ausgerotteter
Krankheiten, die allgemeine Verschlechterung der Gesundheit sowie das
Sinken der Lebensqualitaet in vielen Teilen der Welt.

Der LWB-Rat hat die LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME),
die mit den LWB-Mitgliedskirchen eng in der Durchfuehrung und
Entwicklung von Verkuendigung, Dienst und im Eintreten fuer
Gerechtigkeit zusammenarbeitet, aufgefordert, weltweite und regionale
Programme zu entwickeln, die die Mitgliedskirchen aktiv ermutigen,
Entwicklungsprojekte z.B. in den Bereichen Gesundheit, Bildung sowie
laendliche Entwicklung auszuarbeiten.

Weiterhin haben die Ratsmitglieder die LWB-Mitgliedskirchen
aufgefordert, der Durchsetzung und Foerderung der Gleichstellung von
Frauen und Maennern Prioritaet einzuraeumen und diese sowohl in die
Programme fuer Kapazitaetsaufbau der AME als auch in die Auswahl,
Durchfuehrung und Evaluierung aller Entwicklungsprojekte aufzunehmen.
Das Problem der Gewalt gegen Frauen soll in allen Projekten vorrangig
beruecksichtigt werden.

Um die LWB-Mitgliedskirchen im Hinblick auf HIV/AIDS zu mobilisieren,
hat der Rat die AME aufgefordert, innerhalb des Programms fuer
Kapazitaetsaufbau Konsultationen und Workshops zu planen und zu
veranstalten sowie weiterhin anzustreben, diese Workshops an andere
Tagungen zu koppeln, die vom LWB oder den Mitgliedskirchen organisiert
werden.

Der LWB-Projektausschuss stellte fest, dass die Kirchen auf die
zunehmende HIV/AIDS-Pandemie weiterhin langsam reagieren und dem Problem
nur zoegerlich begegnen, insbesondere im Blick auf Fragen der
Vorbeugung. Es wurde eingeraeumt, dass HIV/AIDS-Projekte effektiver sein
koennten, wenn sie sowohl Vorbeugung als auch Betreuung beinhalten
wuerden.

Neben weiteren Entscheidungen hinsichtlich der zunehmenden
HIV/AIDS-Pandemie betonte der LWB-Rat die Bedeutung der Zusammenarbeit
mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK), um
Anwaltschaftsinitiativen im Bereich HIV/AIDS zu staerken. Hierzu
gehoeren der Zugang zu guenstigen Medikamenten ebenso wie Massnahmen zur
Begegnung der HIV/AIDS-Pandemie in all ihren Dimensionen.

Der LWB-Rat nahm auf seiner Tagung in Chavannes-de-Bogis das Dokument
"Kirchen sagen *Nein' zur Gewalt gegen Frauen" mit der Massgabe
entgegenzunehmen, dass die Reaktionen und zusaetzlichen Kommentare aus
den Programm- und Staendigen Ausschuessen sowie den LWB-Mitgliedskirchen
soweit moeglich eingearbeitet werden. Ein spezielles Komitee, bestehend
aus fuenf Ratsmitgliedern (zwei aus Mission und Entwicklung und je eins
aus Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte, Theologie und
Studien sowie dem Weltdienst), soll die Aenderungen ueberpruefen und im
Anschluss das Dokument zur Veroeffentlichung freigeben. Die Eingabefrist
fuer weitere Kommentare wurde verlaengert. Das Dokument soll bis Ende
Dezember 2001 zur Veroeffentlichung in englischer Sprache und zur
Uebersetzung und Veroeffentlichung in deutscher, franzoesischer und
spanischer Sprache vorliegen.

Bei der Diskussion des Berichts der LWB-Schatzmeisterin unterstrich und
diskutierte der Programmausschuss fuer Mission und Entwicklung
ausfuehrlich die Sorge der Schatzmeisterin um die jungen Kirchen sowie
die Kirchen in schwierigen wirtschaftlichen Situationen. Die Frage der
Staerkung der institutionellen Eigenstaendigkeit von Kirchen im
Zusammenhang mit finanzieller Abhaengigkeit und gegenseitiger
Rechenschaftspflicht wurde hervorgehoben.

Dem Programmausschuss lag ein Antrag von Ratsmitgliedern aus der ost-
bzw. mitteleuropaeischen Region vor, der die Einrichtung eines
Regionalbueros fuer Ost- bzw. Mitteleuropa und Minderheitskirchen in
Europa vorschlug. Der Vorschlag konnte aus Zeitgruenden nicht
ausreichend diskutiert werden. Der Rat bat den LWB-Generalsekretaer und
das LWB-Exekutivkomitee die Diskussion zu vertiefen und Strategien zur
Staerkung der institutionellen Kapazitaet und Eigenstaendigkeit von
Kirchen im Sueden sowie entsprechend des dringenden Antrags auch in Ost-
und Mitteleuropa zu finden.

Der Rat nahm den Bericht des Jugendworkshops vor der Ratstagung entgegen
und bat den LWB-Generalsekretaer, den Bericht allen Mitgliedskirchen zur
Kenntnisnahme vorzulegen.

Hinsichtlich der Beziehungen zwischen lutherischen Kirchen weltweit bat
der Rat den LWB-Generalsekretaer mit der Lutherischen Kirche -
Missouri-Synode (LK-MS) und den ihr angeschlossenen Einrichtungen in
einen Dialog zu treten, um Abkommen ueber eine Zusammenarbeit zwischen
dem LWB und der LK-MS abzuschliessen und Beziehungen mit dem
Internationalen Lutherischen Rat ins Auge zu fassen. VertreterInnen von
Kirchen hatten ueber die schmerzliche Erfahrung von Kirchenspaltungen,
die der Aktivitaet von mit der LK-MK in Verbindung stehenden
Organisationen zuzuschreiben sind, berichtet. Andere waren besorgt, dass
Aktivitaeten der LK-MS zu weiteren Kirchenspaltungen fuehren koennten.

Der Rat ermutigte die LWB-Mitgliedskirchen, Versuchen, andere
ChristInnen zu verurteilen und Kirchen zu spalten, zu widerstehen.
Weiterhin sollen Wege gesucht werden, wie Kirchen bei der Bewertung
theologischer Fragen begleitet werden koennen, indem der LWB
verschiedene Formen von Unterstuetzung anbietet. (830 Woerter)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der weltweit
rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als
Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B.
oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des
Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material
gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder
Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI"
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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