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3. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 21 Aug 2001 08:09:49 -0500

Kirchen Georgiens verabschieden Gemeinsame Erklaerung

Tbilisi (Georgien)/Genf, 20. August 2001 (LWI) - Als eines der
wichtigsten Ergebnisse des vergangenen Jahres bezeichnete Prof. Dr.
Dr. Gert Hummel, Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Georgien, die spuerbare Verbesserung der Beziehungen zwischen den
traditionellen christlichen Kirchen Georgiens. Alle christlichen
Kirchen und Religionsgemeinschaften wuerden die Verabschiedung eines
Religionsgesetzes befuerworten, so Hummel in seinem Bericht vor den
19 Delegierten der 3. Synode der lutherischen Kirche in Georgien am
21. Juli 2001 in der Versoehnungskirche in Tbilisi. Bisher bestuenden
die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien sowie alle anderen
Kirchen und Religionsgemeinschaften Georgiens ohne gesetzliche
Grundlage.

Georgien sei einer der letzten Staaten auf dem Gebiet der ehemaligen
Sowjetunion, der noch kein Religionsgesetz verabschiedet habe. Dies
haenge damit zusammen, "dass die Georgische Apostolische Autokephale
Orthodoxe Kirche fuer sich eine Sonderregelung wuenscht, der das
Parlament jedoch nicht zustimmt", so Bischof Hummel. Eine im Januar
diesen Jahres gebildete Arbeitsgruppe mit Vertretern der
traditionellen nicht-orthodoxen Kirchen Georgiens koordiniere nun die
gemeinsamen Aktivitaeten. Als Ergebnis des gemeinsamen Engagements
sowie der Bemuehungen des georgischen Parlamentes sei am 28. Februar
2001 eine Gemeinsame Erklaerung der Georgischen Orthodoxen Kirche und
der nicht-orthodoxen Kirchen Georgiens sowie des Islam und des
Judentums verabschiedet worden.

Die Gemeinsame Erklaerung unterstreiche zwar die besondere Rolle der
Georgischen Orthodoxen Kirche in der Vergangenheit sowie fuer das
kulturelle und geistliche Leben im heutigen Georgien, stelle jedoch
auch den Bedarf rechtlicher Regelungen im religioesen Bereich fest.
"Beide Seiten sind der Auffassung, dass ihre Anerkennung durch den
georgischen Staat entsprechend den Rechtsformen in den europaeischen
Staaten auf geeignete Weise in naher Zukunft erfolgen soll", betonte
Hummel.

Im Vorfeld der 3. Synode der lutherischen Kirche Georgiens hatte
Staatspraesident Eduard Schewardnadse Vertreter der traditionellen
christlichen Kirchen sowie des Islams und des Judentums zu einem
Treffen in die Staatskanzlei eingeladen. Die Arbeitsgruppe
nicht-orthodoxer Kirchen ueberreichte eine Petition zum
Religionsgesetz. Die Kirchen baten weiterhin um Mitwirkung bei der
Ausarbeitung der Gesetzesvorlage, sowie um bessere steuerliche
Bedingungen fuer ihr humanitaeres Engagement.

In seinem Bericht an die Synode zeigte sich Bischof Hummel besorgt
ueber die finanzielle Situation seiner Kirche. Finanzielle Zusagen
habe er bisher nur vom Diakonischen Werk in Stuttgart in Hoehe von
rund 40.000 DM fuer die kommenden drei Jahre erhalten. Ansonsten sei
die georgische Kirche auf "Spenden persoenlicher Freunde und
befreundeter Gruppen" angewiesen, so Hummel.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien gehoert als eine
selbstaendige regionale Kirche zur Gemeinschaft der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS). Sie umfasst 4 registrierte Gemeinden mit ueber 1.000
Mitgliedern. Bischof Hummel betreut weiterhin 2 Gemeinden ausserhalb
Georgiens in Suchumi und in Baku. Die georgische Kirche engagiert
sich im diakonischen und sozialen Bereich, sie unterhaelt 2
Diakoniestationen in der georgischen Hauptstadt Tbilisi. (444
Woerter)

(Ein Beitrag von Irina Selezneva, OEffentlichkeitsreferentin der
ELKRAS.)

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