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Zusammenfassung: ELKA-Vollversammlung 2001


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 21 Aug 2001 11:41:28 -0500

ELKA waehlt neuen Bischof, beschliesst Satzungsaenderung und
genehmigt Studienarbeit

Chicago (USA)/Genf, 21. August 2001 (ELKA News/LWI) - Die
Vollversammlung 2001 der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika
(ELKA) vom 8. - 14. August beschloss eine umstrittene
Satzungsaenderung, um Fragen der Ordination zu regeln, genehmigte
eine Studienarbeit ueber Homosexualitaet und waehlte den 54-jaehrigen
Pfarrer Mark S. Hanson fuer sechs Jahre zum Leitenden Bischof.
Hanson, derzeit Bischof der ELKA-Gebietssynode Saint Paul im
US-Bundesstaat Minnesota und Stellvertretender Vorsitzender der
Bischofskonferenz, ist Nachfolger von Bischof H. George Anderson, 69,
dessen sechsjaehrige Amtszeit am 31. Oktober endet.

Die alle zwei Jahre tagende Vollversammlung ist das oberste
Gesetzgebungsorgan der ELKA. Die diesjaehrige ELKA-Vollversammlung
stand unter dem Thema: "Christus bekannt machen - Glauben miteinander
teilen in einem neuen Jahrhundert".

Beschluss ueber Satzungsaenderung
Die 1.039 stimmberechtigten Mitglieder beschlossen mit einer
Stimmenmehrheit von 67,4 %, knapp ueber der erforderlichen
Zweidrittelmehrheit, eine Satzungsaenderung zum Ordinationsverfahren
in "Ausnahmefaellen". Diese Bestimmung ermoeglicht es den
SynodalbischoefInnen, unter bestimmten Voraussetzungen eine/n
andere/n Pfarrer/in der Kirche zur Leitung der Ordination zu
ermaechtigen. Mitglieder der ELKA hatten hinsichtlich der
Kirchengemeinschaft mit der anglikanischen Episkopalkirche, die am 6.
Januar diesen Jahres offiziell in Kraft trat, Bedenken geaeussert.
Auf der Grundlage der oekumenischen Uebereinkunft "Called to Common
Mission" (CCM - Zur gemeinsamen Mission berufen), die 1999 von der
ELKA und 2000 von der Episkopalkirche unterzeichnet wurde, sollen die
PfarrerInnen und BischoefInnen der ELKA schrittweise in die
apostolische Sukzession einbezogen werden.

Der Leitende Bischof der Episkopalkirche, Frank T. Griswold III.,
zeigte sich in einer schriftlichen Erklaerung besorgt ueber die
Satzungsaenderung. "Dies ist offenkundig eine einseitige Aenderung
der von unseren beiden Kirchen feierlich eingegangenen Verpflichtung
zur vollen Kirchengemeinschaft auf der Grundlage des CCM-Dokuments.
Natuerlich ist es noch zu frueh, um beurteilen zu koennen, wie
haeufig bei Ordinationen von dieser 'Ausnahmeregelung' Gebrauch
gemacht wird oder wie die Episkopalkirche darauf reagieren wird. Dazu
kann sich nur unser Generalkonvent offiziell aeussern."

Spaeter fasste die Vollversammlung den Beschluss, dass der Leitende
Bischof der ELKA "staendige Konsultationen mit dem Leitenden Bischof
und anderen Repraesentanten der Episkopalkirche fuehren moege", um zu
bekraeftigen, dass die ELKA fest zur vollen Kirchengemeinschaft auf
der Grundlage des CCM-Dokuments stehe.

Strategien fuer Evangelisation und geistlichen Dienst angenommen
Die ELKA-Synode hat eine neue Strategie fuer die Evangelisation im
naechsten Jahrzehnt beschlossen und nahm einen Bericht ueber die
Strategie der vergangenen 10 Jahre entgegen. Der Beschluss enthaelt
Leitlinien, nach denen die LutheranerInnen "ihr Verstaendnis ihrer
Aufgabe und Mission klaeren, nach neuen Wegen zur Oeffnung fuer
Erneuerung und Veraenderung suchen und bis zur Vollversammlung im
Jahre 2003 den Meinungsaustausch ueber neue oder bereits bestehende
Evangelisationsplaene in der gesamten Kirche pflegen koennen."

Die ELKA-Synode nahm mit ueberwaeltigender Mehrheit eine Strategie
fuer die Arbeit mit Latinos an. Die Latinos sind in den
ELKA-Gemeinden die am schnellsten wachsende Bevoelkerungsgruppe.
Ferner beschloss die Synode eine Strategie fuer die Arbeit mit
AsiatInnen und an Menschen von den Pazifik-Inseln.

Studie ueber Homosexualitaet genehmigt; Bericht, Empfehlungen fuer
2005
Als Reaktion auf die Denkschriften frueherer Synoden forderten 899
gegen 115 stimmberechtigte Synodale eine gesamtkirchliche Studie
ueber Homosexualitaet, die auch Segnungshandlungen fuer
gleichgeschlechtliche Partnerschaften und die Ordination von Lesben
und Schwulen in verbindlichen Beziehungen einschliessen soll. In
diesem Beschluss wird zugleich ein Abschlussbericht und ein
Aktionsplan fuer dessen Umsetzung erbeten, der der
ELKA-Vollversammlung 2005 vorgelegt werden soll. Gegenstand der
Ueberlegungen sollen auch das lutherische Verstaendnis des Wortes
Gottes sowie biblische, theologische, naturwissenschaftliche und
praktische Materialien zur Homosexualitaet sein.

Fuer die Beschlussfassung ueber die Ordination von Homosexuellen in
verbindlicher Partnerschaft soll ein Aktions- und Zeitplan erarbeitet
werden, ueber den die ELKA-Vollversammlung im Jahre 2005 beschliessen
soll. Zur Zeit erwartet die ELKA von homosexuellen ordinierten
Geistlichen, dass sie sexuell enthaltsam leben.

ELKA bekraeftigt oekumenische Beziehungen
Die ELKA-Synode nahm mit grosser Mehrheit die Einladung an,
"Partnerin in Mission und Dialog" bei Churches Uniting in Christ
(CUIC) zu werden. CUIC ist eine Gemeinschaft von neun Kirchen, die
gegenseitig die geistlichen Aemter anerkennen.

Waehrend der Vollversammlung unterzeichneten fuehrende VertreterInnen
der ELKA und der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in
Brasilien einen Vertrag ueber die Zusammenarbeit in der Mission
("Covenant for Cooperative Mission").

Die naechste Vollversammlung
Die Achte ELKA-Vollversammlung soll vom 11. - 17. August 2003 in
Milwaukee, US-Bundesstaat Wisconsin, stattfinden. (678 Woerter) (Nach
ELKA NEWS SERVICE)

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