From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


Leuenberger Kirchengemeinschaft: Von Belfast nach Budapest


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 21 Aug 2001 15:08:54 -0500

Ungarischer Bischof Harmati kritisiert "oekumenischen
Provinzialismus"

Budapest (Ungarn)/Genf, 21. August 2001 (LWI/epd Oe) - Der ungarische
Bischof Dr. Bela Harmati beobachtet einen Rueckzug deutscher
Landeskirchen von der internationalen oekumenischen Arbeit. Auf der
Vollversammlung der Leuenberger Kirchengemeinschaft (LKG) vom 19. bis
25. Juni in Belfast, Nordirland, sei kein deutscher Bischof bereit
gewesen, eine Leitungsfunktion in der LKG, dem Zusammenschluss der
protestantischen Kirchen in Europa, zu uebernehmen. Fuer ihn stelle
dies "ein Anzeichen fuer oekumenischen Provinzialismus" dar, betonte
Harmati in einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst fuer
Oesterreich (epd Oe) nach seiner Rueckkehr aus Belfast.

In den naechsten Jahren werde entscheidend sein, wie sich die
Zusammenarbeit der Leuenberger Kirchengemeinschaft mit der Konferenz
Europaeischer Kirchen (KEK) entwickle. Harmati hofft, dass zum
Zeitpunkt der naechsten LKG-Vollversammlung 2006 in Budapest Ungarn
bereits der EU angehoert.

Angesprochen auf die ungarische Situation verwies der lutherische
Bischof auf die Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft, die die
lutherische und die reformierte Kirche in Ungarn seit langem
praktizierten. Eine Kirchen-Union sei kein Thema. Harmati: "Wir
versuchen, die Leuenberger Kirchengemeinschaft zu praktizieren, auch
wenn wir in Details der Lehre und der Liturgie zum Teil ganz anders
leben." Das in Ungarn uebliche "Nebeneinanderleben zweier
protestantischer Auspraegungen" versteht Bischof Harmati "als
Bereicherung, nicht als Gegensatz".

Von der Leuenberger Kirchengemeinschaft erwartet sich Harmati "eine
Ueberwindung althergebrachter Vorurteile und Distanzierungen". Die
ungarischen LutheranerInnen verstuenden sich als "Dialog-Vermittler
im inner- wie ueberprotestantischen Bereich", dies diene auch der
LKG. In der europaeischen Oekumene plaediere er, so Harmati, fuer
bilaterale Dialoge und beteilige sich gern an den in Belfast
hervorgehobenen Studien zu sozialethischen Themen. (259 Woerter)

(Nach einem Beitrag des epd Oe - Evangelischer Pressedienst fuer
Oesterreich.)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt
als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen
Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die
mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-Mail: dmg@lutheranworld.org
Tel.:     +41-22-791-6353
Fax: +41-22-791-6630
http://www.lutheranworld.org/News/Articles/DE/LWI


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home