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Christliche Medien muessen Versoehnungsgedanken in den Vordergrund stellen


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Wed, 19 Sep 2001 01:46:29 -0500

VertreterInnen lutherischer Minderheitskirchen Europas fordern
verantwortlichen Umgang der Medien mit Informationen 

Brenna (Polen)/Genf, 18. September 2001 (LWI) - Die rund 50
TeilnehmerInnen der Medienkonsultation und der sich anschliessenden
Vollversammlung des Kommunikationsausschusses Lutherischer
Minderheitskirchen in Europa (KALME) haben zu einem verantwortlichen
Umgang der Medien mit den Informationen hinsichtlich der
Terroranschlaege in den USA aufgerufen. In einer Erklaerung forderten
die VertreterInnen und Medienschaffenden aus 22 europaeischen
lutherischen Kirchen eine *genaue Analyse der Wirkung der
weitergegebenen Information".

Auf dem Treffen vom 14. bis 19. September im polnischen Brenna warnten
die KALME-Delegierten *vor einer Verteufelung oder Stigmatisierung von
Religionsgemeinschaften oder Voelkern durch pauschalisierende Aussagen"
sowie vor einer Berichterstattung, *die nur Rachegefuehle und eine
Eskalierung des Rufs nach Vergeltung" bewirke. Die christlichen Medien
haetten den Auftrag, *den Versoehnungsgedanken immer wieder in den
Vordergrund zu stellen".

KALME ist ein Zusammenschluss von Medienschaffenden aus 22
europaeischen lutherischen Kirchen, die Tagung in Brenna stand unter
dem Thema: *Politische und soziale Themen in christlichen Medien". (163
Woerter) 

Im Folgenden finden Sie den volln Wortlaut der KALME-Erklaerung: 

Stellungnahme zu den Terroranschlaegen in den USA 

Brenna, Polen, 18. September 2001 

KALME ruft zu verantwortlichem Umgang mit Information auf 

Die Vollversammlung des Kommunikationsausschusses
LutherischerMinderheitskirchen in Europa (KALME) hat mit Schrecken die
Ereignisse in den Vereinigten Staaten von Amerika verfolgt und spricht
den Trauernden ihre Anteilnahme aus. Es steht ausser Zweifel, dass wir
Terror und Gewalt verabscheuen und nicht billigen kvnnen, dass
Terroranschlaege und Gegenangriffe stattfinden. 

Die KALME-Vollversammlung fordert einen verantwortlichen Umgang in den
Medien mit den Informationen, die zu den Terroranschlaegen in den USA
vorliegen. Die Medien praegen Emotionen in der ganzen Welt. Deshalb ist
es wichtig, dass MedienmitarbeiterInnen sich ihrer Macht bewusst sind.
Auswahl und Wiederholung von emotionsgeladenen Bildern verursachen
radikale Reaktionen. Eine genaue Analyse der Wirkung der
weitergegebenen Information bleibt dringend geraten.

Wir warnen vor einer Verteufelung oder Stigmatisierung von
Religionsgemeinschaften oder Voelkern durch pauschalisierende Aussagen.
Die christlichen Medien haben den Auftrag, den Versoehnungsgedanken
immer wieder in den Vordergrund zu stellen.

Wir erinnern an die Botschaft Jesu: "Selig sind die Sanftmuetigen; denn
sie werden das Erdreich besitzen" (Matthaeus 5,5). In diesem Sinne
warnen wir vor einer Berichterstattung, die nur Rachegefuehle und eine
Eskalierung des Rufs nach Vergeltung bewirken.

------------------------------ 

Vom 14. bis 19. September fanden eine KALME-Medienkonsultation und die
KALME-Vollversammlung in Brenna, Polen, statt. KALME ist der
Kommunikationsausschuss Lutherischer Minderheitskirchen in Europa, ein
Zusammenschluss von Medienschaffenden aus 22 europaeischen lutherischen
Kirchen. Thema der Beratungen war: "Politische und soziale Themen in
christlichen Medien".
 
* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
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z.B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions-
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