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Adventisten rufen zur Besonnenheit auf


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Date Tue, 25 Sep 2001 13:37:09 -0400

22. September 2001
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz

Adventisten rufen zur Besonnenheit auf

Ostfildern/Deutschland.  Entsetzt zeigte sich der 
Vorsitzende der Siebenten-Tags-Adventisten in 
Deutschland, Pastor Bruno Liske (Ostfildern), von den 
Terroranschlaegen in den USA. "Obwohl diese Mordtaten 
einige tausend Kilometer von uns entfernt stattfanden, 
spueren wir, wie durch die Medien die Welt in solchen 
Augenblicken zusammenrueckt." Die barbarischen 
Attacken koennten nur scharf verurteilt werden und seien 
durch nichts zu rechtfertigen. Er forderte die deutschen 
Adventgemeinden auf, "fuer die vom Leid Betroffenen, 
fuer die Regierenden und fuer eine Welt der Aggression 
zu beten."

Der Terrorismus muesse weltweit geaechtet und an seinen 
Ursachen bekaempft werden, sagte Liske. Doch dabei 
sollten die politisch Verantwortlichen nicht auf Rache, 
Vergeltung und Hass, sondern auf Besonnenheit und 
Weisheit setzen, um nicht Unschuldige zu toeten und 
damit die Spirale von Gewalt und Gegengewalt sich 
weiterdrehen zu lassen. In der Bibel stehe die 
provozierende Aussage: "Vergelte niemand Boeses mit 
Boesem. Lass dich nicht vom Boesen ueberwinden, sondern 
ueberwinde das Boese mit Gutem" (Roemer 12, 17.21). 
Dieses Wort sei keineswegs utopisch. Es gebe durchaus 
Beispiele, die zeigten, dass gewaltloses Handeln 
Gewalttaeter zum Aufgeben zwingen koenne. 

In der Bevoelkerung sollte nicht der Fehler gemacht 
werden, wegen radikal-islamischer Terrorgruppen alle 
Muslime quasi in Sippenhaft zu nehmen. "Das Entsetzen 
ueber die Anschlaege in den Vereinigten Staaten darf 
nicht in Wut auf unsere moslemischen Nachbarn 
umschlagen, die genauso von dem Geschehenen erschuettert 
sind, wie wir", gab Liske zu bedenken. Christen sollten 
auf das Bibelwort in 5. Mose 10, 18.19 achten: "Gott 
liebt auch die Fremden. Darum sollt auch ihr die Fremden 
lieben." Viele Menschen seien durch die Terrorakte in 
den USA in ihrem Innersten erschuettert worden. "Sie 
brauchen jetzt eine Botschaft, die ihnen wieder Mut 
macht. Sie brauchen Gott, der ihnen inneren Frieden 
und Erloesung durch Jesus Christus schenken kann" 
betonte der Leiter der Freikirche. Adventisten haetten 
nicht die unrealistische Erwartung, dass der Mensch 
ein "Paradies auf Erden" schaffen koenne, denn das 
Boese werde immer wieder erschreckend in Erscheinung 
treten. Doch sie beteten die Worte des Vaterunsers 
"Dein Reich komme". "Adventisten glauben daher, dass 
Christus wiederkommt, um eine Welt zu schaffen, in 
der es keinen Tod, kein Leid, keine Angst und keine 
Schmerzen mehr geben wird." Das schenke Hoffnung und 
Trost, entbinde jedoch nicht von der sozialen und 
gesellschaftlichen Verantwortung hier und heute. 

In den rund 560 Adventgemeinden Deutschlands wurde 
waehrend des Sabbatgottesdienstes am 15. September, 
in Gebetsgemeinschaften an die Leidtragenden, Helfer 
und Regierenden gedacht. In den Predigten gingen 
Pastoren und Laienprediger auf die Terroranschlaege 
in den USA ein. (138/2001)


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