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Pakistan: Hilfsorganisationen haben Vorsichtsmassnahmen getroffen


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 08 Oct 2001 09:00:18 -0500

Groessere Ausschreitungen pakistanischer Taliban-Anhaenger
befuerchtet

Peshawar (Pakistan)/Genf, 8. Oktober 2001 (LWI) - Nach Beginn der
Militaeraktionen gegen Afghanistan als Reaktion auf die verheerenden
Terroranschlaege gegen die USA am 11. September will das norwegische
christliche Hilfswerk Norwegian Church Aid (NCA) in ihrem Buero in
Peshawar ihre Arbeit in der nahe der Grenze zu Afghanistan gelegenen
Stadt im Nordwesten Pakistans fortsetzen, solange es die Lage
erlaubt. Jetzt gelte es zunaechst abzuwarten, wie sich die Situation
entwickelt, so Geir Valle, Leiter des NCA-Bueros in Peshawar.

Bisher seien Vorsichtsmassnahmen getroffen worden. So wuerden sich
die internationalen MitarbeiterInnen von NCA wie auch diejenigen
anderer Hilfsorganisationen waehrend der ersten ein bis zwei Tage
nach Beginn der Angriffe nicht oeffentlich zeigen. Viele der
auslaendischen HelferInnen haben sich in zuvor festgelegten Haeusern
versammelt, die unter besonderem Schutz der Polizei stehen. Weiterhin
wurden Evakuierungsplaene in Kooperation mit dem
Fluechtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) ausgearbeitet.

Waehrend es in der Nacht auf Montag nur wenige spontane Proteste
gegen die Militaeraktionen gegen Afghanistan gab, die von der Polizei
schnell aufgeloest worden waren, kam es am Montag Morgen in Peshawar
zu einer groesseren Protestdemonstration. In Peshawar haben
inzwischen starke Polizeikraefte die Kontrolle der Stadt uebernommen.

Groessere Ausschreitungen werden befuerchtet, weil im Grenzgebiet
viele Taliban-Anhaenger leben. So wurden groessere
Protestdemonstrationen von rund 10.000 Taliban-Sympathisanten aus
Quetta im Norden Pakistans gemeldet. Die Taliban-Anhaenger
artikulieren lautstark ihren Unmut gegenueber den USA und deren
Unterstuetzung durch die pakistanische Regierung in den vergangenen
Wochen und drohen, zu den Waffen zu greifen. Zu den Demonstranten
zaehlen vor allem junge Maenner aus den Koranschulen, von denen die
Talibanbewegung ihren Ausgang nahm. Gegenwaertig gelten alle
Auslaender als moegliche Ziele von Uebergriffen.

Die Abteilung fuer Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB)
hat auf Bitten von ACT (Action by Churches Together - Kirchen helfen
gemeinsam), einem weltweiten Netzwerk von Kirchen und
Partnerorganisationen, die ihre Hilfsmassnahmen fuer Menschen in Not
gemeinsam koordinieren, den Direktor des AWD-Programms in Nepal, Dr.
Allen Armstrong, als Mitglied eines ACT - Teams nach Pakistan
entsandt. Das Team soll die Situation vor Ort klaeren und
Moeglichkeiten der Hilfe fuer Fluechtlinge aus Afghanistan
vorbereiten. Der LWB gehoert zu den Gruendungsmitgliedern von ACT,
das im Oekumenischen Zentrum in Genf angesiedelt ist. (364 Woerter)

(Ein Beitrag von Rainer Lang, er berichtet gegenwaertig im Auftrag
von ACT ueber die Situation afghanischer Fluechtlinge in Pakistan.)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK)
und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt
als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen
Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die
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***
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