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Hilfsmassnahmen in Afghanistan gehen trotz Angriffen weiter


From "Frank Imhoff" <franki@elca.org>
Date Fri, 12 Oct 2001 18:57:36 -0500

Zeit draengt, Mitte November droht Wintereinbruch

Peshawar (Pakistan)/Genf, 12. Oktober 2001 (LWI) - Trotz der
fortgesetzten Raketenangriffe auf Afghanistan und der zunehmenden
Protestdemonstrationen in Pakistan planen das norwegische
christliche Hilfswerk Norwegian Church Aid (NCA) und die zum
Netzwerk "NCA&Partner" gehoerenden afghanischen Hilfsorganisationen
die Fortfuehrung ihrer Hilfsprogramme in Afghanistan. So konnte zum
Beispiel die Verteilung von 1.500 Tonnen Weizen an 6.000 Familien in
Mazar-e-Sharif im Norden Afghanistans abgeschlossen werden.

In Peshawar im Norden Pakistans nahe der Grenze zu Afghanistan, wo
NCA ein Buero unterhaelt, sind inzwischen drei Lastwagen mit
Hilfsguetern aus Islamabad eingetroffen, sie wurden per Flugzeug in
die pakistanische Hauptstadt transportiert. Am Donnerstag, 11.
Oktober, wurden Wasseranlagen und Sanitaereinrichtungen fuer etwa
30.000 Menschen abgeladen. Versorgungsgueter fuer weitere 50.000
Menschen erwarten die HelferInnen fuer den kommenden Dienstag, auch
sie sollen in Islamabad per Flugzeug eintreffen.

Ein Teil des Materials soll moeglichst schnell nach Afghanistan
weitertransportiert werden, um die Lage der Fluechtlinge im Land zu
verbessern. Die Zeit draengt, betonen die HelferInnen von
"NCA&Partner". In wenigen Wochen setzt in den Bergregionen der
Winter ein. Man rechnet damit, dass ab Mitte November viele Regionen
von der Aussenwelt abgeschnitten sein werden. Dorthin muessen
moeglichst schnell Hilfsgueter gelangen, die den Menschen
ermoeglichen, einige Monate zu ueberleben, so die Forderung.

Die afghanischen Partner von NCA betonen, dass sie ueber
Moeglichkeiten verfuegen, Hilfsmaterial nach Afghanistan zu bringen,
obwohl die Grenzen geschlossen sind. Die Wege seien zwar sehr
beschwerlich, doch seien viele Grenzuebergaenge schon in wenigen
Monaten nicht mehr passierbar.

Norwegian Church Aid gehoert zu den Hilfswerken, die massgeblich die
Nothilfe- und Entwicklungsprojekte der Abteilung fuer Weltdienst
(AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) unterstuetzen. Weiterhin
kooperiert NCA eng mit ACT (Action by Churches Together - Kirchen
helfen gemeinsam), einem weltweiten Netzwerk von Kirchen und
Partnerorganisationen, die ihre Hilfsmassnahmen fuer Menschen in Not
gemeinsam koordinieren. Der LWB gehoert zu den Gruendungsmitgliedern
von ACT, das im Oekumenischen Zentrum in Genf angesiedelt ist.

Zahlreiche Hilfsorganisationen wie die deutsche Diakonie
Katastrophenhilfe, die die Arbeit von ACT unterstuetzt, haben zu
Spenden aufgerufen, um Fluechtlingen zu helfen, die aufgrund der
fortgesetzten Raketenangriffe aus den Staedten ins Hinterland, in
Richtung der Grenzen oder in Nachbarlaender Afghanistans geflohen
sind. Trotz der Bombardements und der Uebergriffe gegen westliche
AuslaenderInnen in Pakistan koennten die Hilfsmassnahmen in
Afghanistan mit Hilfe lokaler Partnerorganisationen fortgesetzt und
auch den Menschen jenseits der Grenzen geholfen werden.

So bemueht sich ACT um die Errichtung von Fluechtlingslagern in
Pakistan. Fuer 10.000 Familien wurden zwei neue Fluechtlingslager im
Nordwesten, ausserhalb von Peshawar, und im Suedwesten Pakistans, in
der Naehe von Quetta, eroeffnet. In Afghanistan selbst soll fuer
weitere 5.000 Familien die Notversorgung sichergestellt werden.
2.000 Familien suchten bereits Zuflucht in Hazarajat im Zentralen
Hochland Afghanistans und 3.000 Familien im Panjsher Tal. Sie sollen
mit Planen, Zelten, Decken sowie Haushaltsutensilien, Lebensmitteln,
Trinkwasser und Hygiene-Artikeln versorgt werden. (464 Woerter)

(Ein Beitrag von Rainer Lang, er berichtet gegenwaertig im Auftrag
von ACT ueber die Situation afghanischer Fluechtlinge in Pakistan.)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht
eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen
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handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen
Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie, humanitaere
Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

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