wfn.org | Mauretanien: Tausende Obdachlose nach starken Regenfaellen

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

LWB und ACT leiten Soforthilfemassnahmen ein

Nouakchott (Mauretanien)/Genf, 18. Januar 2002 (LWI) - Nach
ungewoehnlich starken Regenfaellen im Sueden Mauretaniens sind
ueber 8.000 Menschen obdachlos geworden, mindestens zehn Menschen
kamen ums Leben. MitarbeiterInnen der Abteilung fuer Weltdienst
(AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Mauretanien
berichteten, dass die aus Lehmziegeln errichteten Haeuser der
suedlichen Regionen Mauretaniens den anhaltenden Regenfaellen vom
9. bis 11. Januar nicht standhalten konnten und viele Gebaeude
zerstoert wurden. Betroffen seien ueber 6.000 Menschen in der
Region Brakna und rund 2.000 Menschen in der Region Trarza.

In der Region Trarza haetten die Regenfaelle mindestens zehn
Todesopfer gefordert, Hunderte Ziegen, Schafe, Kamele und Rinder
seien ertrunken. Felder seien ueberflutet und die Saat vernichtet
worden. Nach Angaben der LWB-MitarbeiterInnen waren einige Gebiete
und Ortschaften in der Region Trarza bereits 1999 von
Ueberschwemmungen betroffen. Einige der Regionen sind seit Tagen
unzugaenglich.

Als erste Hilfsmassnahmen verteilten die MitarbeiterInnen des
LWB-Bueros in Mauretanien Decken, Kleider und Hygieneartikel aus
ihren Lagerbestaenden. Weiterhin sollen Zelte und
Notfallausruestungen an rund 250 der am schwersten betroffenen
Familien (rund 1.250 Personen) verteilt werden. Das internationale
Netzwerk kirchlicher Hilfsorganisationen ACT (Action by Churches
Together/Kirchen helfen gemeinsam) hat als Soforthilfe 29.000
US-Dollar (rund 33.000 Euro) zugesagt.

Das westafrikanische Land Mauretanien besteht zu 90 Prozent aus
Wueste. Nur im suedlichen Teil des Landes, in der Naehe des
Senegal-River, fallen jaehrlich rund 400 mm Regen, waehrend die
Niederschlagsmenge in den meisten anderen Gebieten um die Haelfte
geringer ausfaellt. Landwirtschaft ist nur im Sueden moeglich.
Dieses Agrargebiet macht weniger als fuenf Prozent des Landes aus
und schrumpft kontinuierlich, da sich die Wueste ausdehnt.

Rund 99,6 Prozent der insgesamt 2,6 Millionen MauretanierInnen
gehoeren dem Islam an, der in Mauretanien Staatsreligion ist. Nur
eine sehr kleine Minderheit sind ChristInnen. In der Region Brakna
leben rund 241.000 Menschen, in der Region Trarza rund 206.000.

Die LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) foerderte in Mauretanien
bereits waehrend der grossen Duerre Mitte der 70er Jahre
Umweltprogramme. Deren langfristige Folgen sind heute als
bewaldeter Guertel um Nouakchott, die Hauptstadt des Landes,
sichtbar. Im Jahr 2000 wurden an 25 Orten Umweltprojekte
durchgefuehrt, um Strassen, Brunnen und sonstige doerfliche
Infrastruktur vor der Wuestenbildung zu schuetzen. (357 Woerter)

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