From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


ORK - Okumenische Vorbereitung auf den


From "Sheila Mesa" <smm@wcc-coe.org>
Date Tue, 29 Jan 2002 14:46:09 +0100

Entwicklungsgipfel

Okumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung, PR-02-04
zur Veroffentlichung frei
29. Januar 2002

"Die Erde schutzen - das ist kein Projekt, sondern eine
Lebensform"

Okumenisches Team auf der zweiten Vorbereitungstagung fur den
Weltgipfel fur nachhaltige Entwicklung

Ein okumenisches Team mit uber 20 Mitgliedern von allen
Kontinenten, die Kirchen, regionale okumenische Organisationen
und IndigeneGemeinschaften vertreten, nimmt an dem diese Woche in
New York tagenden zweiten Vorbereitungsausschuss fur den
Weltgipfel uber nachhaltige Entwicklung teil.  

Die Zusammensetzung des Teams, so Dr. Martin Robra vom ORK-Team
"Gerechtigkeit, Frieden und Schopfung" reflektiere "die
Prioritaten, die sich der Weltgipfel nach Auffassung des
Okumenischen Rates der Kirchen (ORK) setzen sollte",. Die
Hauptthemen sind Robra zufolge 

- Sudliches Afrika: Der Gipfel wird den Kirchen des sudlichen
Afrika Gelegenheit geben, ihre Sorge um einen nachhaltigen
Lebensunterhalt fur die Menschen der Region einer breiteren
Offentlichkeit verstandlich zu machen. Der ORK befasst sich in
Zusammenarbeit mit dem Sudafrikanischen Rat der Kirchen (SACC)
eingehend mit diesem Thema. Auf der New Yorker Tagung wird der
SACC von Pastor Sipho Mtetwas vertreten.  

-  Indigene Gemeinschaften: Der ORK unterstutzt Indigene
Gemeinschaften und ihre einzigartigen Perspektiven zum Thema
Nachhaltigkeit. Im okumenischen Team werden sie vertreten von
Esther Camac Ramirez (Costa Rica), Moses Gutierrez (Bolivien) und
Willy Alangui (Philippinen), die dafur sorgen werden, dass die
Anliegen der Indigenen Bevolkerung ganz oben auf der Tagesordnung
des Teams stehen.   

- Wirtschaftliche Globalisierung: Auf der Grundlage der Arbeit
der okumenischen Delegationen auf dem Weltgipfel fur soziale
Entwicklung (Genf 2000) und im UN-Prozess zur
Entwicklungsfinanzierung werden Schwester Wendy Flannery
(Australien) und Joy Kennedy (Kanada) sowie Mitarbeiter und
Mitarbeiterinnen des 
New Yorker UN-Verbindungsburos der ORK-Mitgliedskirchen ihre
okumenische Kritik an der wirtschaftlichen Globalisierung
fortsetzen.  

-  Klimawandel: Der ORK hat an den zahlreichen Tagungen des
zwischenstaatlichen Verhandlungsausschusses teilgenommen, die
seit 1989 unter der Schirmherrschaft der Vereinten Nationen
stattgefunden haben. Einer der Schwerpunkte der ORK-Bemuhungen
beim Weltgipfel wird die Unterstutzung fur das Kyoto-Protokoll
und seine Umsetzung sein. Diese Belange werden in New York
vertreten von Elias Abramides, der Mitglied der ORK-Delegation
auf der Klimakonferenz war.  

"Der ORK ist", so Robra, "der Uberzeugung, dass die
Nichterfullung vieler der Zusagen, die 1992 auf der
UN-Konferenz uber Umwelt und Entwicklung (UNCED) in Rio de
Janeiro gemacht worden waren, den Mangel an politischem Willen
deutlich macht, den in Rio geschlossenen Pakt zwischen
okologischen und sozialen Anliegen umzusetzen." Die Kluft
zwischen den erklarten Zielen und den Mitteln, die zu ihrer
Verwirklichung gewahlt wurden, werde dabei deutlich. "Es
besteht", so Robra weiter, "kein Zweifel daran, dass die
zerstorerischen Prozesse nach Rio weitergegangen sind und auch
heute weitergehen."  

Laut Robra haben die bisherigen ORK-Delegationen bei Tagungen
der UN-Kommission fur nachhaltige Entwicklung in aller
Deutlichkeit erklart, dass Nachhaltigkeit nicht verwirklicht
werden kann mit den derzeitigen wirtschaftlichen Strategien, die
auf unbegrenztem Wirtschaftswachstum und einer anhaltenden und
ungeregelten Ausweitung von Produktion und Konsum zum Nutzen der
Reichen dieser Welt beruhen. "Alle, die sich fur menschenwurdiges
Leben in einer gerechten und bestandfahigen Gesellschaft
einsetzen, mussen das im Auge behalten. Oft ist der Widerstand
gegen Ausbeutung und Zerstorung, die durch ein falsches
Entwicklungskonzept verursacht werden, durchaus keine freiwillige
Entscheidung, sondern eine Frage des Uberlebens."  

"Immer mehr Menschen werden der Ressourcen beraubt, ohne die sie
nicht uberleben konnen. Ihre Lebensbedingungen verschlechtern
sich zusehends. Arme und Randgruppen werden am schwersten in
Mitleidenschaft gezogen. Ohne Geld und Zugang zur Marktwirtschaft
hangt ihr Uberleben von der Unterstutzung seitens der
Gemeinschaft und von dem ab, was die Natur ihnen bietet. Wir
brauchen neue Perspektiven und einen Paradigmenwechsel in der
Wirtschaft. Die Erde schutzen - das ist kein Projekt, sondern
eine Lebensform", so Robra.  

Weitere Informationen erhalten Sie von:  
UN-Verbindungsburo des ORK in New York, Tel. (+1) 212 867 5890

**********
Der Okumenische Rat der Kirchen (ORK) ist eine Gemeinschaft von
342 Kirchen in uber 100 Landern auf allen Kontinenten und aus
praktisch allen christlichen Traditionen. Die romisch-katholische
Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ORK
zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die
ungefahr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ORK wurde 1948 in
Amsterdam (Niederlande) offiziell gegrundet. An der Spitze der
Mitarbeiterschaft steht Generalsekretar Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

Okumenischer Rat der Kirchen
ORK-Medienbeauftragte 
Tel: (41 22) 791 6153 / 791 6421
Fax: (41 22) 798 1346
E-Mail: ka@wcc-coe.org 
Internet: www.wcc-coe.org 

Postfach 2100
1211 Genf 2, Schweiz


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home