wfn.org | Deutsche LutheranerInnen fordern weitere Klaerungen mit

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

AdventistInnen
Deutsche LutheranerInnen fordern weitere Klaerungen im Gespraech
mit AdventistInnen
DNK/LWB nimmt Stellung zum Bericht ueber Gespraeche zwischen LWB
und Siebenten-Tags-Adventisten

Hannover (Deutschland)/Genf, 30. Januar 2002 (LWI) - Das Deutsche
Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) hat seine
Stellungnahme zum Bericht ueber die bilateralen Gespraeche
zwischen dem Lutherischen Weltbund und der Generalkonferenz der
Siebenten-Tags-Adventisten (STA) vorgelegt. Das DNK/LWB empfiehlt,
die STA als "weltweite christliche Gemeinschaft" zu respektieren.
Wegen der unveraenderten Sonderlehren sollten die AdventistInnen
aber zunaechst weiterhin als "Sondergemeinschaft" bezeichnet
werden. Damit trage man der Unterscheidung von den Freikirchen
Rechnung, die derartige Sonderlehren nicht vertreten wuerden.

Weiter weisen die deutschen LutheranerInnen darauf hin, dass mit
den AdventistInnen keine Abendmahlsgemeinschaft bestehe. Sie
koenne im Blick auf die gravierenden Unterschiede auch nicht
empfohlen werden.

Mit dieser Stellungnahme kommt das DNK/LWB einer Aufforderung von
LWB-Generalsekretaer Dr. Ishmael Noko an die Mitgliedskirchen
nach, sich zum Abschlussbericht der bilateralen Gespraeche zu
aeussern, der unter dem Titel "Adventisten und Lutheraner im
Gespraech" veroeffentlicht wurde. Vorausgegangen waren vier
theologische Konsultationen einer Gespraechsgruppe zwischen 1994
und 1998. Sie hatten das Ziel, die jeweilige Position der
Gespraechspartner in Lehre und Praxis zu untersuchen, das
gegenseitige Verstaendnis zu foerdern sowie moegliche vorhandene
Vorurteile abzubauen.

Das DNK/LWB begruesst, dass es zu den Kontaktgespraechen zwischen
LWB und STA gekommen ist. Die Gespraeche werden als Ausdruck
dafuer gewertet, dass sich die AdventistInnen in den letzten
Jahrzehnten kontinuierlich um Annaeherung an die Kirchen innerhalb
der oekumenischen Bewegung bemueht haetten. Die Aussage, dass eine
weitgehende Uebereinstimmung im Verstaendnis des christlichen
Glaubens erzielt wurde, wie der Abschlussbericht formuliert, gehe
aber weit ueber das hinaus, was nach Pruefung des vorliegenden
Berichts festgestellt werden koenne.

Das DNK/LWB haelt es fuer problematisch, dass der Abschlussbericht
der Gespraeche zwischen LWB und STA von einer Uebereinstimmung im
Schriftverstaendnis spricht, obwohl gerade im Umgang mit der Bibel
grundsaetzliche Differenzen deutlich geworden seien. Lutherische
Positionen seien im Text nicht oder nur unzureichend dargestellt
worden. Zudem vermisst das DNK/LWB eine kritische
Selbstinfragestellung der AdventistInnen im Hinblick auf ihre
Sonderlehren.

Grundsaetzlich haelt das Deutsche Nationalkomitee die Fortfuehrung
der Gespraeche zwischen LWB und STA fuer sinnvoll. Dabei sollte
die Bearbeitung bisher nicht oder nicht hinreichend geklaerter
Fragen im Mittelpunkt stehen.

Im Verhaeltnis zwischen den lutherischen Kirchen und der
Gemeinschaft der STA in Deutschland gebe es viele positive
Erfahrungen gelungener Zusammenarbeit, etwa im Bereich der
Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), aber auch
spannungsvolle Erfahrungen.

Die Siebenten-Tags-Adventisten haben nach eigenen Angaben mehr als
zwoelf Millionen getaufte erwachsene Mitglieder in 204 Laendern.
In Deutschland gehoeren rund 35.000 getaufte Erwachsene der
Bewegung an. Die Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten
entstand 1863 in Nordamerika. (418 Woerter)

Hinweis: Das 7-seitige Votum des DNK/LWB kann im Internet unter
www.dnklwb.de abgerufen werden.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

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