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LWB begruesst Einsatzverbot fuer KindersoldatInnen


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 13 Feb 2002 12:10:47 -0600

UN-Verbot zu Kampfeinsaetzen von KindersoldatInnen in Kraft
getreten

Genf, 13. Februar 2002 (LWI) - Der Generalsekretaer des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat das
Inkrafttreten des UN-Verbots zu Kampfeinsaetzen von
KindersoldatInnen am Dienstag, 12. Februar, ausdruecklich
begruesst. Das "Fakultativprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention
ueber die Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten" sei
ein Meilenstein im Kampf fuer ein vollstaendiges Ende der
Einsaetze von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren als
SoldatInnen.

Begleitet von symbolischen Aktionen trat am Dienstag das UN-Verbot
zum Kampfeinsatz von KindersoldatInnen in Kraft, nachdem es 14
Staaten ratifiziert hatten. Das Zusatzprotokoll war zwischen 1994
und 2000 ausgearbeitet und von der UN-Generalversammlung
verabschiedet worden. Der Vertrag verbietet den Mitgliedsstaaten,
unter 18-Jaehrige bei Kaempfen einzusetzen oder zum Militaerdienst
zu zwingen. Ein freiwilliger Militaerdienst ist ab 16 Jahren
weiterhin moeglich.

Die UN-Hochkommissarin fuer Menschenrechte, Mary Robinson,
erklaerte am Dienstag in Genf, das Zusatzprotokoll zur
UN-Kinderrechtskonvention sei ein neuer, vielversprechender
Mechanismus zum Schutz von Minderjaehrigen. Es komme jetzt darauf
an, das Verbot weltweit durchzusetzen. Sie wolle versuchen, so
Robinson, moeglichst viele Staaten zu ueberzeugen, dem neuen
UN-Vertrag beizutreten.

Die "Koalition gegen den Einsatz von Kindersoldaten" hatte am
Dienstag Tausende roter Haende, das Symbol der nichtstaatlichen
Organisationen, im Park des europaeischen UN-Sitzes in Genf
aufgestellt. Nach Angaben der Koalition gibt es schaetzungsweise
300.000 Minderjaehrige in etwa 35 Laendern, die in Armeen oder
nichtstaatlichen Verbaenden kaempfen.

Ziel muesse nun sein, so LWB-Generalsekretaer Noko, eine
allgemeine Ratifizierung dieses wichtigen Instruments des
Voelkerrechts zu erreichen. Den Kirchen komme dabei eine wichtige
Rolle zu. Noko appellierte an die Mitgliedskirchen des LWB, sich
bei ihren Regierungen dafuer einzusetzen, dass das Zusatzprotokoll
zur UN-Kinderrechtskonvention baldmoeglichst ratifiziert werde.
Weiterhin sollten die Kirchen ihre Regierungen fuer die volle und
umfassende Umsetzung der im Protokoll enthaltenen Verpflichtungen
in die Verantwortung nehmen.

Er ermutige die LWB-Mitgliedskirchen, so Noko, dieses Anliegen
aktiv zu unterstuetzen und sich dafuer einzusetzen, dass eines
Tages kein Kind mehr der Brutalitaet bewaffneter Konflikte
ausgesetzt sein werde.

Die deutsche Koordination Kindersoldaten, zu der auch das Deutsche
Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) gehoert, hat
die deutsche Bundesregierung aufgefordert, "diese wichtige
voelkerrechtliche Dokument sobald wie moeglich und ohne Vorbehalte
und Alterseinschraenkungen zu ratifizieren". Der 12. Februar sei
ein wichtiges Datum fuer alle Kinder und Jugendlichen, die in
Kriegs- und Krisengebieten aufwachsen: sie wuerden besser vor
Rekrutierung und Kriegseinsatz geschuetzt. Mit dem Inkrafttreten
des "Fakultativprotokolls zur UN-Kinderrechtskonvention ueber die
Beteiligung von Kindern an bewaffneten Konflikten" werde die
Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen fuer den Kriegseinsatz
erheblich erschwert. (409 Woerter)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

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des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
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