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Bischof Friedrich Weber im Braunschweiger Dom ins Amt eingefuehrt


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 04 Mar 2002 09:58:35 -0600

Neuer Bischof sieht Kirche als Ort des Dialogs

Wolfenbuettel (Deutschland)/Genf, 4. Maerz 2002 (LWI/epd) - Der
neue Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in
Braunschweig, Friedrich Weber, ist am Sonntag, 3. Maerz, mit einem
Festgottesdienst im Braunschweiger Dom in sein Amt eingefuehrt
worden. Der 53-Jaehrige war seit 1991 Propst in Wiesbaden. Er
tritt die Nachfolge von Christian Krause, 62, an, der Ende Januar
aus dem Bischofsamt ausgeschieden ist, aber weiterhin Praesident
des Lutherischen Weltbundes (LWB) bleibt.

Weber forderte in seiner Predigt eine staerkere Beteiligung der
ChristInnen an ethischen Debatten und bezeichnete die Kirche als
einen wichtigen Ort des Dialogs in der Gesellschaft. Bei allem
biotechnologischen Fortschritt duerfe die Menschenwuerde nicht auf
der Strecke bleiben, warnte der neue Bischof im Blick auf die
Nutzung embryonaler Stammzellen fuer Forschungszwecke.

Die evangelische Kirche sollte nach Auffassung Webers ihr
Erscheinungsbild in der Oeffentlichkeit verbessern, die Kirche
muesse "raus aus dem Kommunikationsgetto". Die Sprache der
Religion muesse "mit dem Leben zu tun haben".

Aufgabe der ChristInnen sei es, sich "vom Grund des Glaubens her"
fuer die Schwachen einzusetzen. Weber betonte, dass das Leben
alter und kranker Menschen keiner Kosten-Nutzen-Rechnung
unterworfen werden duerfe.

Er wolle ein Bischof sein, so Weber, "der bei den Gemeinden ist"
und der die PfarrerInnen begleitet. Pfarrer muessten "geerdet"
werden, "und Bischoefe erst recht", betonte der neue
Landesbischof.

Die Amtseinfuehrung nahm in Anwesenheit zahlreicher
RepraesentantInnen aus Kirche und Politik der Leitende Bischof der
Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD),
Hans-Christian Knuth (Schleswig), vor.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD),
Praeses Manfred Kock, sagte, Weber repraesentiere in seinem
Lebenslauf die Vielfalt des deutschen Protestantismus.

Friedrich Weber wurde 1949 in der Naehe von Wetzlar geboren,
studierte Theologie, Geschichte und Paedagogik in Wuppertal,
Goettingen und Oldenburg. Von 1972 bis 1984 war er Vikar und
Pfarrer der Evangelisch-Reformierten Kirche in Greetsiel an der
Nordsee sowie Mitarbeiter im Religionspaedagogischen Institut
Loccum. Ab 1984 war Weber Pfarrer und Dekan in Oppenheim am Rhein
in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Seit 1991
gehoerte er als Propst der Region Sued-Nassau zum "Leitenden
Geistlichen Amt" dieser Kirche. 1997 promovierte Weber im Fach
Kirchengeschichte an der Universitaet Frankfurt am Main. Er ist
verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

In der braunschweigischen Landeskirche, seit 1947 Mitgliedskirche
des LWB, ist Weber fuer 400 Gemeinden mit rund 450.000
Kirchenmitgliedern zustaendig. (385 Woerter)

(Dieser Beitrag basiert auf Informationen des epd - Evangelischer
Pressedienst.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
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angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
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humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
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