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16. Deutschkurs des DNK/LWB in Leipzig


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Thu, 11 Apr 2002 12:06:35 -0500

Endlich Luther im Original - 16. Deutschkurs des DNK/LWB
in Leipzig
PartnerInnen aus Osteuropa lernen mehr als die deutsche Sprache

Leipzig (Deutschland)/Genf, 11. April 2002 (LWI) - Eljis runzelt
kurz die Stirn, dann spricht er deutlich mit nur leichtem Akzent:
"Wir koennen predigen." Die Gruppe lacht. Nach einem passenden
deutschen Satz mit dem Wort "koennen" hat der junge Pfarrer aus
dem lettischen Riga nicht lange suchen muessen.

Eljis ist einer der zwoelf TeilnehmerInnen, die Anfang des Jahres
im Gebaeude des Leipziger Missionswerkes vier Wochen lang intensiv
Deutsch lernten. Der Kurs, den das Deutsche Nationalkomitee des
Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) fuer MitarbeiterInnen der
Kirchen in Mittel- und Osteuropa anbietet, kann schon auf eine
lange Tradition zurueckblicken. Noch zu DDR-Zeiten, im Jahr 1986,
wurde er das erste Mal angeboten. Mehr als 200 kirchliche
MitarbeiterInnen haben bereits diesen Sprachkurs durchlaufen

Eine Tagung des LWB gab die Initialzuendung fuer die Sprachkurse.
"Wir haben damals die Klagen vernommen, dass sich die lutherischen
Minderheitskirchen in Mittel- und Osteuropa oft ausgeschlossen
fuehlten, weil ihnen die Sprachfaehigkeit fehlte", erinnert sich
Diakon Martin Herrbruck von der Berliner Stelle des DNK/LWB.
Deutsch ist eine der offiziellen Arbeitssprachen des LWB.

Das Erlernen der deutschen Sprache sollte nicht nur die Kontakte
zum Lutherischen Weltbund erleichtern. Ebenso wichtig war es
Herrbruck von Anfang an gewesen, dass die TeilnehmerInnen im
Rahmen der Kurse Gelegenheit zum Austausch mit oertlichen
Gemeinden haben. Hinzu kommen Besuche von Lutherstaetten sowie
Gespraeche mit VertreterInnen kirchlicher Werke. Darueber hinaus
oeffnet das Erlernen der deutschen Sprache den Zugang zur
Theologie im Land der Reformation Martin Luthers und bietet die
Moeglichkeit, sich mit deutscher theologischer Literatur
auseinanderzusetzen.

Tibor aus der Slowakei erzaehlt beeindruckt von den Gespraechen,
die die KursteilnehmerInnen nach dem Gottesdienst in einer
Leipziger Gemeinde hatten. Der Vergleich der unterschiedlichen
Situationen der Kirche in Deutschland und in seiner Heimat sei
fuer ihn sehr interessant gewesen, erzaehlt er.

Auch der Lehrerin Birgit Haehnel scheint der Kurs Spass zu machen,
immerhin ist sie bereits zum 11. Mal im Einsatz. Es sei immer
wieder aufs Neue interessant, mit so erwachsenen und klugen Leuten
zusammenzusitzen und ueber die jeweiligen Situationen zu
diskutieren, sagt sie.

Die meisten TeilnehmerInnen wissen ganz genau, wie sie nach dem
Ende des Kurses ihre neuen oder aufgebesserten Sprachkenntnisse in
der Heimat anwenden werden. Die 27-jaehrige Ioulia arbeitet seit
fuenf Jahren in der Bischofskanzlei der deutschen evangelischen
Kirche in St. Petersburg. Sie spricht bereits gut Deutsch, moechte
aber fuer den Briefverkehr und die taeglichen Telefongespraeche
der Kanzlei ihre Kenntnisse vertiefen.

Der ungarische Pfarrer Andreas erhofft sich auch ein besseres
Klima innerhalb seiner Kirche. Es gibt noch viele deutschsprachige
Gemeinden in Ungarn, erzaehlt er. Fuer ihn hat sich aber schon ein
naheliegender Wunsch erfuellt. "Ich wollte endlich einmal Martin
Luther im Original lesen", strahlt der ungarische Geistliche. (452
Woerter)

(Nach einem Beitrag von Holger Spierig, Weimar.)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
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