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Deutsche Kirchen starten Kampagne fuer den Schutz des Lebens


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 17 Apr 2002 10:13:06 -0500

Deutsche Kirchen starten bundesweite Kampagne fuer den Schutz
des Lebens
Neuauflage der Diskussion um Paragrafen 218 gefordert

Erfurt (Deutschland)/Genf, 16. April 2002 (LWI/epd) - Die grossen
christlichen Kirchen in Deutschland haben eine neue Diskussion
ueber das geltende Abtreibungsrecht gefordert. Zum Auftakt der
"Woche fuer das Leben" traten der Ratsvorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Praeses Manfred Kock,
und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz,
Kardinal Karl Lehmann, am Wochenende dafuer ein, dass dem
menschlichen Embryo von Anfang an das Recht auf Leben und der
Anspruch auf Schutz zukomme.

Angesichts einer steigenden Tendenz bei den
Schwangerschaftsabbruechen muesse spaetestens zehn Jahre nach
Inkrafttreten der Neufassung des Paragrafen 218 des
Strafgesetzbuches der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1995
geprueft werden, ob damit das Ziel eines staerkeren Lebensschutzes
erreicht worden sei, betonte der EKD-Ratsvorsitzende. Mit der
bundesweiten *Woche fuer das Leben" setzen sich die beiden grossen
Kirchen in Deutschland fuer den Schutz menschlichen Lebens ein und
weisen vor allem auf die Risiken der modernen Gentechnik hin.

Die gemeinsame Kampagne der katholischen und der evangelischen
Kirche wurde am Samstag, 13. April, mit einem oekumenischen
Gottesdienst mit Kock und Lehmann im Erfurter Dom eroeffnet. Bis
zum 20. April wollen die Kirchen unter dem Motto "Von Anfang an
das Leben waehlen statt auswaehlen" mit zahlreichen
Veranstaltungen fuer einen verantwortungsbewussten Umgang mit der
neuen Gentechnologie werben.

Kock und Lehmann warnten vor den Gefahren der modernen
Medizintechnik, durch die embryonales Leben immer mehr der
Verfuegbarkeit des Menschen unterliege. Dabei bekraeftigte Lehmann
die Forderung nach einem generellen Verbot der
Praeimplantationsdiagnostik in Deutschland. Hinter dieser
Technologie werde ein Menschenbild erkennbar, das keinen Platz
mehr fuer Menschen lasse, "die von der so genannten Norm
abweichen", kritisierte der Mainzer Kardinal.

Uebereinstimmend aeusserten Kock und Lehmann ihr "Bedauern" ueber
den Beschluss des Deutschen Bundestages von Ende Januar zur
Forschung an embryonalen Stammzellen. Die strikten Begrenzungen
fuer den Stammzellenimport duerften durch das laufende
Gesetzgebungsverfahren "nicht aufgeweicht" werden, appellierten
sie an den Bundestag. Angesichts der hohen ethischen Brisanz
dieser Fragen stehe die Glaubwuerdigkeit des Parlaments und der
einzelnen PolitikerInnen "in besonderer Weise" auf dem Spiel,
betonte Kock.

Die erste "Woche fuer das Leben" hatte auf Initiative der
katholischen Kirche 1991 stattgefunden. Seit 1994 beteiligen sich
bundesweit auch die evangelischen Kirchen an den Veranstaltungen.
(367 Woerter)

(Ein Beitrag von epd - Evangelischer Pressedienst.)

*       *       *

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