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Papua-Neuguinea: Lutherische Kirchen bitten LWB um Vermittlung


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 29 Apr 2002 08:12:21 -0500

LWB-Praesident Krause besuchte lutherische Kirchen in
Papua-Neuguinea

Lae (Papua-Neuguinea)/Genf, 27. April 2002 (LWI) - Unmittelbar vor
Beginn seiner Besuchsreise zu lutherischen Kirchen in Indonesien,
Australien und Papua-Neuguinea waehlte der Praesident des
Lutherischen Weltbundes (LWB), Landesbischof i. R. Dr. Christian
Krause, Anfang April noch sehr vorsichtige Worte. Er wolle in
Papua-Neuguinea mit VertreterInnen der lutherischen Kirchen die
Moeglichkeit einer Vermittlung bei bestehenden Konflikten
besprechen. Zurueckgekehrt ist er, so der LWB-Praesident
gegenueber der Lutherischen Welt-Information (LWI), mit der
ausdruecklichen Bitte der Kirchen an den LWB, bei den seit 17
Jahren schwelenden Auseinandersetzungen zu vermitteln, die im
Januar 2000 zur Gruendung der Lutherischen Melpa-Kirche in
Papua-Neuguinea (LMK-PNG) fuehrten.

Hervorgegangen ist die Lutherische Melpa-Kirche, zu der nach
eigenen Angaben inzwischen rund 30.000 Mitglieder gehoeren, aus
dem Mount Hagen-Distrikt der Evangelisch-Lutherischen Kirche
Papua-Neuguineas (ELK-PNG), die rund 815.000 Mitglieder hat und
seit 1976 zum LWB gehoert. Auseinandersetzungen um Bischof
Sanangke Dole, der 1982 zum Bischof des Mount Hagen-Distrikts
gewaehlt worden war, fuehrten 1985 in den Gemeinden zum offenen
Streit. Unterschiedliche Interpretationen der Ursachen des
Konflikts und gegenseitige Schuldzuweisungen fuehrten zu einer
Abkoppelung der Gemeinden der Melpa im zentralen Hochland des
Inselstaats von der ELK-PNG und zur Gruendung der Lutherischen
Melpa-Kirche am 9. Januar 2000.

Fuer LWB-Praesident Krause, der waehrend seines dreitaegigen
Besuchs in Papua-Neuguinea (18. - 21. April) mit VertreterInnen
beider Kirchen sprach, stellt sich der Konflikt als ein
"menschlicher" dar. Sowohl Bischof Dr. Wesley Kigasung (ELK-PNG)
als auch Bischof Sanangke Dole (LMK-PNG) haetten ihm versichert,
dass hinsichtlich der Lehrgrundlage in Schrift und Bekenntnis
vollkommene Uebereinstimmung bestehe, was die Ausgangslage fuer
eine Loesung des Konflikts wesentlich verbessere.

Wie die anderen lutherischen Kirchen in Papua-Neuguinea habe er
auch die Lutherische Melpa-Kirche als eine "wachsende und vitale
Kirche" erlebt, so Krause. Sie sei etabliert und finanziell
selbstaendig, aber von Partnerschaften zu anderen lutherischen
Kirchen abgeschnitten. Dies habe zur Bitte um Aufnahme in den LWB
gefuehrt, wobei eine Mitgliedschaft entsprechend der Verfassung
und der Ausfuehrungsbestimmungen des LWB nur in Konsultation und
im Einvernehmen mit den LWB-Mitgliedskirchen im Land moeglich sei.
Dies setzte eine Einigung der Kirchen in Papua-Neuguinea voraus.
Waehrend seiner Gespraeche mit den Kirchenleitungen beider Kirchen
haetten sich verschiedene moegliche Loesungsszenarien
herauskristallisiert, berichtete LWB-Praesident Krause.

Per Hubschrauber besuchte LWB-Praesident Krause waehrend seines
dreitaegigen Aufenthalts in Papua-Neuguinea auch die Lutherische
Gutnius-Kirche - Papua-Neuguinea in Wabag, das ebenfalls im
Zentralen Hochland liegt. Die Kirche hat rund 95.000 Mitglieder
und ist aus der Missionstaetigkeit der Lutherischen Kirche -
Missouri-Synode hervorgegangen. Seit 1979 gehoert die Lutherische
Gutnius-Kirche zum Lutherischen Weltbund. Er sei sehr beeindruckt
von der Lebendigkeit der Kirche, so Krause. Die Gespraeche mit
Bischof David P. Piso und VertreterInnen der Kirche haetten ihm
sehr deutlich gezeigt, dass diese im Hochland doch recht isolierte
Kirche gern und mit Nachdruck zur weltweiten lutherischen
Gemeinschaft gehoere. Dies schlage sich auch in der Mitarbeit von
Bischof David P. Piso im Rat des LWB nieder.

Der mit drei Tagen kurz bemessene Besuch der lutherischen Kirchen
in Papua-Neuguinea hat ausgereicht, um LWB-Praesident Krause ins
Schwaermen zu bringen. Der Inselstaat im suedwestlichen Pazifik
sei "unendlich schoen" und er habe eine "unglaubliche
Gastfreundschaft" erlebt. Der Besuch dreier Kirchen habe zur Folge
gehabt, dass er jeden Tag mit mehreren Tausend Menschen
Gottesdienste feiern und dabei Predigten und Ansprachen halten
konnte. Gerade das ausserordentliche Interesse an christlicher
Verkuendigung und christlichen Leitbildern habe ihn sehr
beeindruckt, so Krause. (549 Woerter)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
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