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Die Internationale anglikanisch-lutherische Arbeitsgruppe


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 05 Jun 2002 14:32:16 -0500

Abschlusstreffen der Internationalen anglikanisch-lutherischen
Arbeitsgruppe
Bericht "Growth in Communion" soll Entscheidungsgremien vorgelegt
werden

Porto Alegre (Brasilien)/Genf, 5. Juni 2002 (LWI) - Die Mitglieder
der Internationalen anglikanisch-lutherischen Arbeitsgruppe haben
bei ihrem dritten und abschliessenden Treffen vom 11. bis 14. Mai
in Porto Alegre (Brasilien) den Abschlussbericht "Growth in
Communion" erarbeitet, der den zustaendigen Entscheidungsgremien
des Lutherischen Weltbundes (LWB) und der Anglikanischen
Kirchengemeinschaft zur Annahme vorgelegt werden soll. Gastgeberin
des letzten Treffens dieser Dialogrunde war die Anglikanische
Kirchengemeinschaft in Zusammenarbeit mit der
Bischoeflich-Anglikanischen Kirche von Brasilien.

Die Internationale anglikanisch-lutherische Arbeitsgruppe wurde
1998 vom LWB und der Anglikanischen Kirchengemeinschaft
eingerichtet, ihr gehoeren Mitglieder beider Kirchengemeinschaften
an. Sie hat das Mandat, Entwicklung und Fortschritte in den
anglikanisch-lutherischen Beziehungen in den verschiedenen
Weltregionen zu beobachten und die Bedeutung der regionalen
Entwicklungen fuer die Foerderung der weltweiten Beziehungen
beider Kirchengemeinschaften zu bewerten.

Bei ihrer ersten Sitzung in Alexandria (Virginia, USA) im Februar
2000 einigten sich die TeilnehmerInnen der Arbeitsgruppe auf
Fragen zu Prinzipien und Praxis im Leben der Kirchengemeinschaften
und ihren oekumenischen Beziehungen, die der weiteren Untersuchung
beduerfen.

Bei einem weiteren Treffen der Arbeitsgruppe im Maerz 2001 in
Skalholt (Island) befassten sich die TeilnehmerInnen mit der Frage
der Vereinbarkeit der zwischen AnglikanerInnen und LutheranerInnen
in den verschiedenen regionalen Dialogen erzielten Uebereinkommen.
Im Mittelpunkt der Treffen standen weiterhin Berichte aus den
Regionen.

Der internationale Dialog zwischen AnglikanerInnen und
LutheranerInnen wird in unterschiedlicher Form seit 1970 gefuehrt.
Zu den wichtigsten Berichten, die aus diesem Dialog hervorgegangen
sind, gehoeren der "Niagara-Bericht" (1987), der sich mit der
Sendung der Kirche und der Rolle des ordinierten Amtes
auseinandersetzt, und "Der Diakonat als oekumenische Chance"
(1995). Beide Berichte wurden der Internationalen
anglikanisch-lutherischen Kommission vorgelegt.

Auf nationaler und regionaler Ebene gibt es seit einigen Jahren
Entwicklungen zu bindenden Formen der Kirchengemeinschaft zwischen
anglikanischen und lutherischen Kirchen; sie beruhen auf
Uebereinkommen wie der Meissener Gemeinsamen Feststellung (1988)
zwischen der Kirche von England und der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), der Porvooer Gemeinsamen Feststellung (1996)
zwischen den britischen und irischen anglikanischen Kirchen sowie
den meisten nordischen und baltischen lutherischen Kirchen.
Weitere Uebereinkommen sind die Gemeinsame Feststellung von
Reuilly (1999) zwischen den britischen und irischen anglikanischen
Kirchen sowie den franzoesischen lutherischen und reformierten
Kirchen, die Vereinbarung zwischen der Episkopalkirche (USA) und
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika - "Called to Common
Mission" und die Erklaerung von Waterloo zwischen der
Anglikanischen Kirche von Kanada und der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Kanada, die im Juli 2001 angenommen wurde und in Kraft
trat. In Australien diskutieren AnglikanerInnen und
LutheranerInnen gegenwaertig ebenfalls ein moegliches Abkommen.
Weitere bedeutende Entwicklungen in den anglikanisch-lutherischen
Beziehungen sind in Afrika und Brasilien zu beobachten.

Die Neunte LWB-Vollversammlung 1997 in Hongkong (China) und die
Lambeth-Konferenz der anglikanischen Bischoefe 1998 brachten
jeweils ihre Unterstuetzung fuer die laufenden Entwicklungen und
neuen Initiativen hin zu Uebereinkommen ueber Kirchengemeinschaft
auf regionaler und nationaler Ebene zwischen anglikanischen und
lutherischen Kirchen zum Ausdruck. Beide Gremien bekraeftigten die
Verpflichtung beider Kirchengemeinschaften, ihre bilateralen
oekumenischen Beziehungen fortzusetzen und zu staerken.

Den Vorsitz der Internationalen anglikanisch-lutherischen
Arbeitsgruppe fuehrten gemeinsam Bischof Ambrose Moyo (lutherisch,
Simbabwe) und Bischof David Tustin (anglikanisch, England).

In Porto Alegre trafen die Mitglieder der internationalen
Arbeitsgruppe mit Kirchenpraesident Pfr. Huberto Kirchheim
(Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien) und
Erzbischof Glauco Soares de Lima von der
Bischoeflich-Anglikanischen Kirche von Brasilien zusammen.

Der LWB hat 133 Mitgliedskirchen in 73 Laendern, die ueber 60,5
Millionen der weltweit insgesamt 64,3 Millionen LutheranerInnen
vertreten. Zur anglikanischen Kirchengemeinschaft gehoeren rund 70
Millionen Mitglieder in 37 Mitgliedskirchen bzw. Provinzen in
ueber 160 Laendern. (571 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 133 Mitgliedskirchen, denen rund 60,5 Millionen der
weltweit rund 64,3 Millionen LutheranerInnen in 73 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
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