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Hannoversche Landessynode unterstuetzt Bemuehungen zur EKD-Reform


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 19 Jun 2002 10:29:35 -0500

Aber auch in Zukunft muss es Strukturen geben, in denen sich das
"lutherische Profil" wirkungsvoll darstellen kann

Hannover (Deutschland)/Genf, 18. Juni 2002 (LWI/epd) - Die
hannoversche Landessynode unterstuetzt die Bemuehungen um eine
Reform und Staerkung der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD). Auch in Zukunft muesse es aber Strukturen geben, in denen
sich das "lutherische Profil" wirkungsvoll darstellen koenne,
heisst es in dem Beschluss, den die Delegierten der groessten
deutschen Landeskirche am Mittwoch, 12. Juni, in Hannover
(Deutschland)mit grosser Mehrheit fassten.

Die Synodalen fordern eine Bestandsaufnahme der Aufgaben und
Leistungen, die bisher von konfessionellen Zusammenschluessen wie
der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands
(VELKD) wahrgenommen werden. Die Reformer in den Landeskirchen
wollen die VELKD und die Zusammenschluesse der unierten und
reformierten Mitgliedskirchen innerhalb der EKD aufloesen und
damit die EKD staerken. Eckhart von Vietinghoff, Praesident des
Landeskirchenamtes Hannover, beklagte eine "unsaegliche Neigung
des Protestantismus zur Zersplitterung".

Vietinghoff, der die Debatte im Januar diesen Jahres mit konkreten
Vorschlaegen zur Reform oeffentlich gemacht hatte, befuerwortete
vor der Synode eine starke EKD. Die Konfessionen koennten sich
darin in drei gleichberechtigten "Klassen" oder Konventen
organisieren. Dem Modell einer lutherischen EKD "Augsburgischen
Bekenntnisses" mit unierten und reformierten Unterabteilungen
erteilte er eine scharfe Absage. "Der Eindruck der Vormundschaft
eines Bekenntnisses muss vermieden werden", sagte Vietinghoff.

Dieses Modell aus der VELKD hatte der fruehere hannoversche
Landesbischof Horst Hirschler vor dem Kirchenparlament vertreten.
Eine Aufloesung der VELKD waere laut Hirschler unter anderem ein
schwerer Rueckschlag fuer die internationalen Beziehungen der
Kirchen, weil der EKD die konfessionelle Eindeutigkeit fehle. Erst
wenn das lutherische "Augsburgische Bekenntnis" fuer die EKD als
Ganze gelte, koenne die VELKD ueberfluessig werden, sagte
Hirschler. (272 Woerter)

(Ein Beitrag von epd - Evangelischer Pressedienst.)

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