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ORK - Besuch am Horn von Afrika


From "Sheila Mesa" <smm@wcc-coe.org>
Date Fri, 28 Jun 2002 14:53:24 +0200

Okumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung, PR-02-17
zur Veroffentlichung frei
28. Juni 2002

Besuch am Horn von Afrika:
ORK-Generalsekretar zum Konflikt und zu den
christlich-muslimischen Beziehungen

Der Generalsekretar des Okumenischen Rates der Kirchen (ORK),
Pfarrer Dr. Konrad Raiser, wird vom 1. - 16. Juli an der Spitze
einer Delegation an das Horn von Afrika reisen. Bei dieser
Gelegenheit will die Delegation vor allem mehr uber die in der
Region tobenden Konflikte und uber die Rolle erfahren, die die
Kirchen bei der Herbeifuhrung des Friedens spielen konnen. Raiser
stellt fest, dass "mit den Kirchen unbedingt uber die Frage
nachgedacht werden muss, wie Christen und Muslime zusammenleben
konnen, ohne dass ihre Verschiedenheit zur Quelle von
Konflikten wird." Die Delegation wird den nordlichen und
sudlichen Sudan, Athiopien und Eritrea, Tansania und Kenia
bereisen.  

Athiopien und Eritrea

Der erbitterte Grenzkrieg, der seit 1998 zwischen den beiden
Landern tobt, ist offenbar durch ein kurzlich geschlossenes
Abkommen beigelegt worden. Obwohl in jedem dieser Lander mehr
Frieden herrscht als je zuvor in den letzten vier Jahrzehnten,
gibt es noch ungeheure Probleme - Armut, wirtschaftliche
Instabilitat, Staatswesen, Gesundheit, Binnenvertreibung und die
Gefahr von Hungersnot.  

Der ORK hatte wahrend des Grenzkrieges intensiv hinter den
Kulissen agiert. Raiser bemerkt, dass der ORK uber das
Norwegische Hilfswerk (NCA) Kontakte zwischen religiosen Fuhrern
auf beiden Seiten vermittelt hatte, um ihnen die Moglichkeit zu
geben, zur Beendigung des Konflikts beizutragen. "Nunmehr ist es
an der Zeit, die derzeitige Situation zu analysieren und die
Rolle der religiosen Fuhrer in einer neuen Beziehung zwischen
Athiopien und Eritrea neu zu bewerten," sagt Raiser.  

Der ORK hat in Athiopien zwei Mitgliedskirchen: die Athiopische
Evangelische Mekane-Jesus-Kirche und die Athiopische Orthodoxe
Tewahedo-Kirche. Der derzeitige Generalsekretar des ORK hat
Athiopien fruher schon einen Besuch abgestattet; dies ist
jedoch der erste offizielle Besuch Eritreas seit Erlangung der
Unabhangigkeit.  

Nord- und Sudsudan

Das grosste Land in Afrika, der Sudan, hat seit Erlangung seiner
Unabhangigkeit im Jahre 1956 langer Krieg gefuhrt als im Frieden
gelebt. Seit vielen Jahren engagiert sich der ORK und bemuht sich
um eine Beilegung des Konflikts, beispielsweise durch Bemuhungen
um die Vermittlung eines Friedensvertrags im Jahre 1972. Raiser
bemerkt, dass der ORK sowohl der Regierung als auch der
Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) wiederholt angeboten
habe, eine Vermittlerrolle zu ubernehmen. "Wir haben
Zuruckhaltung geubt", fuhrt er aus, "weil wir der Uberzeugung
sind, dass die IGAD (Zwischenstaatliche Entwicklungsbehorde) die
eigentliche notwendige politische Plattform ist; wir wollen keine
zweite, konkurrierende Plattform aufbauen."  

Der Besuch in beiden Teilen des Landes soll dazu dienen
"Solidaritat zu bekunden und zu ermutigen, sowie herauszufinden,
auf welche Weise die okumenische Familie praktische Unterstutzung
gewahren und im schleppenden Prozess einer politischen Losung
Hilfe leisten kann." Der ORK richtete im Jahre 1994 ein
Sudanesisches Okumenisches Forum (SEF) ein. Dadurch wurden
Vertreter und Vertreterinnen des Sudanesischen Okumenischen Rates
der Kirchen (SCC) mit Sitz in Khartum und des Neuen Sudanesischen
Rates der Kirchen (NSCC) mit Partnern aus Ubersee
zusammengefuhrt, um "geeignete Formen" okumenischer
Unterstutzung zu beobachten und zu planen.  

Wahrend einer kurzlich einberufenen Zusammenkunft der Kerngruppe
des SEF am Sitz des ORK in Genf berieten der Generalsekretar des
SCC, Pfarrer Enock Tombe, und der Exekutivsekretar des NSCC,
Pfarrer Haruun Ruun, uber die bevorstehende okumenische
Besuchsreise. Tombe gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Besuch
dazu beitragen konnte, eine Moglichkeit fur die Kirchen zu
finden, sich an dem Friedensprozess zu beteiligen. "Wir suchen
Frieden, einen dauerhaften Frieden, Frieden in Gerechtigkeit" im
Friedensprozess.  

Ruun merkt an, dass die Weltgemeinschaft seit den Anschlagen vom
11. September den Sudan starker zur Kenntnis nehme, und hofft,
dieses Interesse werde grossere Chancen fur eine Losung des schon
so lange wahrenden Konflikts schaffen. Dieses Interesse, so meint
er, bedinge, dass sich die Kirchen starker engagieren mussen.
"Der Besuch des ORK im Sudan zu diesem Zeitpunkt ist wichtig.
Werden wir Gelegenheit haben, mehr uber den Sudan zu sagen? Ist
die Zeit nunmehr reif? Was konnen wir tun? Dr. Raisers Besuch ist
sinnvoll und kann uns allen helfen zu erkennen, wie diese Chancen
genutzt werden konnen."  

Die Bischofliche Kirche des Sudan und die Presbyterianische
Kirche im Sudan sind Mitgliedskirchen des ORK. Es wird die erste
offizielle Reise eines ORK-Generalsekretars in beide Teile des
Sudan sein.  

Tansania 
 
Trotz der zur Zeit relativ friedlichen und demokratischen
Vorgange in Tansania ist das Wirtschaftswachstum noch immer
gering, und das Land leidet unter den in das Land
hineinreichenden Auswirkungen der Krisen in Burundi, Ruanda und
im Kongo. Die okumenische Delegation wird dem Internationalen
Volkermordtribunal fur Ruanda in Arusha einen Besuch abstatten
und, wie Raiser hervorhebt, einen besonderen Schwerpunkt setzen,
namlich ihm den Wunsch nach "heilender Gerechtigkeit" vortragen.
Der Besuch soll auch die Beziehungen zum Christenrat von Tansania
neu beleben und sich mit den Beziehungen zwischen den
christlichen und muslimischen Gemeinschaften im Land
beschaftigen.  

Zu den ORK-Mitgliedskirchen gehoren die Anglikanische Kirche von
Tansania, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Tansania und die
Brudergemeine in Tansania.  

Kenia

Kenia ist das Land mit der starksten Wirtschaftskraft in der
Region, hat aber standig mit politischen Schwierigkeiten, mit
Armut und Gesundheits- und HIV/AIDS-Problemen zu kampfen. Bei
ihrem Besuch bei den Kirchen will sich die Delegation bemuhen,
die Wirksamkeit des christlichen Zeugnisses in der kenianischen
Gesellschaft zu erhohen.  

Zu den Mitgliedskirchen des ORK in Kenia zahlen die Afrikanische
Christliche Kirche und Schulen, die Afrikanische Kirche des
Heiligen Geistes, die Afrikanische Israel-Kirche, Ninive, die
Anglikanische Kirche von Kenia, die Kenianische
Evangelisch-Lutherische Kirche, die Methodistische Kirche in
Kenia und die Presbyterianische Kirche von Ostafrika.  

Zeitplan 

Sudan, Khartum: 1. - 3. Juli
Tansania: 4. - 7. Juli
Sudsudan: 8. - 9. Juli
Athiopien: 10. - 12. Juli
Kenia: 12. - 14. Juli
Eritrea: 14. - 16. Juli

Mitglieder der Delegation

Pfarrer Dr. Konrad Raiser, ORK-Generalsekretar
Dr. Agnes Aboum, ORK-Prasidentin (Reiseabschnitte Sudan, Kenia,
Eritrea)
Karimi Kinoti, ehemalige Koordinatorin der FECCLAHA
(Gemeinschaft der Christenrate und Kirchen im Gebiet der grossen
Seen und am Horn von Afrika), Gesamtafrikanische
Kirchenkonferenz)
Stein Villumstad, Regionalvertreter Ostafrika, Norwegisches
Hilfswerk - NCA (Sudan-Khartum, Athiopien, Eritrea)
William Temu, ORK-Regionalreferent fur Afrika
Mitch Odero, Leiter der Abteilung Information und Kommunikation,
Gesamtafrikanische Kirchenkonferenz
Peter Williams, Photograph und Videograph des ORK (Sudsudan,
Athiopien, Eritrea)

Kontakte mit der Delegation wahrend der Reise: 

Sudan:  Tel +249 123 03174 (Rev Enock Tombe)

Tansania:  
4.-5. Juli
e-mail: elcthq@elct.or.tz and/or effange-mbulla@un.org 
Tel + 255 27 250 8855/6/7, mobile:+ 255 744 293 450 (Rev. Dr
Mwaipopo)
5.-7. Juli 
e-mail: elct-ecd@intafrica.co.tz 
Messages on mobile no: + 255 744 291 815 or + 255 741 338 752
(Justine)

Athiopien:  e-mail: eoc-dicac@telecom.net.et (Rev. Dr Habte)

Kenia :  e-mail reservations@methodistguesthouse.org   Tel + 254
2 571 080/ 567 225;  Fax: + 254 2 562 385
Whole visit: mobile + 41 79 776 6880 (William Temu)

Weitere Informationen erhalten Sie vom Buro der
ORK-Medienbeauftragten,      
Tel.:  (+41.22) 791.61.53    

**********
Der Okumenische Rat der Kirchen (ORK) ist eine Gemeinschaft von
342 Kirchen in uber 100 Landern auf allen Kontinenten und aus
praktisch allen christlichen Traditionen. Die romisch-katholische
Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem ORK
zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die
ungefahr alle sieben Jahre zusammentritt. Der ORK wurde 1948 in
Amsterdam (Niederlande) offiziell gegrundet. An der Spitze der
Mitarbeiterschaft steht Generalsekretar Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

Okumenischer Rat der Kirchen
ORK-Medienbeauftragte 
Tel: (41 22) 791 6153 / 791 6421
Fax: (41 22) 798 1346
E-Mail: ka@wcc-coe.org 
Internet: www.wcc-coe.org 

Postfach 2100
1211 Genf 2, Schweiz


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