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Neue Religionspolizei in Afghanistan


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Date Sun, 25 Aug 2002 05:54:22 -0400

25. August 2002
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz	

Neue Religionspolizei |berwacht in Afghanistan die 
strikte Einhaltung islamischer Vorschriften

Kabul/Afghanistan./APD  Nach einem Bericht der 
vsterreichischen Tageszeitung "Die Presse" in Wien 
|berwacht jetzt in Afghanistan eine neue 
Religionspolizei die strikte Einhaltung islamischer 
Vorschriften.

In Taliban-Zeiten sorgte ein "Ministerium zur 
Verhinderung des Lasters und zur Fvrderung der 
Tugend" daf|r, dass Ehebrechern gesteinigt und Dieben 
die Hand abgehackt wurden. Frauen, die sich 
ausserhalb ihres Hauses ohne Burka, den Ganzkvrper-
Schleier, sehen liessen, bekamen ebenso die Peitsche 
zu sp|ren wie  Mdnner, die den Bart stutzten.

Der afghanische Vizejustizminister Fazil Manavi habe 
ank|ndigt, eine Religionspolizei solle die Einhaltung 
islamischer Vorschriften |berwachen. Dabei  w|rden 
die Strafen nicht mehr vffentlich vollstreckt und 
milder ausfallen, versprach Manavi, der S|ndern vor 
allem mit Geldbussen droht. Gefdngnis und Peitsche 
sollen nur noch in besonders schweren Fdllen zur 
Anwendung kommen: Bei Alkoholgenuss, ausserehelichem 
Geschlechtsverkehr, Sodomie und bei Homosexualitdt - 
letzteres bisher ein Delikt, das die Gesellschaft bei 
jungen Mdnnern angesichts horrender Brautpreise meist 
stillschweigend tolerierte. Vor allem sollen die 
Religionspolizisten, deren Zahl vorerst mit 300 
(davon 50 Frauen) festgelegt wurde, als "Agitatoren 
und Propagandisten" prophylaktisch wirken - auch in 
Schulen, die mit Razzien rechnen m|ssten.

Zur Wiedereinf|hrung der Scharia, des islamischen 
Strafrechts, war die afghanische Interimsregierung 
von Hamid Karsai von der Loya Dschirga, der Grossen 
Ratsversammlung, Mitte Juni verpflichtet worden. F|r 
diese Massnahme stimmten vor allem Delegierte aus der 
einstigen Nordallianz (NA), die von westlichen 
Politikern voreilig als fortschrittliche Bewegung 
apostrophiert worden war. Dabei hatten die einstigen 
Mudschaheddin selbst lange vor den Taliban die 
Scharia in weiten Teilen wiedereingef|hrt.

Auch der Chef der neuen Religionspolizei, Mohammed 
Mustafa, sei ein fr|heres Mitglied der Nordallianz. 
Er habe eine islamische Hochschule absolviert und 
kvnne schon den ersten Fahndungserfolg vorweisen: 
Beschlagnahmung von Schweinefleisch, das US-
Militdrangehvrige - offenbar wegen des 
|berschrittenen Ablaufdatums - in Kabuler Geschdften 
absetzen wollten.  	  					
				


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