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VRK : 75 Jahre Glaube und Kirchenverfassung - Festakt in Lausanne
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Worldwide Faith News <wfn@igc.org>
Date
Mon, 26 Aug 2002 11:01:37 -0700
Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung PR-02-23.01g
zur Vervffentlichung frei
26. August 2002
ZENTRALAUSSCHUSS Nr. 01
75 Jahre "Glauben und Kirchenverfassung" - Festakt in Lausanne
Mit einem Festakt und einem vkumenischen Gottesdienst hat der Vkumenische
Rat der Kirchen (VRK) am Sonntag, 25. August, in Lausanne an die erste
Weltkonferenz f|r Glauben und Kirchenverfassung vor 75 Jahren erinnert. Die
Bewegung f|r Glauben und Kirchenverfassung lieferte wesentliche Impulse f|r
die Gr|ndung des VRKs 1948 in Amsterdam und zur Einrichtung einer
Kommission unter dieser Bezeichnung.
Die Kommission f|r Glauben und Kirchenverfassung leistet theologische
Grundlagenarbeit. Sie beschdftigt sich mit den Ursachen der Trennung
christlicher Kirchen und sucht nach Mvglichkeiten ihrer \berwindung. Das
Gremium, das sich als "umfassendstes theolgisches Forum der christlichen
Welt" versteht, hat 120 Mitglieder. Die rvmisch-katholische Kirche, die dem
VRK nicht angehvrt, ist seit 1968 Mitglied der Kommission.
Kardinal Walter Kasper, Leiter des Pdpstlichen Rates zur Fvrderung der
Einheit der Christen und fr|heres Mitglied der Kommission, w|rdigte in
einer von Monsignore John A. Radano verlesenen Grussbotschaft die Arbeit
der Kommission. "Absolutes Kriterium und Motiviation" f|r die Arbeit dort
m|sse das Evangelium sein, so Kasper. Das von der Kommission 1982
vervffentlichte Dokument |ber Taufe, Eucharistie und Amt sei f|r die
gesamte Vkumene von Bedeutung. Papst Johannes Paul II. habe sich wiederholt
darauf bezogen.
Prdses Manfred Kock, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in
Deutschland, w|rdigte ebenfalls das nach seinem Entstehungsort benannte
"Lima-Dokument". Die Arbeit der Kommission sei f|r die Bem|hungen um
kirchliche Einheit nvtiger denn je, meinte Kock. Dabei sollte nach "neuen
Wegen und Methoden" gesucht werden.
Der Vorsitzende des VRK-Zentralausschusses, Seine Heiligkeit, Aram I.,
Katholikos von Kilikien, berichtete, die Kommission habe ihm "den Dialog mit
Menschen und nicht nur mit Ideen" ermvglicht. Wdhrend seiner Mitarbeit
seien ihm Visionen vermittelt worden, die weit |ber die Grenzen seiner
eigenen Kirche hinausreichten.
Der protestantische Schweizer Vkumene-Experte Lukas Vischer, langjdhriger
Direktor der Kommission, sieht das 1927 in Lausanne angepeilte Ziel der
Einheit trotz aller Fortschritte nicht erreicht. Die Kirchen w|rden ihre
vkumenischen Initiativen nur ungen|gend aufeinander abstimmen, sagte er.
Sie seien zwar f|r Dialog und Austausch, kvnnten sich aber nicht dazu
entschliessen, "sich in einen Bau einzuf|gen, der |ber sie hinausgeht". F|r
diesen Bau sei dringend ein gemeinsam anerkannter Plan nvtig.
Vischer betonte, dass die von Jesus Christus ausgehende Glaubensbewegung
von Anfang an vielfdltige Gesichter gehabt habe. Die Gemeinschaft unter den
Kirchen sei im Lauf der Geschichte oft nur deshalb in die Br|che gegangen,
weil man "die Andersartigkeit des Anderen nicht auszuhalten vermochte".
Die anglikanische Theologin Mary Tanner, eine fr|here
Kommissions-Vorsitzende, beschrieb die dort verfassten Dokumente als
Werkzeuge einer engeren Zusammenarbeit. Mit ihrer Hilfe seien Reformierte
und Lutheraner in der Leuenberger Konkordie zusammengekommen. Der EKD und
der Kirche von England habe sie Grundlagen f|r die so genannte Meissner
Erkldrung geliefert. Dhnliche Vereinbarungen hdtten die reformierten und
die lutherische Kirchen in Frankreich mit den anglikanischen Kirchen in
Grossbritannien und Irland in Reuilly getroffen. Porvoo wiederum stehe f|r
die engere Zusammenarbeit ihrer anglikanischen Heimatkirche mit nordischen
und baltischen lutherischen Kirchen.
Erwartungen junger Menschen formulierte die griechisch-orthodoxe Theologin
Anastasia Vassiliadou. Die Kommission habe das religivse Spektrum
verdndert, meinte sie, dem eucharistischen Mahl sei man aber nicht ndher
gekommen. Glauben und Kirchenverfassung sollte seine Perspektive erweitern
und eine Theologie vertreten, "die f|r Mission, Kultur, die sakramentale
Dimension des menschlichen Lebens, der Schvpfung und der Kirche mehr
Bedeutung hat". Es sei zutiefst bedauerlich, dass es unter den Kirchen
bislang praktisch keinerlei Rechenschaftspflicht gebe. Weitere
Grussaddressen zum Jubildum von Glauben und Kirchenverfassung |bermittelten
Vertreter des Vkumenischen Patriarchats in Konstantinopel, des Erzbischofs
von Canterbury, der Christlichen Kirche (J|nger Christi), des
Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, des Lutherischen Weltbundes
und des Reformierten Weltbundes.
Dem Festakt in der Aula der Universitdt von Lausanne folgte ein
vkumenischer Gottesdienst in der Kathedrale von Lausanne, in der vor 75
Jahren die erste Weltversammlung ervffnet worden war. Etwa 3.000 Besucher
nahmen daran teil. Die Predigt hielt der albanische Erzbischof Anastasios
von Tirana, Durrks und ganz Albanien.
Im Mittelpunkt der vom VRK und den Ortskirchen reich gestalteten Feier
stand das Versprechen Jesu Christi: "Ich werde bei Euch sein, bis an der
Welt Ende".
Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro der VRK-Medienbeauftragten
tel: +41 (0)22 791 64 21
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Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der
Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.
Vkumenischer Rat der Kirchen
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