wfn.org | VRK-Generalsekretdr Konrad Raiser f|r Neugestaltung der Vkumene

["Sheila Mesa" <smm@wcc-coe.org>]

Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung, PR-02-23.03g
zur Vervffentlichung frei
27. August 2002

ZENTRALAUSSCHUSS,   Nr. 03

VRK-Generalsekretdr Konrad Raiser f|r Neugestaltung der Vkumene

Eine Neugestaltung der weltweiten vkumenischen Bewegung fordert der Generalsekretdr des Vkumenischen Rates der Kirchen (VRK), Konrad Raiser. Vor dem Zentralausschuss in Genf sagte Raiser am Montag, 26. August, die Vkumene befinde sich in einer "komplexen Situation". 
   
Einerseits sei f|r die meisten Kirchen vkumenisches Engagement selbstverstdndlich geworden, so Raiser, andererseits beobachte er weltweit ein "Anwachsen des Denominationalismus und der Tendenz, partikulare Identitdten zu betonen". F|r die meisten Kirchen scheine Vkumene nicht mehr die Qualitdt einer Vision zu haben, die Menschen dazu bewege, |berkommene Traditionen zu verlassen und sich auf Schritte der Erneuerung einzulassen.
   
Nach den Worten Raisers ist der VRK noch immer die umfassendste und reprdsentativste vkumenische Organisation auf Weltebene. Der Rat und seine Partner befdnden sich jedoch in zunehmenden Wettbewerb um vffentliche Aufmerksamkeit und finanzielle Unterst|tzung mit kirchennahen und anderen Hilfsorganisationen. 

Der "mehrdimensionale Ansatz" traditioneller vkumenischer Organisationen habe es in einem Klima schwer, das von der Erwartung sofortiger Aktionen und sichtbarer Ergebnisse geprdgt ist, sagte Raiser. 
 
Eindringlich warnte Raiser vkumenische Organisationen davor, dem Beispiel von Nichtregierungsorganisationen zu folgen und ihr programmatisches Profil im Sinne politischer oder betriebswirtschaftlicher Logik zu verstdrken. Herausforderungen der Globalisierung sollten sie vielmehr veranlassen, ihren "kirchlichen und geistlichen Charakter" in den Vordergrund zu stellen. 

Ausf|hrlich setzte sich Raiser mit den Folgen der Globalisierung und der Suche nach dem Selbstverstdndnis der Kirchen auseinander. 

Die wirtschaftliche Globalisierung habe Hunderte von Millionen Menschen in extremer Weise verwundbar gemacht, indem sie ihnen die Befriedigung ihrer Grundbed|rfnisse versagt, stellte der VRK-Generalsekretdr fest. Der "brutale Schock" des 11. September habe deutlich gemacht, dass auch die Gewinner der Globalisierung verwundbar sind. Die f|r kurze Zeit entstandene Hoffnung auf neue Formen der Kooperation und Solidaritdt sei jedoch vergeblich gewesen. Stattdessen w|rden sich Regierungen der hochindustrialisierten Ldnder auf Sicherheitsmassnahmen zur Abwehr des Terrorismus konzentrieren. Die Tatsache, dass die Globalisierung Gewinner und Verlierer erhvhter Verwundbarkeit aussetzt, habe die konflikttrdchtige Dynamik noch verschdrft, meinte Raiser. 
   
Der Generalsekretdr sprach sich f|r B|ndnisse der Kirchen mit Bef|rwortern einer "Globalisierung der Solidaritdt" aus, verwies aber darauf, dass die vkumenische Vision der mvglichen Transformation von Globalisierung weiter reiche: "Sie gr|ndet im Sein der Kirche selbst als alternativer Gemeinschaft und geht daher auch |ber anspruchsvollste Aktionsprogramme und Strategien hinaus". 

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