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VRK : Zentralausschuss-Vorsitzender Aram I.: Kirchen sollen
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Worldwide Faith News <wfn@igc.org>
Date
Thu, 29 Aug 2002 13:00:16 -0700
dynamischer werden
Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung PR-02-23.02g
zur Vervffentlichung frei
27. August 2002
ZENTRALAUSSCHUSS Nr. 02
VRK Zentralausschuss-Vorsitzender Aram I.: Kirchen sollen dynamischer werden
Auf weitreichende Folgen der Globalisierung f|r das Selbstverstdndnis der
christlichen Kirchen hat der Vorsitzende des Zentralausschusses des
Vkumenischen Rates (VRK), Seine Heiligkeit Aram I., Katholikos von
Kilikien, zum Auftakt der Plenarsitzung am Montag, 26. August hingewiesen.
Die Globalisierung sei ein unumkehrbarer Prozess, den Kirchen "aus der
Perspektive des Glaubens mit kritischem Realismus" begleiten sollten, sagte
der orthodoxe Kirchenf|hrer.
Nach seiner Auffassung schafft die Globalisierung zunehmend
unkontrollierbare und unhaltbare Bedingungen. Sie zerstvre Gemeinschaften,
"homogenisiere" Kulturen, f|hre zu Machtverlagerungen von nationalen zu
multinationalen Einrichtungen und vertiefe die Ungleichheit, indem sie eine
gerechte Verteilung von Ressourcen verhindert. Die Globalisierung, so Aram
I., veranlasse Menschen, den Kapitalstrvmen |ber Landesgrenzen und Regionen
hinaus zu folgen. Die dadurch entstehenden kulturellen, religivsen und
politischen Konflikte liessen Migration zu einem Weltproblem werden.
Der Katholikos riet den Kirchen, von einem statischen zu einem dynamischen
Kirchenkonzept |berzugehen. Sie seien bislang zu stark um Abgrenzung
untereinander bem|ht und hdtten bestehende Unterschiede zur
Selbstverteidigung gegen andere benutzt, stellte er fest. Die
Selbstbezogenheit und Selbstgen|gsamkeit der Kirche w|rden heute aber
zunehmend in Frage gestellt. Die Kirche kvnne ihre Theologie, Lehre und
Liturgie nicht ldnger als "Schutzschild gegen das Eindringen neuer
Realitdten und Werte" benutzen.
Nach Einschdtzung Arams I. verliert besonders die institutionaliserte
Kirche im Westen gegen|ber neuen Formen des "Christseins" an Bedeutung. Das
Interesse an Spiritualitdt und privat gelebtem Christentum nehme zu. Hier
sei in der Kirche ein intensiver Prozess der Selbstanalyse und
Selbstdefinition nvtig.
Neu nachgedacht werden m|sse auch |ber das Spannungsverhdltnis zwischen
Lokalem und Globalem. "Die Globalisierung wird das vorherrschende
Kirchturmdenken, den Provinzialismus und den Nationalismus in unseren
Ekklesiologien noch stdrker in Frage stellen", sagte Aram I. voraus.
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Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der
Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.
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