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VRK-Zentralausschuss legt k|nftigen Kurs fest


From "Sheila Mesa" <smm@wcc-coe.org>
Date Tue, 03 Sep 2002 15:12:34 +0200

Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung , PR-02-23.12g
zur Vervffentlichung frei
3. September 2002

ZENTRALAUSSCHUSS,  Nr. 12

VRK-Zentralausschuss legt k|nftigen Kurs fest

Die Frage der k|nftigen Orientierung der vkumenischen Bewegung und des Vkumenischen Rates der Kirchen (VRK) beherrschte die diesjdhrige Tagung des VRK-Zentralausschusses, die am heutigen 3. September zu Ende ging.   

VRK-Generalsekretdr Konrad Raiser gab den Ton an, als er zu Beginn der Tagung am 26. August in seinem Bericht zu einer "vkumenischen Neugestaltung f|r das 21. Jahrhundert" aufrief. Der Vorsitzende des Zentralausschusses und Katholikos von Kilikien, Aram I., appellierte an die Kirchen, die zwischen ihnen bestehenden Unterschiede nicht ldnger zur Selbstverteidigung gegen andere zu benutzen und "von einem statischen zu einem dynamischen Kirchenkonzept" |berzugehen. Anastasia Vassiliadou, eine (junge) VRK-Praktikantin aus der Griechischen Orthodoxen Kirche, hatte am 25. August in Lausanne anldsslich der 75-Jahr-Feier der Kommission f|r Glauben und Kirchenverfassung |ber die Hoffnungen junger Menschen auf eine Erneuerung der vkumenischen Bewegung gesprochen. Sie rief die Kommission auf, ihre Perspektiven zu erweitern und "intensiver daran zu arbeiten, auf das Ziel der sichtbaren Einheit der Kirche zuzugehen".   

Ein wichtiger Schritt zur Erneuerung von "Struktur, Stil und Ethos" des VRK wurde am 2. September vollzogen, als der Zentralausschuss den Abschlussbericht der Sonderkommission zur orthodoxen Mitarbeit im VRK entgegennahm und billigte. 

Einige Tage zuvor hatte sich der Zentralausschuss mit den f|nf Hauptthemen des Berichts befasst: Ekklesiologie, soziale und ethische Anliegen, gemeinsame Andacht, Entscheidungsfindung im Konsensverfahren sowie die k|nftige Mitgliedschaft und Vertretung im Rat. Die vorgeschlagenen Verdnderungen im Gottesdienstleben des VRK riefen zum Teil heftige Reaktionen hervor. Bischvfin Margot Kdssmann (EKD) bezeichnete es als bedauerlich, wenn die Vorschldge zu einer Trennung des Gottesdienstlebens in "konfessionelle" und "interkonfessionelle" Erfahrungen f|hren w|rden. Bischof Christoph Klein von der Evangelischen Kirche A.B. in Rumdnien sagte, noch vor drei Jahren hdtte er wahrscheinlich einen ebenso entschiedenen Standpunkt bezogen - doch inzwischen sei er Mitglied der Sonderkommission und habe dort einen "Lernprozess" durchgemacht: Heute habe er sehr viel mehr Verstdndnis f|r die Empfindlichkeit der Orthodoxen in Blick auf vkumenische Gottesdienste. "Das ist nicht unbedingt ein von der Vorsicht diktierter Schritt zur|ck", meinte Klein. Rev. Leonid Kischkowskij von der Orthodoxen Kirche in Amerika verteidigte ebenfalls die Ergebnisse der dreijdhrigen Debatte. Er habe zwar an vielen vkumenischen Gottesdiensten teilgenommen, jedoch nicht an solchen, bei denen der Eindruck entstehen kvnnte, dass sich orthodoxe und protestantische Kirchen bereits vereinigt hdtten, sagte Kischkowskij. F|r ihn diene der Vorschlag zur gemeinsamen Andacht dazu, einen breiten vkumenischen gottesdienstlichen Raum f|r alle Traditionen zu bewahren. Der Vorschlag zur "gemeinsamen Andacht" wurde entgegengenommen und "zur weiteren Ervrterung" an den Stdndigen Ausschuss f|r Konsens und Zusammenarbeit weitergeleitet.  

In der abschlie_enden Debatte stand vor allem die Frage des \bergangs zu einem Modell der Entscheidungsfindung im Konsensverfahren im Vordergrund und der Ausschuss beschloss, dieses Verfahren zundchst auf den Zentralausschusstagungen 2003 und 2005 zu testen und der Vollversammlung 2006 einen Bericht |ber die Ergebnisse vorzulegen.  

Der Ausschuss nahm eine Erkldrung zu S|dasien an, die Religion, Politik und Intoleranz in der Region und insbesondere in Bangladesch behandelt und auch auf den Konflikt in Sri Lanka und die indisch-pakistanischen Auseinandersetzungen eingeht. Weitere Erkldrungen befassten sich mit den Gefahren eines militdrischen Angriffs auf den Irak, Gewalt in Kolumbien und der vkumenischen Reaktion  auf den israelisch-paldstinensischen Konflikt. Der Ausschuss nahm ferner Protokollpunkte zum Friedensprozess im Sudan, zu Mikronesien und der Republik der Marshallinseln sowie zu der Tragvdie vom 11. September und den Implikationen der Reaktion der US-Regierung an.  

Der 158-kvpfige Zentralausschuss pr|fte des Weiteren die VRK-Programmplanung f|r die Jahre 2003 - 2005, wobei es ihm darum ging, die Organisation zu stdrken und den k|nftigen Kurs festzulegen. Damit ging er auf die Empfehlung des Finanzausschusses ein, angesichts der Tatsache, dass keine Allgemeinen R|cklagen mehr vorhanden sind, um ein mvgliches Defizit bei den Einnahmen f|r den Betriebshaushalt 2003 zu decken, die Ausgaben zu reduzieren.  

Der Zentralausschuss nahm die in einem gemeinsam vom Finanz- und vom Programmausschuss ausgearbeiteten Bericht enthaltenen Vorschldge an, die f|r 2003 veranschlagten Ausgaben erheblich zu senken. Dies wird einschneidende Anpassungen in den Ausgaben f|r Programme und Infrastruktur erforderlich machen. Diese Pldne sollen bis spdtestens Anfang Dezember 2002 von den VRK-Amtstrdgern und Amtstrdgerinnen sowie den Vertreter und Vertreterinnen des Programm- und des Finanzausschusses gebilligt werden. Der gemeinsame Bericht empfiehlt den Delegierten aus allen Teilen der Welt, ihren Kirchen den "Ernst der Lage" bewusst zu machen.  

Der Zentralausschuss leitete die Vorbereitungen f|r die Wahl eines neuen VRK-Generalsekretdrs ein. Er setzte einen 18-kvpfigen Findungsausschuss ein, der Kandidaten/innen f|r die Nachfolge von Pfr. Dr. Konrad Raiser suchen wird. Raiser, der seit Januar 1993 an der Spitze des Rates steht, wird Ende 2003 aus dem Amt ausscheiden.  

Im Hinblick auf die f|r 2006 geplante ndchste VRK-Vollversammlung entschied sich der Zentralausschuss auf Einladung des Nationalrates der christlichen Kirchen in Brasilien (CONIC) f|r Porto Alegre als Tagungsort.    

Die Dokumente des Zentralausschusses 2002 sind auf der Webseite des VRK vervffentlicht:
http://www2.wcc-coe.org/ccdocuments.nsf/standard-ge?openFrameset 

Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro der VRK-Medienbeauftragten
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Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in Deutschland.

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