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LWB initiierten Interreligioesen Aktion fuer Frieden in Afrika


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Fri, 27 Sep 2002 09:22:07 -0500

Start der vom LWB initiierten Interreligioesen Aktion fuer Frieden
in Afrika
LWB-Generalsekretaer Noko fordert afrikanische
ReligionsfuehrerInnen zum Handeln auf

Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 27. September 2002 (LWI) - Der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr.
Ishmael Noko, hat am Mittwoch, 25. September, in Johannesburg
(Suedafrika) die Interreligioese Aktion fuer Frieden in Afrika
unter dem Thema "Embracing the Gift of Peace" (Machen wir uns die
Gabe des Friedens zu Eigen) eroeffnet.

Den Beginn der Aktion gab Noko auf einer Pressekonferenz in
Johannesburg bekannt. Der LWB und das National Religious Leaders'
Forum of South Africa (NRLFSA - Nationales Forum der
ReligionsfuehrerInnen in Suedafrika) sind Gastgeber des
Interreligioesen Friedensgipfels, der vom 14. bis 19. Oktober 2002
im Kopanong-Konferenzzentrum in Johannesburg stattfindet. Der
suedafrikanische Praesident Thabo Mbeki wird den Gipfel eroeffnen.

Gegenueber JournalistInnen erklaerte Noko in Johannesburg, der
afrikanische Kontinent sei "in einer unbeschreiblichen
Gewaltspirale gefangen". Diese Gewalt sei nicht von aussen
importiert worden, sondern "hausgemacht", so Noko.

Ziel des Gipfels sei, ein solides Engagement fuer den
interreligioesen Dialog und die interreligioese Zusammenarbeit zur
Foerderung des Friedens in Afrika zu erzielen, betonte der
LWB-Generalsekretaer am Mittwoch. "Es wird um mehr gehen als um
eine Verpflichtung, die nur auf dem Papier eingegangen wird. Wir
wollen weniger sagen und mehr tun und unsere eigenen Loesungen
fuer die Probleme in Afrika finden".

Noko sieht ein Potenzial fuer ein Zusammenwirken von
EntscheidungstraegerInnen in Religion und Politik. Die 2001
gegruendete Afrikanische Union, die an die Stelle der ehemaligen
Organisation der Afrikanischen Einheit trat, habe ein neues Umfeld
fuer die Friedensfoerderung geschaffen, so Noko. Weiterhin habe
die Initiative Neue Partnerschaft fuer die Entwicklung in Afrika
(NEPAD) ein erneuertes Engagement fuer die Entwicklung in Afrika
angestossen. Die Partnerschaft stelle eine Verpflichtung seitens
der afrikanischen Fuehrungspersoenlichkeiten dar, Armut zu
beseitigen und den afrikanischen Kontinent auf den Weg dauerhaften
Wachstums und nachhaltiger Entwicklung zu fuehren. Die
Partnerschaft stuetze sich auf afrikanische Staaten, die
vernuenftig regiert und in denen Demokratie und die Menschenrechte
praktiziert wuerden. Sie leisteten gleichzeitig einen Beitrag zur
Verhinderung und Loesung von Konflikten sowie zur Stabilitaet in
Afrika.

LWB-Generalsekretaer Noko forderte die afrikanische
ReligionsfuehrerInnen auf, ihren Beitrag im Bereich der neu
entstehenden und immer wiederkehrenden Konflikte zu leisten. Die
"tiefsten und wahrhaftigsten Quellen unserer religioesen
Traditionen und unseres kulturellen Erbes liefern uns das Material
fuer die Schaffung einer Kultur des Friedens in Afrika", so Noko.

Der Praesident des Internationalen Bundes Christlicher Kirchen und
Exekutivmitglied des NRLFSA, Pfr. Ray McCauley, betonte ebenfalls,
dass die Initiative des Interreligioesen Friedensgipfel in
Johannesburg einen Beitrag zur Staerkung des NEPAD-Plans leisten
koenne.

McCauley erklaerte, "in Afrika muesse Frieden herrschen, damit die
NEPAD langfristig erfolgreich ist". Die ReligionsfuehrerInnen in
Afrika koennten auf diesem Gebiet einen grossen Beitrag leisten
und gleichzeitig die moralischen Grundlagen der afrikanischen
Gesellschaften festigen.

"Wir duerfen nicht vergessen, welche Rolle die Religionsfuehrer
1994 auf dem Weg zu den Wahlen und dem friedlichen Wandel in
Suedafrika spielten", betonte McCauley. Er sei ueberzeugt, dass
"die Konferenz ein grosser Meilenstein auf dem Weg zu einer wahren
afrikanischen Wiedergeburt sein kann".

Nach Aussage von Iman Ebrahim Bham, Mitglied von NRLFSA, koennten
die Beispiele von Toleranz und Frieden in Suedafrikas juengster
Vergangenheit als Fallstudien und Reflexionsmaterial fuer andere

Laender dienen. Es muesse naeher untersuchen werden, welches die
wahren Gruende der religioesen Intoleranz seien, die vereinzelt zu
beobachten gewesen seien, wenn Menschen sich wirtschaftlich
benachteiligt fuehlten.

Zum Interkonfessionellen Friedensgipfel werden ueber 100
Delegierte erwartet, die sowohl die traditionellen afrikanischen
Religionen und interreligioesen Gruppen in Afrika vertreten als
auch Christentum, Islam, Judentum, Bahaismus, Buddhismus und
Hinduismus.

Folgende Schluesselthemen werden auf der Konferenz behandelt: die
Rolle des interreligioesen Dialogs bei der Foerderung einer Kultur
des Friedens in Afrika; Religionsfreiheit und Konfliktverhuetung;
Foerderung und Schutz der Menschenrechte; Beziehungen zwischen
Religion und Staat und traditionelle afrikanische Methoden der
Konfliktloesung und Versoehnung.

Ausserdem werden auf der Konferenz von kriegerischen Konflikten
Betroffene zu Wort kommen. So sind unter anderem Berichte von
einem ehemaligen Kindersoldaten und einer Ueberlebenden einer
Minenexplosion geplant. (642 Woerter)

*	*	*

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