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Gebete zum Auftakt des Interreligioesen Friedensgipfels in Afrika


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 15 Oct 2002 13:15:03 -0500

Finnische Botschafterin Lintonen betont Rolle der
Religionsgemeinschaften bei der Friedenssicherung

Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 15. Oktober 2002 (LWI) - Mit einer
farbenpraechtigen Prozession begann gestern, 14. Oktober, die
Konferenz religioeser FuehrerInnen unterschiedlicher
Glaubensgemeinschaften in Afrika in Johannesburg (Suedafrika). Die
RepraesentantInnen der afrikanischen traditionellen Religionen,
des Christentums, Islam, Judentums, Bahaismus, Buddhismus und
Hinduismus trugen zum Auftakt des ersten Interreligioesen
Friedensgipfels in Afrika auf dem Gelaende des
Kopanong-Konferenzzentrum in Johannesburg farbenpraechtige,
traditionelle Gewaender sowie ihre Amtssymbole.

Gastgeber des Friedensgipfels vom 14. bis 19. Oktober ist das
National Religious Leaders' Forum of South Africa (NRLFSA -
Nationales Forum der ReligionsfuehrerInnen in Suedafrika). An dem
Gipfel nehmen ueber 100 ReligionsfuehrerInnen und VertreterInnen
interreligioeser Gruppen aus 21 Laendern Afrikas sowie
BeobachterInnen aus Finnland, den USA und Schweden teil.
Organisiert wurde der Friedensgipfel, der von der finnischen
Regierung unterstuetzt wird, vom Lutherischen Weltbund (LWB).

Im Anschluss an die Eroeffnungsprozession trugen
RepraesentantInnen der verschiedenen teilnehmenden
Glaubensgemeinschaften Gebete und Lesungen vor, beteiligt waren
Scheich Abu Bakaar Conteh aus Sierra Leone (Islam), Ntate Kgalushi
Koka aus Suedafrika (afrikanische traditionelle Religionen),
Oberrabbiner Cyril Harris aus Suedafrika (Judentum), Lucretia
Warren aus Botswana (Bahaismus), Kardinal Wilfried Napier aus
Suedafrika (Christentum, roemisch-katholisch), Praelat Sunday
Mbang aus Nigeria (Christentum, methodistisch) und Peter Just aus
Suedafrika (Buddhismus).

In ihrer Ansprache vor den Delegierten des Gipfels betonte die
Botschafterin Finnlands in Suedafrika, Kirsti Lintonen, die
wichtige Rolle der Kirchen und Glaubensgemeinschaften bei der
Schaffung und der Sicherung von Frieden. "Die Menschen hoeren auf
Sie. Sie haben eine Autoritaet, die sich auf Glauben und Wort,
Ethik und Moral stuetzt." Sie hob hervor, dass Afrika zwar
zahllose bewaffnete Konflikte durchlitten habe, gleichzeitig
jedoch hoffnungsvolle Zeichen von Friedensbemuehungen zu sehen
seien. Die Botschafterin sagte, Afrika sei mit der Gruendung der
Afrikanischen Union und der Neuen Partnerschaft fuer Afrikas
Entwicklung (NEPAD) eine neue Verpflichtung eingegangen, die
Menschen des Kontinents von Armut und Konflikten zu befreien.

Mvume Dandala, Leitender Bischof der Methodistischen Kirche
Suedafrikas und Praesident des Suedafrikanischen Rates der Kirchen
betonte: "Wir sind uns bewusst, dass dieser Gipfel der erste
seiner Art auf dem afrikanischen Kontinent ist. Wir empfangen sie
nicht, weil wir besonders viel anzubieten haben. Was wir mit ihnen
teilen koennen, ist der Schmerz des gewaltsamen Konflikts, den wir
in diesem Land in den Jahren 1993 bis 1995 erlebt haben und der
Mut einfacher Frauen und Maenner, die sich fuer den Frieden
eingesetzt haben." Dandala sagte weiter: "Die
Religionsgemeinschaften in Suedafrika waren einig im Kampf gegen
die Apartheid. In den Anfaengen der demokratischen Entwicklung
setzten sie sich einmuetig fuer die Ueberwindung der Gewalt in
unserem schoenen Land ein."

Der Theologe, Mitglied des Forums nationaler
ReligionsfuehrerInnen, wies darauf hin, dass diese Erfahrung von
Schmerz und Leid genauso wie das Wissen, dass Gewalt durch Frieden
ersetzt werden koenne, wenn Frauen und Maenner einmuetig zusammen
stehen, "in uns einen Traum von unserem Kontinent hat entstehen
lassen". Er hoffe, dieser Traum erfuelle sich noch zu seinen
Lebzeiten. "Wir empfangen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des
Gipfels mit offenen Armen in der Hoffnung, dass die hier gesaete
Saat * ein Segen fuer die Zukunft Afrikas und seiner Kinder
werde."

Dandala brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass der Friedensgipfel
ein erster Schritt zu aktiver interreligioeser Zusammenarbeit und
zum Miteinander in Afrika sein werde, die bei der Ueberwindung der
Gewalt und des Krieges auf dem Kontinent eine entscheidende Rolle
spielen werden. (550 Woerter)

*	*	*

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