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Armut und HIV/AIDS ist die Benennung der Ursachen Voraussetzung


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 04 Nov 2002 10:22:51 -0600

Fuer die Ueberwindung von Gewalt, Armut und HIV/AIDS ist die
Benennung der Ursachen Voraussetzung
LWB-Konsultation *Prophetische Diakonie * Zur Heilung der Welt" in
Johannesburg eroeffnet

Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 3. November 2002 (LWI) * Nur wenn
die grundsaetzlichen Ursachen der Armut benannt wuerden, koennten
Massnahmen und Strategien zu ihrer Ueberwindung ergriffen werden,
betonte heute, 3. November, Prof. em. Dr. Simon Maimela,
ehemaliger Hochschullehrer an der Universitaet Suedafrikas
(UNISA), im Eroeffnungsgottesdienst der Konsultation des
Lutherischen Weltbundes (LWB) *Prophetische Diakonie * Zur Heilung
der Welt" in Johannesburg (Suedafrika). So habe Armut die
Sterblichkeitsrate im suedlichen Afrika nach oben getrieben,
ebenso sei Armut eine der Ursachen fuer die rapide Ausweitung der
HIV/AIDS-Pandemie, die die Bevoelkerung von Doerfern und Staedten
dezimiere, mit katastrophalen wirtschaftlichen Folgen.

Die Opfer seien immer wieder Frauen und Kinder, so Maimela. Wenn
Kriege ausbraechen, seien Frauen die Leidtragenden, sie muessten
mit ihren Kindern auf dem Ruecken von Ort zu Ort fliehen. Ebenso
seien sie von HIV/AIDS am meisten betroffen. Die Kirchen, nicht
allein die lutherischen, muessten sich der Themen Armut, Gewalt
und HIV/AIDS annehmen, forderte Maimela heute in seiner
Eroeffnungspredigt in Johannesburg. Gemeinsam mit andeen Kirchen,
Religionsgemeinschaften, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und
Regierungen muesse an einer "globalen Diakonie" gearbeitet werden.

Die Globale LWB-Konsultation Diakonie vom 3. bis 7. November in
Johannesburg beschaeftigt sich mit dem Verstaendnis von Diakonie
in ihrem nationalen als auch internationalen Kontext. An der
Tagung nehmen ueber 80 TeilnehmerInnen aus lutherischen Kirchen,
Partnerorganisationen und diakonischen Werken und Einrichtungen
weltweit teil. Die Konsultation wurde von der LWB-Abteilung fuer
Weltdienst (AWD) in Zusammenarbeit mit den LWB-Abteilungen fuer
Mission und Entwicklung (AME) sowie fuer Theologie und Studien
(ATS) organisiert. GastgeberInnen der Tagung sind die
Evangelisch-Lutherische Kirche im Suedlichen Afrika, die
Evangelisch-Lutherische Kirche im Suedlichen Afrika (Kapkirche),
die Evangelisch-Lutherische Kirche im Suedlichen Afrika (N-T), die
Brueder-Unitaet in Suedafrika sowie die Lutherische Gemeinschaft
im Suedlichen Afrika (LUCSA).

Zum Dialog mit Regierungen und politisch Verantwortlichen rief
heute auch der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen
Kirche im Suedlichen Afrika, Bischof Louis Sibiya, auf. Dies sei
unverzichtbar, angesichts der Demokratisierung auf dem
afrikanischen Kontinent. In der Vergangenheit sei ein Mangel an
demokratischer Entwicklung einhergegangen mit unzureichender
oekonomischer Entwicklung, ausbleibendem sozialem Aufschwung und
niedriger Lebensqualitaet, so Sibiya in seiner Begruessung.

Es sei von grosser Bedeutung, betonte der Leitende Bischof von
knapp 770.000 LutheranerInnen, dass die LWB-Programme auch die
Befreiung der Menschen zum Ziel haben, damit sie ihre Wuerde
wieder erlangen koennten. Zwar habe sich Suedafrika in den
vergangenen Jahren zu einem Platz entwickelt, wo sich Menschen aus
der ganzen Welt in entspannter Atmosphaere treffen wuerden,
dennoch seien 21 Millionen Menschen von Armut betroffen. Die
Arbeitslosenrate liege bei rund 42 Prozent und bis zum Jahr 2010
werde allein in Suedafrika mit rund sieben Milionen
HIV/AIDS-Opfern gerechnet. Auch fuer ihn betehe, so der
suedafrikanische Bischof, kein Zweifel am engen Zusammenhang
zwischen Armut und der schnellen Ausbreitung der
HIV/AIDS-Pandemie.

Die wachsende Armut stelle den LWB und die lutherische
Gemeinschaft vor wachsende Herausforderungen, betonte Agneta Ucko,
Stellvertretende LWB-Generalsekretaerin, in ihrer
Begruessungsansprache. Es sei fuer die Tagung von grosser
Bedeutung, dass die TeilnehmerInnen aus allen Teilen der Welt in
Johannesburg zusammengekommen seien, um ein neues Verstaendnis von
Diakonie zu entwickeln. Die Besuche von LWB-Projekten und
diakonischen Einrichtungen in Angola, Malawi, Mosambik, Simbabwe
und Suedafrika im Vorfeld der Tagung seien dabei ein sehr
hilfreicher Einstieg. Das Thema der Konsultation sei sehr aktuell
und stehe auch in enger Verbindung zur Zehnten
LWB-Vollversammlung, die im Juli 2003 unter dem Thema *Zur Heilung
der Welt" im kanadischen Winnipeg stattfindet.

Als Ergebnis der Konsultation erwarte er, so Robert Granke,
Direktor der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD), dass die
Diakonie als grundlegende Dimension von Identitaet und Mission der
Kirche bestaetigt und ein erneuertes Verstaendnis der
prophetischen Diakonie artikuliert werde. Dies werde zu
wirksameren diakonischen Reaktionsmoeglichkeiten auf die
entscheidenden Probleme, mit denen Kirchen und Gesellschaft
konfrontiert sind, fuehren. Weiterhin solle die Konsultation zu
einem verbesserten Verstaendnis der internationalen Arbeit im
Bereich Nothilfe, Wiederaufbau und Entwicklung als besonderem
diakonischen Dienst innerhalb der Kirche beitragen. (646 Woerter)

Fuer weitere Informationen zur LWB-Konsultation Diakonie in
Johannesburg wenden Sie sich bitte an Dirk-Michael Groetzsch,
Deutscher Redakteur (LWI), Mobil: +27.(0)82.513.2982 oder
+41.78.720.8021, E-Mail: dmg@lutheranworld.org oder an das
LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste, Postfach 2100, CH-1211 Genf
2, Schweiz, Tel:+41.22.791.6354, Fax: +41.22.791.6630, E-Mail:
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