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LWB-Konsultation Diakonie hilft suedafrikanischen Kirchen


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Tue, 05 Nov 2002 09:29:39 -0600

LWB-Konsultation Diakonie hilft suedafrikanischen Kirchen, ihre
Rolle zu bestimmen
Suedafrika: Landwirtschaftsministerin Didiza fordert Kirchen zu
kritischer Begleitung auf

Johannesburg (Suedafrika)/Genf, 4. November 2002 (LWI) * Die
suedafrikanische Landwirtschaftsministerin Angela Thoko Didiza hat
die Kirchen Suedafrikas aufgefordert, die Regierung kritisch zu
begleiten und falls notwendig, auf Fehlentwicklungen und
Missstaende aufmerksam zu machen. Die Zusammenarbeit zwischen
Regierung und Kirchen solle nicht mit der fortschreitenden
Demokratisierung Suedafrikas zu Ende gehen, sondern in einen
Prozess gegenseitiger Achtung und kritischer Beleitung muenden,
erklaerte die Ministerin heute, 4. November, in ihrer
Grussansprache auf der Globalen Konsultation Diakonie des
Lutherischen Weltbundes (LWB) in Johannesburg (Suedafrika).

Die Kirchen seien aufgerufen, sich am Wandel des neuen Suedafrikas
in eine humane Gesellschaft, die um das Wohl des Einzelnen besorgt
ist, zu beteiligen. Die Herausforderungen, mit denen Kirchen und
Regierung heute konfrontiert seien, betraefen wachsende Armut,
HIV/AIDS, Arbeitslosigkeit, Ernaehrungsengpaesse und Intoleranz.
In einer solchen Situation nehme die Frustration und
Hoffnungslosigkeit in der Gesellschaft zu, so die Ministerin.
Hierbei komme den Kirchen und ihrer Anwaltschaft fuer die Belange
der Betroffenen ein sehr grosse Bedeutung zu.

Die Kirchen sollten als das Gewissen der Gesellschaft agieren und
gegen Ungerechtigkeit vorgehen, forderte Didiza, die ihre Rede vor
den rund 80 TeilnehmerInnen der LWB-Konsultation zum Thema
*Prophetische Diakonie * Zur Heilung der Welt" ganz
unkonventionell begann. Kraftvoll stimmte sie das Lied: *You are
worthy to be praised * we worship you my Lord, you are Alpha, you
are Omega*" an, in das insbesondere die afrikanischen
TeilnehmerInnen der Konferenz sofort mit einstimmten. Didiza, bis
zu ihrer Hochzeit mit einem Methodisten selbst ein sehr aktives
Mitglied der lutherischen Kirche in Suedafrika, betonte gegenueber
JournalistInnen im Anschluss an Ihre Ansprache, die
LWB-Konsultation in Johannesburg werde den suedafrikanischen
Kirchen, insbesondere der lutherischen, bei der Bestimmung ihrer
Rolle helfen.

Mit Blick auf das Verhaeltnis von Staat und Kirche in Suedafrika
betonte die Ministerin, selbst mehrere Jahre in der diakonischen
Arbeit in Suedafrika beschaeftigt, dass die kirchlichen
Fuehrungskraefte ihre Rolle in der Gesellschaft klar analysieren
muessten. Dabei sollten sie sich auf ihre Erfahrungen in der
Vergangenheit stuetzen, insbesondere in Suedafrike, wo die Kirchen
im Kampf gegen die Apartheid eine ganz herausragende Rolle
gespielt haetten. Dabei haetten die Kirchen den Menschen in einer
Zeit der politischen und sozialen Gewalt und Unterdrueckung mit
Solidaritaet und Hoffnung sowohl in spiritueller als auch
materieller Weise zur Seite gestanden. Sie hoffe, so Didiza, dass
diese suedafrikanische Erfahrung helfen werde, die Diskussionen
der LWB-Konsultation voranzubringen.

In Suedafrike traefen sich RegierungsvertreterInnen zweimal
jaehrlich mit den ReligionsfuehrerInnen des Landes, um die
*moralische Weisheit der Kirchen" fuer die anstehenden
Regierungsentscheidungen nutzbar zu machen und *den politischen
EntscheidungstraegerInnen ins Gewissen zu reden", berichtete die
Ministerin. Diese Form der Zusammenarbeit funktioniere
gegenwaertig hervorragend, wobei dies Kooperation fuer die Kirchen
die Gefahr beinhalte, die notwendige politische Unabhaengigkeit zu
verlieren, so Didiza warnend. Fuer Suedafrika hoffe sie, dass eine
dynamische Zusammenarbeit auch in Zukunft moeglich sein werde,
wobei die Kirchen darauf bestehen sollten, nicht nur der
verlaengerte Arm der Regierung zu sein, sondern sie sollte auch
Einfluss auf die politische Entscheidungsfindungen nehmen. Ebenso
sei notwendig, dass die Kirchen Veraenderungen einforderten, wo
dies noetig sei.

*Wir als Kirchen koennen auf einen Reichtum an Erfahrungen
zurueckgreifen, den wir heute nutzen sollten, um die Entwicklung
zu immer mehr Armut zu stoppen und zu einer Gesellschaft
zurueckzukehren, die sich um das Wohl des Einzelnen bemueht und
sich fuer den Schmerz des anderen interessiert", betonte Didiza.
Die TeilnehmerInnen der Globalen LWB-Konsultation Diakonie sollten
diese Erfahrungen miteinander teilen und nach Moeglichkeiten
suchen, wie die Kirchen zum Bau einer sozialeren Welt beitragen
und diese auch sicherstellen koennten. Dass diese Konferenz in
Suedafrika stattfinde, sei fuer das Land und fuer Johannesburg von
grosser Bedeutung. Die Kirchen koennten zum gegenwaertigen
Zeitpunkt eine wichtige Rolle spielen im Prozess der Umwandlungen
und Veraenderungen innerhalb der suedafrikanischen Gesellschaft,
so die Ministerin. Dies gelte sowohl bei der moralischen
Erneuerung als auch im Hinblick auf Themen der Entwicklung.

An der Globalen LWB-Konsultation Diakonie vom 3. bis 7. November
in Johannesburg nehmen rund 80 TeilnehmerInnen aus lutherischen
Kirchen, Partnerorganisationen und diakonischen Werken und
Einrichtungen weltweit teil. Die Konsultation wurde von der
LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in Zusammenarbeit mit den
LWB-Abteilungen fuer Mission und Entwicklung (AME) sowie fuer
Theologie und Studien (ATS) organisiert. GastgeberInnen der Tagung
sind die Evangelisch-Lutherische Kirche im Suedlichen Afrika, die
Evangelisch-Lutherische Kirche im Suedlichen Afrika (Kapkirche),
die Evangelisch-Lutherische Kirce im Suedlichen Afrika (N-T), die
Brueder-Unitaet in Suedafrika sowie die Lutherische Gemeinschaft
im Suedlichen Afrika (LUCSA). (726 Woerter)

Fuer weitere Informationen zur LWB-Konsultation Diakonie in
Johannesburg wenden Sie sich bitte an Dirk-Michael Groetzsch,
Deutscher Redakteur (LWI), Mobil: +27.(0)82.513.2982 oder
+41.78.720.8021, E-Mail: dmg@lutheranworld.org oder an das
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2, Schweiz, Tel:+41.22.791.6354, Fax: +41.22.791.6630, E-Mail:
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