wfn.org | 2002 Weihnachtsbotschaft von LWB-Praesident Christian Krause

["Frank Imhoff" <franki@elca.org>]

Botschaft der Hoffnung auf ein erfuelltes und menschenwuerdiges
Leben
 
Wolfenbuettel (Deutschland)/Genf, 25. November 2002 (LWI) - Die
Menschen brauchen die von Weihnachten ausgehende begruendete
Hoffnung auf ein erfuelltes und menschenwuerdiges Leben, betont
der Praesident des Lutherischen Weltbundes, Landesbischof i. R.
Dr. Christian Krause, in seiner Weihnachtsbotschaft an die
Mitgliedskirchen des LWB. Diese gelte auch da, "wo die Wuerde der
Menschen noch immer und immer wieder mit Fuessen getreten wird,
und wo Armut und Krankheit die Luft zum Leben nehmen." Die immer
wieder ergreifende Faszination von Weihnachten habe ihren Grund in
der Botschaft der Hoffnung, die von dieser besonderen Nacht in der
Geschichte der Menschheit ausgehe, betont Krause.

Im Folgenden finden Sie den vollen Text der Weihnachtsbotschaft
von LWB-Praesident Krause:
 

Weihnachtswort des Praesidenten des Lutherischen Weltbundes
Landesbischof i. R. Dr. Christian Krause,
an die Mitgliedskirchen des LWB
 
Liebe Schwestern und Brueder in der weltweiten "Communio
Lutherana",
 
die bleibende, uns alle Jahre wieder neu ergreifende Faszination
von Weihnachten hat ihren Grund in der Botschaft, die von dieser
einen, besonderen Nacht in der Geschichte der Menschheit ausgeht.
Es ist eine, es ist die Botschaft der Hoffnung fuer uns und fuer
unsere Kinder - hier und ueberall auf der Welt. Das brauchen wir
auch heute: begruendete Hoffnung auf ein erfuelltes und
menschenwuerdiges Leben - auch da, wo die Wuerde der Menschen noch
immer und immer wieder mit Fuessen getreten wird, und wo Armut und
Krankheit die Luft zum Leben nehmen. Ich denke an die
millionenfachen Opfer des Rassismus, der Unterdrueckung und
Misshandlung von Frauen und Kindern, der Ausbeutung der
"Unberuehrbaren", der annaehernd 250 Millionen Dalits auf dem
indischen Subkontinent; ich denke an den wachsenden Strom der
Fluechtlinge, an das Heer der Armen und derer, die von HIV/AIDS
betroffen sind. Und ich denke an Bethlehem, an der West Bank des
Jordans gelegen und von Panzern umstellt.

Waehrend die einen noch darueber hadern, dass und warum Gott all
diese Brutalitaet und all dieses Elend der Menschen zulassen kann,
erfahren die anderen das Wunder von Weihnachten: Gott ist an ihrer
Seite, ist selbst einer von ihnen, obdachlos in der Armseligkeit
eines Viehstalles zur Welt, zu den Menschen gekommen. Bethlehem
gestern und heute. Da hat die Hoffnung auf Frieden und
Gerechtigkeit, auf Heil und Wuerde ihre Chance und ihren Grund in
der barmherzigen Naehe Gottes. Diese Hoffnung hat einen Namen. Sie
heisst Jesus Christus. Dem geht nach!

Ich wuensche Ihnen allen, liebe Schwestern und Brueder in der
weltweiten Gemeinschaft des Lutherischen Weltbundes, dass Sie dem
Wunder der Weihnacht Ihr Vertrauen schenken und sich auch in der
Not der Naehe und Barmherzigkeit Gottes gewiss sind. "Fuerchtet
euch nicht!  Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist
Christus, der Herr!" (Luk 2,10f.) Auf dem Weg ins neue Jahr
gruesse ich Sie mit der Losung fuer unsere Zehnte
LWB-Vollversammlung, die hoffnungsvoll in der Weihnachtsbotschaft
ihren Ursprung hat: "Zur Heilung der Welt".
 
Herzlichst 
Ihr
 
Christian Krause, Landesbischof i. R.
 

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