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Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Fri, 27 Dec 2002 08:48:10 -0600

11. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und
Ferner Osten
Bischof Sailer ruft die Kirche auf, anziehender zu werden

Omsk (Russland)/Genf, 18. Dezember 2002 (LWI) - "Wir muessen
anziehender werden", forderte Bischof Volker Sailer in seinem
Rechenschaftsbericht an die 11. Synode der
Evangelisch-Lutherischen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten,
die vom 24. bis 26. Oktober im Christuskirchen- und Kulturzentrum
in Omsk (Russland) tagte. Allerdings duerfe die Kirche, so Sailer,
sich nicht "anbiedern". Er warnte davor, sich zu billig verkaufen
zu wollen, etwas vorzugaukeln und zu versprechen, was nicht
gehalten werden koenne. Die Hauptsache sei, moeglichst viele
Menschen durch eine klare Bekehrung zu Jesus Christus zu fuehren.
Dass Menschen neu geboren werden und durch persoenliche Annahme
Jesu Christi Kinder Gottes werden, die an seinen Namen glauben,
das allein mache "anziehend", weil es den Menschen veraendere und
ihm wirklich helfe, betonte Sailer.

Bischof Sailer rief in seinem Bericht die kirchlichen
MitarbeiterInnen auf, sich fuer neue Formen, fuer neue
PredigerInnen zu oeffnen. Dabei gehe es ihm darum, dass Gemeinden,
die eine/n PredigerIn haben wollen, diese auch suchen und
anschliessend finanzieren muessten. Weiterhin sprach sich Sailer
fuer die Einrichtung einer Bibelschule aus. Er bat die Gemeinden,
aus ihrer Mitte junge Mitglieder zu empfehlen, die fuer ein
Studium in Frage kaemen. Eine Bibelschule braeuchte jedoch auch
Sponsoren und Gemeinden, die BibelschuelerInnen als
PraktikantInnen aufnaehmen. Die Synodalen beschlossen im Anschluss
an die Aussprache die Ausarbeitung ein Konzepts fuer eine
Bibelschule, die dem Konsistorium vorgelegt werden soll.

Mit Blick auf die Zahl der Gemeinden im Gebiet Ural, Sibirien und
Ferner Osten erklaerte Sailer, dass es wesentlich weniger
Gemeinden als die bisher angenommenen 200 gebe. "Es hat keinen
Sinn, sich selbst in die Tasche zu luegen", so der Bischof.
Kanzleileiterin Pastorin Tatjana Muramzewa berichtete, die Kirche
habe gegenwaertig 22 offiziell registrierte Gemeinden, weitere
drei Gemeinden haetten die Registrierung beantragt. Eine Umfrage
zur Zahl der Gemeinden unter den 58 Delegierten der Synode aus 42
Gemeinden soll weitere Klaerung bringen.

Viele Synodalen beklagten das Fehlen gut ausgebildeter
PredigerInnen und PfarrerInnen insbesondere in den schnell
wachsenden Stadtgemeinden, denen zusaetzlich Versammlungsraeume
fehlten. Propst Rudolf Bluemcke betonte, "die Tradition der
Russlanddeutschen, in der Form, wie sie an der Wolga gepflegt
wurde, stirbt aus. Wir duerfen die Nationalitaet und die Kirche
nicht verwechseln. Nur dann koennen wir mit Hoffnung in die
Zukunft schauen".

Im Rahmen der Synode wurde auch ein Partnerschaftsvertrag zwischen
der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers und der
regionalen Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten unterzeichnet.
Im Abschlussgottesdienst am 26. Oktober wurden Eugen Lukinov aus
Omsk und Matthias Braun aus Ekaterinburg zu Pastoren ordiniert.
Weiterhin wurden sechs Maenner und eine Frau zu PredigerInnen
eingesegnet.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche Ural, Sibirien und Ferner Osten
gehoert als selbstaendige regionale Kirche zur
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten
(ELKRAS). Die Kirche mit Sitz in Omsk ist in vier Regionen - Ural,
Westsibirien, Zentralsibirien und Ferner Osten - untergliedert.
(468 Woerter)

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