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Title: Porto Alegre: Federico Pagura sagt "Lula evangelisiert."


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Date Thu, 30 Jan 2003 15:18:21 +0100

Title:Porto Alegre: Federico Pagura sagt "Lula evangelisiert."

Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung 03-06
zur Vervffentlichung frei
30. Januar 2003

Porto Alegre:
Federico Pagura sagt "Lula evangelisiert."

"Wenn Prdsident Lula erkldrt, er wolle daf|r Sorge tragen, dass am Ende
seiner Amtszeit in Brasilien kein Kind mehr hungrig ins Bett geht, dann
evangelisiert er", erkldrte Bischof Federico Pagura der
Evangelisch-Methodistischen Kirche in Argentinien, wdhrend seines Beitrags
als Zeitzeuge auf dem Dritten Weltsozialforum in Porto Alegre, Brasilien.

Pagura, einer der Prdsidenten des Vkumenischen Rates der Kirchen (VRK),
st|tzte sich bei seiner Aussage wdhrend einer Forumsveranstaltung am 27.
Januar auf die These des uruguayischen Priesters Luis Pirez Aguirre, der
behauptet hat, in Lateinamerika gehe die Verk|ndigung des Evangeliums heute
primdr *durch eine Rvhre von ca. acht Metern Ldnge, die man Verdauungsapparat
nennt."

Dies war nicht die einzige engagierte Aussage von Bischof Pagura, der im
kommenden Mdrz seinen 80. Geburtstag feiert und der erkldrt, er sei
italienischer Abstammung mit einigen Tropfen indianischen Bluts in seinen
Adern. "In mir liefern sich der Europder und der Indio einen Kampf, der noch
nicht zu Ende ist, aber ich glaube, der Indio wird gewinnen", sagte er.

Zu Beginn seiner Ausf|hrungen erinnerte Pagura, der von
VRK-Programmdirektorin Genevihve Jacques als "eine der prophetischen Stimmen
Lateinamerikas" vorgestellt wurde, seine zahlreiche Zuhvrerschaft daran, dass
er aus der Stadt Rosario stamme, "der Wiege des lateinamerikanischen
Patrioten, Arztes und Revolutiondrs, der Ernesto Che Gevara genannt wurde".  

Pagura verhehlte nicht seine Sympathie f|r Brasilien. "Mit Interesse habe ich
den Marsch der Bewegung der Landlosen verfolgt, den Weg der Arbeiterpartei,
das Engagement der brasilianischen vkumenischen Bewegung, die eine der
lebendigsten und dynamischsten - und j|ngsten - ist, sowie die Entwicklung
des Weltsozialforums, das dabei ist, das Weltwirtschaftsforum in Davos in den
Schatten zu stellen."

Das Weltsozialforum ist "ein wertvolles Symbol dieser anderen Welt, die
mvglich ist und f|r die wir uns einsetzen", sagte Pagura unter Bezug auf das
Motto des Forums. Und wdhrend im Norden Davos und Washington \berlegungen zu
neuen Formen der Ausbeutung und zu einem Wahnsinnskrieg anstellen, zeigt sich
im S|den in Ldndern wie Argentinien, Brasilien, Ecuador und Kuba und sagt der
uruguayische Schriftsteller Eduardo Galeano |ber Kuba, dass "es den Menschen
an allem fehlt, au_er an W|rde ".

Im Zusammenhang mit Argentinien gei_elte Pagura die "Gurus" der Wirtschaft,
die mit ihren Wundermitteln dem Land den Anschluss an die "Erste Welt"
versprochen hdtten, was sich jedoch als handfeste Tduschung herausgestellt
habe. "Besuchen Sie mein Land", sagte Pagura, "und Ihnen werden die Trdnen
kommen." 

Im Verlauf seines Zeugenberichts nannte Pagura noch weitere Namen wie Martin
Luther King und Oscar Arnulfo Romero, "inspirierende Persvnlichkeiten, die
eine Botschaft des Lebens und der Hoffnung verk|ndet haben, ohne diese jedoch
von der notwendigen Verdnderung der Lebensbedingungen ihrer Vvlker zu
trennen". Die Erinnerung an beider Leben hdtten ihm geholfen, seine Hoffnung
zu erneuern und den Glauben zu speisen, der ihn in den schwersten
Augenblicken seines Lebens getragen habe.

"Beide haben den Kurs bestimmt, den die Kirchen einschlagen mussten, wenn sie
ihrer Mission treu bleiben wollten", erkldrte Pagura.

Photos der VRK Delegation in Porto Alegre finden Sie unter:
http://www.photooikoumene.org/events/socialforum/index.html 

Die VRK Delegation wird ihre Mitwirkung und ihre Aktivitdten im "Vkumenischen
Ausschuss", koordinieren, der vom VRK, dem Lutherischen Weltbund, dem
Globalen Vkumenischen Aktionsb|ndnis, dem Lateinamerikanischen Rat der
Kirchen und einer vkumenischen Koalition brasilianischer Kirchen und
kirchlicher Organisationen gebildet worden ist.

Die Delegationsmitglieder bieten eine Reihe von Workshops an, in denen eine
Verbindung zwischen christlicher Spiritualitdt und gewaltfreien Aktionen
gegen eine ungerechte Weltordnung, die von Kirchen, vkumenischen und
zivilgesellschaftlichen Organisationen durchgef|hrt werden, hergestellt wird.

Weitere Einzelheiten |ber die Beteiligung des VRK am Weltsozialforum,
einschlie_lich von Beschreibungen der Workshops und der Texte der beiden
Vortrdge, finden Sie unter:

http://www.wcc-coe.org/wcc/what/jpc/wsf-e.html (English)
http://www.wcc-coe.org/wcc/what/jpc/wsf-s.html (Espaqol)
http://www.wcc-coe.org/wcc/what/jpc/wsf-g.html (Deutsch)
http://www.wcc-coe.org/wcc/what/jpc/wsf-f.html (Frangais)

Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro des VRK-Medienbeauftragten,  
tel: +41 (0)22 791 64 21 / (41 22) 791 61 53 

**********

Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

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