wfn.org | Lutherische Kirchen suchen Gespraech mit PolitikerInnen

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

Weltsozialgipfel: Lutherische Kirchen suchen Gespraech mit
PolitikerInnen
Treffen von LWB-Delegation mit deutschem Bundestagsabgeordneten
Hoppe

Porto Alegre (Brasilien)/Genf, 5. Februar 2003 (LWI) - In einem
Arbeitstreffen mit dem deutschen Bundestagsabgeordneten Thilo
Hoppe (Buendnis 90/Die Gruenen) haben Mitglieder der Delegation
des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Porto Alegre (Brasilien)
darauf hingewiesen, dass die hohe Auslandsverschuldung der
Entwicklungslaender nicht rechtmaessig sei. Das Gespraech zu
Fragen der Auslandsverschuldung und Wirtschaftspolitik fand am
Rande des Weltsozialforums (WSF) statt, an dem vom 23. bis 28.
Januar rund 100.000 GlobalisierungsgegnerInnen im
suedbrasilianischen Porto Alegre teilnahmen.

Die Mitglieder der LWB-Delegation informierten den deutschen
Abgeordneten ueber das Vorhaben der Kirchen, enger mit Initiativen
und Organisationen der Zivilgesellschaft zusammenzuarbeiten, die
sich im Blick auf Sozial- und Wirtschaftsthemen engagieren. Da
diese Themen vornehmlich die Laender der suedlichen Hemisphaere
betraefen, muessten kuenftige Wege eines Ausgleichs der
Nord-Sued-Positionen erarbeitet und nach Alternativloesungen
gesucht werden. Die LWB-Delegation bestehend aus VertreterInnen
von LWB-Mitgliedskirchen in Argentinien, Chile, Costa Rica und
Indien sowie LWB-MitarbeiterInnen bot waehrend des
Weltsozialforums mehrere Workshops an.

Hoppe zeigte grosses Interesse an einer engeren Zusammenarbeit mit
den lutherischen Kirchen und dem LWB. Auswege aus der Verschuldung
muessten sowohl multilaterale Komponenten wie die Ueberwachung der
Finanzorganisationen einschliessen, als auch bilaterale, die
allerdings weniger umfassende Loesungen fuer spezifische
Situationen beinhalteten, so der Journalist und Diakon. Notwendig
sei in jedem Fall eine staerkere Vernetzung der
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sowie der verschiedenen
gesellschaftlichen Kraefte und der Kirchen.

Die TeilnehmerInnen des Arbeitstreffens vereinbarten, das
Gespraech fortzusetzen und an gemeinsamen Nord-Sued-Positionen zu
arbeiten. Angeregt wurde, die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21.
bis 31. Juli 2003 im kanadischen Winnipeg fuer eine Fortsetzung
des Dialogs zu nutzen. Ausserdem soll auf Initiative der Kirchen
ein Seminar in Argentinien durchgefuehrt werden, an dem unter
anderem auch deutsche und argentinische ParlamentarierInnen
teilnehmen sollen. (285 Woerter)

(Ein Beitrag von Walter Parraguez, Brasilien.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
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humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
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