From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org
Kirchen lehnen moldawisches Religionsgesetz ab
From
APD <APD_Info_Schweiz@compuserve.com>
Date
Sat, 8 Feb 2003 12:23:22 -0500
8. Februar 2003
Adventistischer Pressedienst (APD)
Christian B. Schaeffler, Chefredakteur
Fax +41-61-261 61 18
APD@stanet.ch
http://www.stanet.ch/APD
CH-4003 Basel, Schweiz
Kleinere Kirchen lehnen neues moldawisches
Religionsgesetz ab
Chisinau/Moldawien. Der Entwurf f|r ein neues
Religionsgesetz in Moldawien stoesst bei den kleineren
Kirchen und bei einigen Politikern auf Ablehnung. Der
Praesident der dortigen Baptisten, Valeriu Ghiletchi
Chisinau), befuerchtet, dass die Kontrolle des Staates
ueber alle religioesen Aktivitaeten zunehmen werde.
Vor allem muessten j|ngere religioese Gruppen, die erst
nach der Gruendung des Staates 1991 entstanden seien,
mit Problemen rechnen. F|r die 520 Gemeinden seiner
Kirche bef|rchte er dagegen keine Einschraenkungen.
K|nftig soll es in Moldawien eine religioese Drei-
Klassen-Gesellschaft geben. Den Status einer
"religioesen Gruppe" bekomme nach dem Entwurf des
Justizministeriums jede Gruppierung mit wenigstens 15
Mitgliedern. Um aber als "religioese Organisation" vom
Staat offiziell registriert werden zu koennen, muesse
eine Gemeinschaft mindestens 50 erwachsene Mitglieder
haben, seit 25 Jahren existieren oder so lange einem
registrierten Dachverband angehoeren. Wie das Keston-
Institut (Oxford) berichtet, koenne eine "zentrale
religioese Organisation" dann die hoechste Form
staatlicher Anerkennung erhalten, wenn es sie seit
25 Jahren gebe und sie mindestens 25 oertliche Gruppen
unterhalte. Folgen habe der Gesetzentwurf auch f|r
auslaendische Mitarbeiter. Bevor sie nach Moldawien
einreisen duerften, benoetigten sie neben der Einladung
einer registrierten Kirche auch eine staatliche
Genehmigung.
Ghiletchi ist in Sorge, dass es faktisch zu einer
jaehrlichen Registrierung der Gemeinden komme. Denn
der Staat werde sich die Ueberpr|fung nicht nehmen
lassen, ob eine Gemeinde tatsaechlich nicht unter die
50-Mitglieder-Marke gefallen sei.
Aehnliche Kritik aeusserten auch der Bischof der
Pfingstler, Victor Pawlowski (Chisinau), und der
Vorsteher der moldawischen Siebenten-Tags-Adventisten,
Pastor Ilia S. Lyakhu (Chisinau). Der
christdemokratische Politiker Vlad Cubreacov lehnt den
Gesetzentwurf ebenfalls ab. Vorteile habe allein die
von Moskau gesteuerte Moldawische Orthodoxe Kirche.
"Das Gesetz ist nicht logisch", meint er. "Unser Land
ist erst elf Jahre alt. Wie kann man da verlangen,
dass eine religivse Gemeinschaft bereits seit 25 Jahren
anerkannt sein muss?"
Zum Bund der Evangeliumschristen-Baptisten in Moldawien
gehoeren 520 Gemeinden mit |ber 21 000 Mitgliedern. Die
dortige Freikirche der Siebenten-Tag-Adventisten zaehlt
132 Gemeinden bei 11 630 Mitgliedern. Die meisten der
4,3 Millionen Einwohner sind orthodoxe Christen.
Browse month . . .
Browse month (sort by Source) . . .
Advanced Search & Browse . . .
WFN Home