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Visionen fuer die Zehnte LWB-Vollversammlung


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Thu, 13 Feb 2003 13:41:32 -0600

Nordamerikanische Frauen regen schriftliche Abstimmungen bei
LWB-Vollversammlungen an, Jugend engagiert sich fuer konkretes
soziales Handeln

Denver (Colorado, USA)/Genf, 13. Februar 2003 (LWI) - Zu einem
staerkeren Engagement im Kampf gegen Hunger, Unterdrueckung und
Rassismus haben die TeilnehmerInnen der beiden Konsultationen von
Frauen sowie von Jugendlichen der Region Nordamerika des
Lutherischen Weltbundes (LWB) Ende Januar in Denver (Colorado,
USA) aufgerufen. Weiterhin wurde die Aenderung der
Abstimmungsverfahren waehrend der LWB-Vollversammlungen angeregt.
Beide Konsultationen fanden im Vorfeld der nordamerikanischen
Vorbereitenden Konsultation zur LWB-Vollversammlung statt, an der
in Vorbereitung auf die Zehnte LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31.
Juli im kanadischen Winnipeg rund 70 nordamerikanische Delegierte,
MitarbeiterInnen und BeraterInnen teilnahmen.

Die 38 Teilnehmerinnen der nordamerikanischen Frauenkonsultation,
die am 22. und 23. Januar in Denver stattfand, regten an, dass der
LWB auf allen Vollversammlungen ein schriftliches
Abstimmungsverfahren einfuehren soll. Dieser Vorschlag wurde
anschliessend von den Delegierten auf der Vorbereitenden
LWB-Konsultation zur Vollversammlung vom 23. bis 26. Januar
diskutiert. Die nordamerikanischen Delegierten kamen ueberein,
eine Abaenderung der Geschaeftsordnung der Vollversammlung zu
beantragen. In Zukunft soll ueber die Annahme von oeffentlichen
Erklaerungen des LWB, fuer die eine Zweidrittelmehrheit
erforderlich ist, schriftlich abgestimmt werden, betonte Pfarrerin
Susan Tjornehoj aus St. Paul (Minnesota, USA), eine der
Vollversammlungsdelegierten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Amerika (ELKA). Die nordamerikanischen Delegierten beabsichtigten,
so Tjornehoj, "auf der Vollversammlung eine Ueberpruefung der
Abstimmungsverfahren des LWB vorzuschlagen".

Weiterhin diskutierten die Teilnehmerinnen der Frauenkonsultation
Themen wie Nationalismus, wirtschaftliche Globalisierung, HIV/AIDS
sowie die Gleichstellung der Geschlechter. Um Heilung zu bewirken,
verpflichteten sie sich, menschliche Verfehlungen zu bekennen,
Goetzendienst zu verurteilen und um Vergebung zu beten. Sie riefen
dazu auf, sich entsprechend der christlichen Berufung fuer
Gerechtigkeit und Frieden auf der ganzen Erde einzusetzen sowie
bei der Verfolgung dieser Ziele "kooperativ und kollektiv" mit
anderen zusammenzuarbeiten.

Sie verpflichteten sich auch, sich vermehrt im Kampf gegen den
Hunger in der Welt zu engagieren, fuer Bewusstseinsbildung zur
Ueberwindung von Rassismus und Unterdrueckungsmechanismen zu
sorgen, von den Regierungen der USA und Kanadas eine
"grosszuegige" Finanzierung fuer die Behandlung von HIV/AIDS und
Forschung in diesem Bereich einzufordern sowie von den
Pharmakonzernen zu verlangen, ihre Presie fuer Medikamente zu
senken.

An der nordamerikanischen Frauenkonsultation nahmen Vertreterinnen
der ELKA und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK)
sowie der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland
(mit Hauptsitz in Deutschland) und der Litauischen
Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Diaspora, beide haben
Gemeinden in Nordamerika, teil.

Nordamerikanische Jugendkonsultation

An der nordamerikanischen Jugendkonsultation vom 18. bis 21.
Januar in Denver nahmen zwoelf VertreterInnen der ELKIK, der ELKA
und der Lettischen Evangelisch-Lutherischen Kirche im Ausland
teil. In ihrem Bericht an die Vorbereitende Konsultation zur
Vollversammlung betonten die unter 30-Jaehrigen, dass sie mit
Hilfe von Gebeten und Gespraechen herausgefunden haetten, "dass
Erfahrungen mit individueller und systembedingter Gewalt fuer
viele junge Erwachsene in Nordamerika ein grosses Problem
darstellen." Sie seien daher uebereingekommen, sich gegenseitig zu
unterstuetzen und sich in ihren jeweiligen Kontexten diesen Formen
von Gewalt zu widersetzen.

Die Jugenddelegierten betonten in ihrem Bericht, dass Gewalt und
die Auffassung, Krieg sei "ein akzeptables politisches Mittel",
nicht mit dem Evangelium Jesu Christi vereinbar seien. Weiterhin
bezeichneten sie die wirtschaftliche Globalisierung, Ausgrenzung,
Armut und die Darstellung von Sexualitaet und Koerperlichkeit als
"subtile Formen von Gewalt, die in unser Leben eindringen".

Die Jugendlichen forderten die Einsetzung eines Koordinators/einer
Koordinatorin fuer die Arbeit mit jungen LutheranerInnen in
Nordamerika, Initiativen in den Bereichen Bildung, Information und
Soziales, die Befaehigung junger Erwachsener zu aktivem Handeln
und Gebet.

Sie verpflichteten sich zum politischen Eintreten fuer die, deren
Stimme nicht gehoert werde, zu taeglichem Gebet fuer Frieden und
Versoehnung, weniger und bewussterem Konsum, Wissensaustausch,
Aufbau von Gemeinschaft und direktem Kontakt mit Menschen in der
suedlichen Hemisphaere. Weiterhin regten sie ein
nordamerikanisches Treffen junger Erwachsener an. (605 Woerter)

Weitere Informationen ueber die Zehnte LWB-Vollversammlung finden
Sie auf der Vollversammlungs-Webseite: www.lwb-vollversammlung.org

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