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Krieg ist kein politisches Mittel, um Frieden zu schaffen


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Fri, 14 Feb 2003 15:25:19 -0600

LWB-Generalsekretaer Noko wuerdigt deutschen Standpunkt zum
Irak-Konflikt

Hannover (Deutschland)/Genf, 14. Februar 2003 (LWI) - Der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr.
Ishmael Noko, hat die Haltung Deutschlands zum Irak-Konflikt
begruesst. "Ich hoffe, dass das deutsche Volk und die deutsche
Regierung fest bei ihrem Standpunkt fuer den Frieden bleiben",
erklaerte Noko am Dienstag, 11. Februar, vor JournalistInnen in
Hannover (Deutschland). Der deutsche Aussenminister Joschka
Fischer habe vor dem UN-Sicherheitsrat auch stellvertretend fuer
viele kleinere Nationen gesprochen, so der LWB-Generalsekretaer,
der vom 8. bis 11. Februar auf Einladung von Landesbischoefin Dr.
Margot Kaessmann die Evangelisch-Lutherische Landeskirche
Hannovers besuchte.

Die weltweiten christlichen Gemeinschaften seien sich einig in
ihrem Einsatz fuer den Frieden, betonte Noko in Hannover. Das
weltweite Netzwerk von Kirchen und Partnerorganisationen ACT
(Action by Churches Together - Kirchen helfen gemeinsam), zu
dessen Gruendungsmitgliedern der Lutherische Weltbund gehoert,
bereite sich jedoch auch auf Fluechtlingshilfe im Fall eines
Kriegs vor. Noko erinnerte daran, dass der Irak von jenen Nationen
aufgeruestet worden sei, die jetzt seine Gefaehrlichkeit
beklagten.

Der LWB-Generalsekretaer, der am Sonntag, 9. Februar, gemeinsam
mit Bischoefin Kaessmann den Gottesdienst in der Marktkirche
Hannover feierte, besuchte am Montag, 10. Februar, das
evangelische Gymnasium Andreanum in Hildesheim (Deutschland) und
diskutierte mit rund 150 SchuelerInnen. Dominierendes Thema war
auch hier ein moeglicher Irak-Krieg. Krieg sei fuer ihn kein
politisches Mittel, um Frieden zu schaffen, erklaerte Noko. Die
internationale Entwicklungsarbeit von 50 Jahren sei gefaehrdet.
Anstatt einen Praeventivkrieg zu fuehren, sei es noetig, Bruecken
zwischen den Nationen und Kulturen zu bauen, so der 59-Jaehrige.
In dem Gespraech mit den SchuelerInnen, das in englischer Sprache
gefuehrt wurde, betonte Noko, er habe genug vom Krieg.

Befragt nach dem Missionsverstaendnis des LWB vor dem Hintergrund
der Wunden des Kolonialismus gerade in Afrika betonte Noko, dass
es dem LWB nicht darum gehe, den Schwachen zu helfen, sondern sie
zu staerken. Der LWB engagiere sich mit seinen Nothilfe-,
Wiederaufbau- und Entwicklungsprogrammen in mehr als 30 Laendern,
um die Situation dort zu verbessern. Die LWB-MitarbeiterInnen
gingen auf die Menschen zu, jedoch nicht aus einer Position der
Macht heraus. Der LWB verstehe sich nicht hierarchisch, sondern
der Gedanke der Mission stamme aus den christlichen Gruppen vor
Ort.

Noko verabschiedete sich von den Hildesheimer SchuelerInnen mit
dem Hinweis, er sei auf der Suche nach jungen Menschen, denen er
den Stab uebergeben koenne, den die "Alten" lange Zeit getragen
haetten.

LWB-Generalsekretaer Noko traf waehrend seines Besuches in
Hannover auch mit den Delegierten der hannoverschen Kirche fuer
die Zehnte LWB-Vollversammlung zusammen, die vom 21. bis 31. Juli
im kanadischen Winnipeg stattfindet. Zur Vollversammlung werden
etwa 1.000 TeilnehmerInnen erwartet, einschliesslich der 436
Delegierten aus den 136 LWB-Mitgliedskirchen. Die Vollversammlung
ist das oberste Entscheidungsgremium des LWB und tritt in der
Regel alle sechs Jahre zusammen. Die hannoversche Landesbischoefin
Kaessmann ist eine der beiden HauptrednerInnen waehrend der
Vollversammlung in Winnipeg.

Bereits am 7. und 8. Februar war Noko auf Einladung des Leitenden
Bischofs der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche
Deutschlands (VELKD), Bischof Dr. Hans Christian Knuth
(Schleswig), Gast der Nordelbischen Synode in Rendsburg
(Deutschland). Am Dienstag, 11. Februar, besuchte er das
Kirchenamt der VELKD in Hannover. (515 Woerter)

*	*	*

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
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***
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