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Generalsekretdr des VRK besucht Ldnder in Asien


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Date Mon, 24 Feb 2003 14:35:47 +0100

Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung PR-03-11
zur Vervffentlichung frei
24. Februar 2003

Generalsekretdr des VRK besucht Ldnder in Asien
Die christlichen Minderheiten stehen nicht allein

Konrad Raiser wird vom 26. Februar bis zum 9. Mdrz vier Ldnder in Asien
besuchen. Zum ersten Mal stattet ein Generalsekretdr des Vkumenischen Rates
der Kirchen Laos, Thailand, Myanmar (fr|her Birma) und Pakistan einen
offiziellen Besuch ab. Damit soll die Solidaritdt der internationalen
vkumenischen Familie mit den christlichen Minderheitsgemeinschaften zum
Ausdruck gebracht werden.

Raiser wird wdhrend seines 12-tdgigen Besuchs Gesprdche mit Verantwortlichen
von Kirchen und christlichen Einrichtungen, f|hrenden Persvnlichkeiten aus
den Mehrheitsreligionen wie Buddhismus und Islam, Vertretern und
Vertreterinnen der Zivilgesellschaft wie auch mit Regierungsbeamten f|hren.
\ber die Solidaritdtsbekundung hinaus soll der Besuch auch dazu beitragen,
die interreligivsen Bindungen zu stdrken und die Beziehungen der vrtlichen
Kirchen zur jeweiligen Regierung zu fvrdern.

Laos (26.-27. Februar)
Erstes Besuchsziel ist die Demokratische Volksrepublik Laos. Armut,
defiziente Gesundheitsversorgung und unzureichendes Bildungsangebot sind nur
einige der zahlreichen Probleme dieses kommunistischen Landes, das dar|ber
hinaus unter den Folgen des Vietnamkrieges leidet und sich in j|ngerer Zeit
f|r einen marktwirtschaftlichen Kurs entschlossen hat. 

Die Kirchen, die in der Vergangenheit als Westagenten gesehen wurden, sind in
eine neue Phase ihrer Beziehungen zum Staat eingetreten. In Laos ist der
Buddhismus praktisch die offizielle Religion, wdhrend die Protestanten nur
eine kleine Minderheit sind, die allerdings rasch wdchst.

Der Generalsekretdr des VRK wird Gesprdche in der Hauptstadt Vientiane mit
Funktiondren der kommunistischen Partei und mit Regierungsbeamten, mit dem
buddhistischen Oberhaupt und mit rvmisch-katholischen Verantwortlichen
f|hren. Dar|ber hinaus ist ein Besuch in einem von buddhistischen Mvnchen
betriebenen Krankenhaus vorgesehen.

"Der Besuch Dr. Raisers stellt einen qualitativen Sprung nach vorn f|r das
Leben und Zeugnis der 100-jdhrigen Evangelischen Kirche von Laos dar, die an
einer Mitgliedschaft im VRK in naher Zukunft interessiert ist", sagt Mathews
George, Asienreferent im VRK.

Thailand (27. Februar - 2. Mdrz)
ist die zweite Etappe des Asienbesuchs. Das Land war von der asiatischen
Wirtschaftskrise 1997 stark betroffen und hat eine chaotische politische und
soziale Situation erlebt, wdhrend es gleichzeitig unter den negativen
Auswirkungen der Globalisierung und der neoliberalen Politik leidet und mit
steigenden Armuts- und Arbeitslosenraten zu kdmpfen hat.

Thailand ist ein buddhistisches Land und die Christen machen nur einen
geringen Prozentsatz aus. Dennoch haben dort zahlreiche internationale
vkumenische und missionsbezogene Veranstaltungen stattgefunden. Der Beitrag
der christlichen Kirchen zur sozialen Entwicklung des Landes hat breite
Anerkennung gefunden.

Raiser wird in Bagkok mit der Leitungsspitze der Kirche Christi in Thailand
zusammentreffen und einige ihrer Einrichtungen besuchen. Ferner stehen
Gesprdche mit anderen kirchlichen Verantwortlichen und Leitern verschiedener
Institutionen sowie mit hohen Vertretern des Buddhismus, des Islam und der
rvmisch-katholischen Kirche in Thailand auf der Tagesordnung.

Dar|ber hinaus wird Raiser ein Rehabilitationszentrum f|r AIDS-Kranke in
Chiangmai besuchen, einen Vortrag vor dem Professorenstab und der
Studentenschaft einer theologischen Fakultdt halten und in zwei
Gottesdiensten predigen.

"Der Besuch des VRK-Generalsekretdrs wird die Kirche ermutigen und sie in der
Gesellschaft sichtbarer machen", meint George.

Myanmar (3. - 5. Mdrz)
Das ehemalige Birma ist die dritte Etappe dieses Besuches. Das Land, das seit
1988 von einem Militdrregime regiert wird, leidet unter dr|ckender Armut,
politischem Aufruhr und ethnischen Spannungen.

Die Religionsfreiheit in diesem Land hat viele Einschrdnkungen erlitten. Die
Tatsache, dass dem Generalsekretdr des VRK auf Ersuchen des Nationalen
Kirchenrates ein Visum erteilt wurde, stellt einen grundlegenden Wandel in
den Beziehungen zwischen Kirche und Staat dar.	

Raiser wird Gesprdche in der Hauptstadt Yangon mit dem Vorstand des
Kirchenrates f|hren, einen Vortrag vor dem Professorenstab und der
Studentenschaft einer theologischen Fakultdt halten und mit hohen Beamten der
Militdrregierung zusammentreffen. Ferner sind ein Treffen mit den
buddhistischen F|hrern des Landes vorgesehen sowie Besuche in einem
Ausbildungszentrum f|r Blinde und einem anderen f|r Taubstumme.

"Das Zusammentreffen Dr. Raisers mit dem Obersten Patriarchen des
Theravada-Buddhismus wird den Kirchen des Landes helfen, die Beziehungen
zwischen den beiden Religionen zu festigen. Das ist besonders wichtig zu
einem Zeitpunkt, wo k|rzlich eine zunehmende Tendenz zum Misstrauen zwischen
den verschiedenen religivsen Gruppen im Land entstanden ist", betont Mathews
George. 

Pakistan (7. - 9. Mdrz)
ist die vierte und letzte Etappe dieses Besuchs in Asien. Das Land ist
mehrheitlich muslimisch und wurde bis Oktober 2002 von einem Militdrregime
regiert. Als Verb|ndeter der USA beim Angriff auf Afghanistan und in der
internationalen Koalition gegen den Terrorismus sieht sich das Land aufgrund
militanter Islamisten gro_en Spannungen ausgesetzt, die sich im Falle eines
Militdranschlags auf den Irak noch verschdrfen kvnnten.

Christen und Kirchen im Land befinden sich in einer schwierigen Lage, zumal
die Extremistengruppen sie mit dem christlichen Westen identifizieren.
Militante radikale Islamisten haben bereits Christen und Christinnen,
christliche Kirchen, Krankenhduser und Schulen angegriffen. 

Raiser wird Gesprdche in Lahore mit den Verantwortlichen der Kirchen des
Landes f|hren und an der Einweihung des Amtsgebdudes des Nationalen
Kirchenrats teilnehmen. Ferner wird er mit hohen Beamten der Regierung sowie
mit Vertretern und Vertreterinnen von Nichtregierungsorganisationen
zusammentreffen. Auch wird er an einem vkumenischen Gottesdienst in der
protestantischen Kathedrale in Lahore teilnehmen und mit den F|hrern der
muslimischen Gemeinschaft zusammentreffen.

"Die Kirchen kn|pfen hohe Erwartungen an diesen Besuch, der sie sp|ren ldsst,
dass sie nicht allein sind, sondern das die Weltkirche an ihrer Seite steht",
sagt Clement John, Referent im VRK-Team f|r Internationale Angelegenheiten,
Frieden und menschliche Sicherheit. Dar|ber hinaus *wird dieser Besuch dem
Generalsekretdr Gelegenheit bieten, Sorgen und Anliegen mit den Mitgliedern
islamischer Parteien und Gruppen auszutauschen", f|gt er hinzu. 

Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro des VRK-Medienbeauftragten,  
tel: +41 (0)22 791 64 21 /61 53 

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Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

Vkumenischer Rat der Kirchen
VRK-Medienbeauftragte 
Tel: (41 22) 791 6153 / 791 6421
Fax: (41 22) 798 1346
E-Mail: media@wcc-coe.org 
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