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Vorbereitende Konsultation zur LWB-Vollversammlung


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 24 Feb 2003 10:41:06 -0600

Bischof Sturm: "Nicht nur als allerletztes Mittel militaerische
Gewaltanwendung androhen"
Eroeffnungsgottesdienst zur europaeischen Vorbereitenden
Konsultation zur LWB-Vollversammlung

Wien (Oesterreich)/Genf, 23. Februar 2003 (LWI) * Zum Gebet fuer
den Frieden hat der Bischof der Evangelischen Kirche
Augsburgischen Bekenntnisses in Oesterreich, Mag. Herwig Sturm,
aufgerufen. In seiner Predigt im Eroeffnungsgottesdienst der
europaeischen Vorbereitenden Konsultation zur Vollversammlung des
Lutherischen Weltbundes (LWB) erklaerte Sturm heute, 23. Februar,
in der Lutherischen Stadtkirche Wien (Oesterreich), "ich bete
dafuer, dass Saddam Hussein an die Menschen seines Landes denkt
und ihnen diesen Krieg erspart". Ebenso bete er darum, dass
US-Praesident George W. Bush seine Verantwortung in dieser Welt
anders wahrnehme als durch Zerstoerung. Er hoffe, dass die
Weltgemeinschaft, insbesondere die USA und Grossbritannien, nicht
nur als allerletztes Mittel militaerische Gewaltanwendung androhe,
sondern zugleich einen ehrlichen Dialog fuehre, mit dem Ziel der
gemeinsamen Sicherheit und des Aufbaus des verhungernden Landes.

Die europaeische Konsultation zur Vorbereitung der
LWB-Vollversammlung, die vom 23. bis 26. Februar in Wien 
stattfindet, tage zu einer Zeit, da der Krieg im Irak immer
wahrscheinlicher werde und immer naeher komme, so Sturm. Auch in
Wien haetten ausende Menschen um Frieden gebetet, Zehntausende
seien auf die Strasse gegangen, weltweit Millionen. Im
Zusammenhang mit diesem Engagement habe es in juengster Zeit in
Oesterreich Vorwuerfe gegeben, erklaerte Sturm, ChristInnen seien
blauaeugig, IllusionaerInnen oder gar HeuchlerInnen. Bedeute die
Teilnahme der ChristInnen am Ringen um eine friedliche Loesung,
dass sie der Wirklichkeit nicht ins Auge sehen wollen, fragte der
Bischof von rund 355.000 LutheranerInnen. Er bete darum, dass die
Kenntnisse und die Haltungen, die die Kirchen im oekumenischen
Dialog und im interreligioesen Gespraech praktizierten, auch in
der Politik angewendet werden und Fruechte bringen.

Sturm betonte, die Kirche sei kein "blauaeugiger
Verschoenerungsverein", sondern nehme die Welt wahr, wie sie sei,
hart, frustrierend, voller Widerstaende und vergeblicher Muehe
fuer jeden, der etwas zum Wachsen und Bluehen bringen wolle. In
diese Welt, so Sturm, falle der Samen des Wortes Gottes, "wehrlos
und leise, aber mit einer Kraft, die Leben schafft und befreit".
Dieses Wort Gottes sei menschenfreundlich, gerade auch fuer
diejenigen, die sonst so unfreundlich vom Schicksal, von ihren
Mitmenschen oder von struktureller Gewalt und Unrecht behandelt
wuerden. Ihnen gelte dieses Wort besonders und sie sollten es
hoeren.

Im Blick auf die christlichen Kirchen vermerkte der Bischof
kritisch: "Die Welt wartet auf Modelle von Begegnung, die
entfeinden; auf Schritte, die versoehnen, auf Brot, das naehrt und
wir * feilen am Profil unserer Kirchen, sichern ihren Bestand oder
kaempfen um die besten Plaetze."

Die europaeische Vorbereitende Konsultation zur Vollversammlung
(VKV) findet auf Einladung der Evangelischen Kirche Augsburgischen
Bekenntnisses in Oesterreich in Wien statt. Es ist die zweite von
insgesamt fuenf regionalen Tagungen im Vorfeld der Zehnten
LWB-Vollversammlung, die sich aus der Perspektive der
verschiedenen Regionen mit Thema und Inhalt der Vollversammlung
beschaeftigen. Die LWB-Vollversammlung zum Thema "Zur Heilung de
Welt" findet vom 21. bis 31. Juli 2003 in Winnipeg (Kanada) statt.
Gastgeberin der Vollversammlung ist die Evangelisch-Lutherische
Kirche in Kanada (ELKIK).

Im Mittelpunkt der europaeischen Konsultation zur Vorbereitung der
Vollversammlung stehen Fragen der wirtschaftlichen Globalisierung,
der Zusammenarbeit der europaeischen LWB-Mitgliedskirchen und die
Vorbereitung auf die Zehnte LWB-Vollversammlung. Das Programm der
Konsultation zielt darauf ab, die Vollversammlungsdelegierten
sowohl auf die inhaltlichen als auch auf die praktischen Aspekte
der Arbeit bei der Vollversammlung vorzubereiten. Die Tagung

bietet den Delegierten der europaeischen Mitgliedskirchen darueber
hinaus Gelegenheit zum Gedankenaustausch und laedt sie zur
Koordination gemeinsamer Interessen und Angelegenheiten bezueglich
der Tagesordnung der Vollversammlung ein.

An der europaeischen Konsultation nehmen rund 80 Personen teil,
darunter ueber 60 Vollversammlungsdelegierte der europaeischen
LWB-Mitgliedskirchen. In Winnipeg werden zur Zehnten
Vollversammlung etwa 1.000 TeilnehmerInnen erwartet,
einschliesslich der 436 Delegierten aus den 136
LWB-Mitgliedskirchen. Die Vollversammlung ist das oberste
Entscheidungsgremium des LWB und tritt in der Regel alle sechs
Jahre zusammen.

Die erste regionale Vorbereitungstagung fand von vom 23. bis 26.
Januar in Nordamerika (Denver, Colorado/USA) statt. Weitere
Tagungen sind geplant in Asien vom 2. bis 6. Maerz (Medan,
Indonesien), in Afrika vom 23. bis 26. Maerz (Nairobi, Kenia)
sowie in Lateinamerika & Karibik vom 6. bis 9. April (San
Salvador, El Salvador). Die Vorbereitende Konsultation der Frauen
zur Vollversammlung fand vom 14. bis 19. November 2002 in Montreux
(Schweiz) statt. Den Abschluss der vorbereitenden Konferenzen
bildet im Juli 2003 eine globale Jugendkonferenz in der Naehe von
Toronto (Kanada). (702 Woerter)

Ueber den Verlauf der europaeischen Vorbereitenden Konsultation
zur LWB-Vollversammlung informiert eine Pressekonferenz am Montag,
24. Februar 2003, um 9.30 Uhr im Cafe andtmann in 1010 Wien.
Teilnehmen werden u.a. Bischof Mag. Herwig Sturm, Bischof Dr.
Julius Filo von der Evangelischen Kirche A.B. in der Slowakischen
Republik und LWB-Vizepraesident fuer die Region Mittel- und
Osteuropa, LWB-Schatzmeisterin Inger Johanne Wremer von der
Norwegischen Kirche und Pfarrerin Ilona Fritz, Praesidentin der
Evangelisch-Lutherischen Kirche im Koenigreich der Niederlande.

Waehrend der europaeischen Vorbereitenden Konsultation zur
LWB-Vollversammlung in Wien erreichen Sie das
LWB-Kommunikationsbuero ueber den
Schweizer Mobilfunk-Anschluss: +41/(0)78-720 8021.

*     *    *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
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