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'Durch die persoenliche Begegnung bekommt der LWB ein Gesicht'


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Mon, 24 Feb 2003 16:01:40 -0600

Bischof Sturm: "Durch die persoenliche Begegnung bekommt der LWB
ein Gesicht"
Von Optimismus getragener Prozess der Erneuerung in den Kirchen
Mittel- und Osteuropas

Wien (Oesterreich)/Genf, 24. Februar 2003 (LWI) - Durch die
persoenliche Begegnung bekomme der Lutherische Weltbund (LWB) ein
Gesicht, erklaerte der Bischof der Evangelischen Kirche
Augsburgischen Bekenntnisse in Oesterreich, Mag. Herwig Sturm, am
Montag, 24. Februar, aus Anlass der in Wien tagenden europaeischen
Vorbereitenden Konsultation zur Vollersammlung des LWB gegenueber
JournalistInnen. Die Konsultation lasse die Ziele der einzelnen
LWB-Programme fuer die oesterreichische Kirche, die 1947 zur den
Gruendungsmitgliedern des LWB gehoert habe, als Ganzes deutlich
werden. Dies mache die Umsetzung in den Gemeinden leichter, so
Bischof Sturm. Er freue sich, dass der LWB die Einladung nach Wien
angenommen habe, dies sei fuer die oesterreichische lutherische
Kirche eine grosse Ehre. Bisher habe er viele Namen auf
LWB-Papieren und Programmen gelesen, nun bestehe die Moeglichkeit
zur persoenlichen Begegnung. Es gelte: "aus Papier werden
Menschen", erklaerte der Bischof von rund 355.000 LutheranerInnen.

Die europaeische Konsultation zur Vorbereitung der
LWB-Vollversammlung vom 23. bis 26. Februar in Wien diene vor
allem der Auseinandersetzung mit Inhalt und Ablauf der Zehnten
LWB-Vollversammlung, die vom 21. bis 31. Juli 203 zum Thema "Zur
Heilung der Welt" im kanadischen Winnipeg stattfindet, erklaerte
LWB-Schatzmeisterin Inger Johanne Wremer von der Norwegischen
Kirche. Die Ergebnisse der Vollversammlung seien fuer die
naechsten sechs Jahre bestimmend fuer die Arbeit des LWB. In zehn
sogenannten Dorfgruppen werden laut Wremer Themen wie die
wirtschaftliche Globalisierung, Gewalt in Familien, HIV/AIDS und
Gerechtigkeit diskutiert.

Als eine Gemeinschaft von 136 lutherischen Kirchen weltweit werde
auch ueber die Verpflichtung zum Teilen der Ressourcen zu sprechen
sein, betonte die LWB-Schatzmeisterin. Ziel sei, auch kleineren
Kirchen mit eingeschraenkten finanziellen Moeglichkeiten die volle
Teilnahme an der lutherischen Gemeinschaft zu ermoeglichen. Nicht
nur im Hinblick auf Winnipeg versuche der LWB ausgrenzende
Barrieren wie HIV/AIDS oder Formen der Diskriminierung zu
beseitigen. Hierzu gehoerten auch die Auswirkungen der
wirtschaftlichen Globalisierung, die neben positiven Effekten
gerade auch negative Auswirkung zeige. Hier beobachte sie eine
zunehmende Ungerechtigkeit, so Wremer. Weiterhin gehoere zu den
zentralen Themen der Vollversammlung die Diskussion ueber den
weiteren Dialog mit der roemisch-katholischen Kirche, nachdem am
31. Oktober 1999 die Gemeinsame Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre unterzeichnet wurde.

Zu einer Rueckbesinnung auf die christlichen Werte in einem sich
vereinigenden Europa hat der Bischof der Evangelischen Kirche
Augsburgischen Bekenntnisses in der Slowakischen Republik, Dr.
Julius Filo, aufgerufen. Es sei die Aufgabe der Kirchen, in einem
zusammenwachsenden Europa auf die ethischen und geistigen
Grundwerte hinzuweisen, die vom Christentum beeinflusst seien, so
Filo, seit 1997 LWB-Vizepraesident fuer die Region Mittel- und
Osteuropa. Hier sei "Vorbeugen besser als heulen". Weiterhin sei
es das Ziel der LWB-Mitgliedskirchen in Mittel- und Osteuropa,
andere Kirchen an ihrem von Optimismus getragenen Prozess der
Erneuerung teilhaben zu lassen. Nach dem Fall des "Eiserner
Vorhangs" seiendiese Kirchen neben den positiven auch mit den
negativen Folgen der Globalisierung konfrontiert gewesen. Dies
beinhalte die grosse Herausforderung, die Faehigkeit zu
entwickeln, positive Aspekte aufzunehmen, den negativen jedoch zu
widerstehen. Er halte es fuer dingend geboten, in einen Prozess
des Teilens aller Gaben einzutreten, so der Bischof von rund
373.000 LutheranerInnen.

Auf die Moeglichkeit des Gespraechs mit noch kleineren sowie mit
grossen Kirchen innerhalb des LWB freut sich Pfarrerin Ilona
Fritz, die im Mai 2002 zur Praesidentin der Lutherischen Kirche im
Koenigreich der Niederlande gewaehlt wurde. Fuer ihre mit 15.000
Mitgliedern kleine Kirche sei es "enorm wichtig", Teil einer
weltweiten grossen Bewegung zu sein. Die niederlaendische
lutherische Kirche, die sich im Prozess der Vereinigung mit den
reformierten Kirchen in den Niederlanden befinde, stehe vor der
entscheidenden Frage, ob die dann ueber 2,5 Millionen Mitglieder
starke Kirche zum LWB gehoeren werde. Eine weitere Herausforderung
im Vereinigungsprozess sei die Akzeptanz von Frauen in
Fuehrungspositionen. Daran naehmen konservative Gruppen in den
reformierten Kirchen Anstoss. Als besondere Chance wertet Fritz,
dass kleinere Kirchen in Entscheidungsprozessen oftmals
beweglicher seien als grosse.

Die europaeische Vorbereitende Konsultation zur Vollversammlung
ist die zweite von insgesamt fuenf regionalen Tagungen im Vorfeld
der Zehnten LWB-Vollversammlung, die sich aus der Perspektive der
verschiedenen Regionen mit Thema und Inhalt der Vollversammlung
beschaeftigen. An der europaeischen Konsultation nehmen rund 80
Personen teil, darunter ueber 60 Vollversammlungsdelegierte der
europaeischen LWB-Mitgliedskirchen. In Winnipeg werden zur Zehnten
Vollversammlung etwa 1.000 TeilnehmerInnen erwartet,
einschliesslich der 436 Delegierten aus den 136
LWB-Mitgliedskirchen. Die Vollversammlung ist das oberste
Entscheidungsgremium des LWB und tritt in der Regel alle sechs
Jahre zusammen. (723 Woerter)

*     *    *

Der Lutherische Weltbund (WB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
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***
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