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Es muessen Alternativen zum Krieg gegen den Irak gesucht werden


From "Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>
Date Wed, 26 Feb 2003 10:18:14 -0600

TeilnehmerInnen der europaeischen Vorbereitenden Konsultation zur
LWB-Vollversammlung in Wien befuerchten Destabilisierung der
Region

Wien (Oesterreich)/Genf, 26. Februar 2003 (LWI) - Gegen einen
moeglichen Krieg gegen den Irak haben sich die TeilnehmerInnen der
europaeischen Konsultation zur Vorbereitung der Vollversammlung
des Lutherischen Weltbundes (LWB) vom 23. bis 26. Februar in Wien
(Oesterreich) ausgesprochen. In einem Brief an die Delegierten der
asiatischen Konsultation zur Vorbereitung der Vollversammlung, die
vom 2. bis 6. Maerz in Medan (Indonesien) stattfindet, betonen die
europaeischen VertreterInnen aus ueber 20 Laendern, die
lutherischen Kirchen aus ganz Europas stuenden an der Seite derer,
"die mit massiven Protesten die Erwaegung von Alternativen zum
Krieg einfordern".

Es koenne nicht akzeptiert werden, so der Brief der Konsultation,
dass anderswo Menschenleben gefaehrdet wuerden, um den Menschen in
Europa und Nordamerika ein Gefuehl der Sicherheit zu schaffen.
"Sicherheitsfragen sollten vielmehr aus dem Bewusstsein heraus
erwaegt werden, dass wir alle verwundbar sind." Diese
Verwundbarkeit gehoere zum Menschsein, ihr sei nicht zu entrinnen.

Die TeilnehmerInnen der Konsultation in Wien teilen die Sorge der
Kirchen im Mittleren und Nahen Osten, dass ein Krieg sch negativ
auf die Situation der ChristInnen in der Region auswirken koennte.
Sie verurteilen weiterhin die Unterdrueckung, die von der Diktatur
im Irak ausgehe, brachten aber auch ihre Befuerchtung zum
Ausdruck, dass ein bewaffneter Konflikt die Region weiter
destabilisiere wuerde.

Im Hinblick auf die wirtschaftliche Globalisierung, eines der
zentralen Themen der Zehnten LWB-Vollversammlung vom 21. bis 31.
Juli 2003 in Winnipeg (Kanada), erklaerten die TeilnehmerInnen,
die Globalisierung eroeffne Moeglichkeiten fuer den Austausch von
Erfahrungen und die Begegnung zwischen Menschen. Die
wirtschaftliche Globalisierung diene jedoch auch den Interessen
derjenigen, "die bereits Macht haben, auf Kosten der Mehrheit".
Auch in Europa erlebten sie die Ausgrenzung von Gruppen und
Laendern in der Folge von Prozessen, denen u. a. neoliberale
Konzepte zu Grunde liegen.

Solche Prozesse wuerden oft so dargestellt, als gaebe es keine
Alternative. Die VertreterInnen der europaeischen
LWB-Mitliedskirchen stellten klar, dass es nach ihrer Ausfassung
sehr wohl Alternativen gebe. Ziel sei es, sich mit diesen zu
befassen. Weiterhin bekraeftigten die TeilnehmerInnen ihre
Verpflichtung, sich fuer gerechte, nachhaltige und lebensbejahende
Oekonomien einzusetzen.

In ihrem Schreiben an die Delegierten der asiatischen Konsultation
im Vorfeld der LWB-Vollversammlung erklaeren die europaeischen
Delegierten, dass es ihnen schwer falle, ihre Mission in der
Vielfalt der Religionen und Kulturen zu definieren, die von jeher
eine Realitaet Europas gewesen sei. In den LWB-Mitgliedskirchen
gebe es eine Vielfalt von ethnischen Gruppen, Sprachen, Kulturen,
Familienstrukturen und Lebensstilen. Diese Vielfalt muesse positiv
aufgenommen werden, ohne Gerechtigkeit und Gleichberechtigung
aufzugeben. Weiterhin forderten die Delegierten, dass dem
christlichen Glauben und den christlichen Werten in Europa auch
weiterhin eine zentrale Rolle zukommen muesse.

Die europaeische Vorbereitende Konsultation zur Vollversammlung
war die zweite von ingesamt fuenf regionalen Tagungen im Vorfeld
der Zehnten LWB-Vollversammlung, die sich aus der Perspektive der
verschiedenen Regionen mit Thema und Inhalt der Vollversammlung
beschaeftigen. An der europaeischen Konsultation nehmen rund 80
Personen teil, darunter ueber 60 Vollversammlungsdelegierte der
europaeischen LWB-Mitgliedskirchen. Gastgeberin war die
Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisse in Oesterreich.

Zur Zehnten LWB-Vollversammlung zum Thema "Zur Heilung der Welt"
werden etwa 1.000 TeilnehmerInnen erwartet, einschliesslich der
436 Delegierten aus den 136 LWB-Mitgliedskirchen. Die
Vollversammlung findet auf Einladung der Evangelisch-Lutherischen
Kirche in Kanada (ELKIK) in Winnipeg statt und ist das oberste
Entscheidungsgremium des LWB. Sie tritt in der Regel alle sechs
Jahre zusammen. (553 Woerter)

*     *    *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische Beziehungen, Theologie,
humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene
Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
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***
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