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Titel: Ein Helfer ist gekommen


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Date Mon, 12 May 2003 13:59:57 +0200

Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung 03-18
zur Vervffentlichung frei
12. Mai 2003

Pfingstbotschaft 2003 der Prdsidentinnen und Prdsidenten des VRK

"Ein Helfer ist gekommen"

"... Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Trvster nicht zu euch. Wenn ich
aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er der Welt
die Augen auftun |ber die S|nde und |ber die Gerechtigkeit und |ber das
Gericht; |ber die S|nde: dass sie nicht an mich glauben; |ber die
Gerechtigkeit: dass ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; |ber
das Gericht: dass der F|rst dieser Welt gerichtet ist." (Johannes 16, 7-11)

"Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort
beieinander. Und... sie wurden alle erf|llt von dem heiligen Geist..."
(Apostelgeschichte 2, 1-4)

Das griechische Wort, das Johannes gebraucht, um vom heiligen Geist zu
sprechen, ist Parakletos, d.h. der F|rsprecher, Ratgeber, Trvster und
Besch|tzer. Der Geist ist unser Helfer und unser Trvster in der Not. Nie
hatten die J|nger so sehr Beistand gebraucht wie an dem Abend, als Christus
verraten wurde. In jener Nacht waren auch sie auf das Hvchste best|rzt und
verwirrt. Solange Christus kvrperlich unter ihnen war, konnte er seine Worte
selbst deuten. Wenn die J|nger ihn falsch verstanden hatten, konnte er seine
Lehren wiederholen. Sie brauchten niemand anderes, der sie erhellen, der
durch gro_e Taten Zeugnis ablegen oder ihnen seine Worte ins Geddchtnis rufen
w|rde. 

Mit seiner Ank|ndigung, er werde sie verlassen, verhie_ Jesus seinen J|ngern
aber auch, dass er ihnen einen Trvster, den heiligen Geist, senden w|rde, der
ihnen zur Seite stehen und der Welt die Augen auftun sollte |ber ihr
Verstdndnis von S|nde, Gerechtigkeit und Gericht. Denn die Welt hat sich
vers|ndigt, als sie sich weigerte zu glauben, dass Gott in dem lebendigen
Christus zu finden und	 Gerechtigkeit in dem auferstandenen Christus
verkvrpert ist und dass alle gerichtet werden, die einen F|rst dieser Welt
dem Friedef|rst vorziehen. Jesus hat den J|ngern deutlich gesagt, dass der
heilige Geist nicht an die Stelle seines eigenen Wirkens und seiner Person
treten w|rde; vielmehr werde er die Glaubenden weiterhin segnen mit den
Reicht|mern und Taten Gottes, welche die ersten J|nger in Christus gefunden
hatten, und werde sie - und uns - *in alle Wahrheit leiten" (Johannes 16,
12-15).

Die Aussagen der Bibel |ber den heiligen Geist beschreiben die Schvpferkraft
des heiligen, liebenden Gottes. Der Geist ist transzendent, dem menschlichen
Geist aber auch persvnlich prdsent. Der heilige Geist wird den Gldubigen als
ein Lebensprinzip offenbart, ausgesandt, um scheinbar leblose Herzen und
Seelen mit neuem Leben zu f|llen und den erschaffenen Kosmos wie auch seine
Bewohner zu gestalten und zu erhalten. Es ist heilsam f|r die Menschheit, die
Macht des Geistes anzuerkennen. Wir Menschen haben zu allen Zeiten und im
Laufe der Jahrhunderte mehr und mehr versucht, die Krdfte des Universums zu
manipulieren. Ein solcher Griff nach der Macht droht Chaos und Katastrophen
auszulvsen. Dies spiegelt sich wider in einer Welt, in der ein Staat zusammen
mit einer Hand voll Alliierter durch die unrechtmd_ige Invasion des Irak
bewusst und in gravierender Weise gegen anerkannte Instrumente der
Weltordnung, des Friedens und der Gerechtigkeit versto_en haben. 

In einer Welt, die voller S|nde ist, in der die Wahrheit verfdlscht wird, die
Lebensbedingungen der Menschen zerstvrt werden und wir Vorzeichen des Todes
erkennen kvnnen, rufen wir erneut nach einem Helfer, dem heiligen Geist, der
allein unseren Gottesdienst, unser Wirken und unser Zeugnis lebendig und
wirklich machen kann. Nur wenn wir so erneuert werden, erfahren wir die neue
Schvpfung in Christus und die Gemeinschaft des heiligen Geistes.  

F|r uns Glaubende ist Pfingsten der Tag, an dem wir den heiligen Geist
feiern, den Helfer und Trvster, den Jesus den J|ngern angek|ndigt hatte. In
der Tat hat Gott den heiligen Geist ausgegossen auf alles Fleisch, damit wir
mit Gott versvhnt werden. Mit dem Pfingstgeschehen begann der Umkehrprozess
dessen, was in Babel geschah (1. Mose 11, 1-9), wo Gott die Sprache des
Volkes verwirrte und sie in alle Ldnder zerstreute, damit sie aufhvrten,
Bvses zu tun. Zu Pfingsten versammelten sich Gottesf|rchtige aus allerlei
Vvlkern in Jerusalem. Und da geschah es: neues Leben, Macht und Segen Gottes
manifestierten sich in |berwdltigender Weise, und Petrus erkannte darin die
Erf|llung der Prophezeiung Joels (Apostelgeschichte 2, 5-21). Und wieder
herrschte Best|rzung und Verwirrung (Apostelgeschichte 2, 6) - diesmal aber,
weil jeder ganz gewvhnliche Mdnner und Frauen, erf|llt vom heiligen Geist, in
verschiedenen Sprachen reden hvrte.

Die Urgemeinde wusste, was es bedeutete, eine internationale, multikulturelle
und vielsprachige Gemeinschaft zu sein. Am Pfingsttag hvrten Menschen von den
du_ersten Enden der damals bekannten Erde das Wort vom Evangelium und
glaubten an die frohe Botschaft von Jesus Christus. Wir d|rfen bei unserem
vkumenischen Streben niemals den Mut verlieren. Der heilige Geist, der
Helfer, wird uns die Kraft eingeben, die zu lieben, die anders sind als wir,
und er wird uns zu einer einzigen Familie im Glauben zusammenf|gen. Zwar ist
diese Familie reich an menschlicher Vielfalt, doch sind wir durch die Gnade
Gottes berufen, mit einer Stimme zu sprechen, mit einem Herzen zu f|hlen und
in Einheit zu handeln. Amen.

			Die Prdsidentinnen und Prdsidenten des VRK

			Dr. Agnes Abuom, Nairobi, Kenia
			Pfarrerin Kathryn K. Bannister, Bison, USA
			Bischof Jabez L. Bryce, Suva, Fidschi
			S.E. Dr. Chrysostomos, Metropolit des Heiligen Stuhls
von Ephesus, Istanbul, T|rkei
			S.H. Ignatius Zakka I. Iwas, Damaskus, Syrien
			Dr. Kang Moon Kyu, Seoul, Korea
			Bischof Federico J. Pagura, Rosario, Argentinien
			Bischof Eberhardt Renz, T|bingen, Deutschland

Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro des VRK-Medienbeauftragten, 
tel: +41 (0)22 791 64 21 /61 53

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Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

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