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Title: Die Vision von Alma Ata


From "WCC Media" <Media@wcc-coe.org>
Date Tue, 20 May 2003 14:26:53 +0200

Vkumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
zur Vervffentlichung frei
20. Mai 2003

Die Vision von Alma Ata 

"Kehrt zur|ck zu den Prinzipien der primdren Gesundheitsversorgung: die
Neubelebung der Vision von Alma Ata ist der wichtigste Schritt, um
'Gesundheit f|r alle' zu verwirklichen", so lautete die Botschaft einer
Konsultation, die der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) und die Peoples
Health Movement vom 16.-18. Mai in Genf veranstaltet haben.

Die Peoples Health Movement ist eine Basisbewegung, die in nahezu 100 Ldndern
aktiv ist. Die Konsultation in Genf, die gezielt vor der 56.
Weltgesundheits-versammlung durchgef|hrt wurde, erinnerte die
Weltgesundheitsorganisation (WGO), UNICEF und die internationale Gemeinschaft
an das Versprechen, das sie den Vvlkern der Welt in der 1978 ausgearbeiteten
historischen Alma-Ata-Erkldrung gegeben hatten.

Die Konsultation in Genf verfolgte das Ziel, Basisgesundheitspersonal,
Wissenschaftler/innen, die urspr|nglichen Verfasser/innen der
Alma-Ata-Erkldrung, Friedensgruppen und andere Vertreter/innen der
Zivilgesellschaft aus aller Welt zu mobilisieren. "Wir fordern Gesundheit f|r
alle JETZT!" so lautete die einstimmige Forderung der Teilnehmenden. In einer
Zeit, in der jeden Tag mehr als 30 000 Kinder in aller Welt an Krankheiten
sterben, gegen die Vorbeugema_nahmen ergriffen werden kvnnten, war dies ein
dringend notwendiger Appell. 

"Ich glaube an die Menschen. Die Gesundheit der Menschen ist am besten
gesichert, wenn die Menschen sich selbst darum k|mmern. Das Ziel besteht
darin, Einzelnen und Gemeinschaften das Wissen und die Fdhigkeiten an die
Hand zu geben, damit sie selbst Verantwortung f|r ihre Gesundheit |bernehmen
kvnnen",  betonte ein Konsultationsteilnehmer, Dr. John Oommen aus Orissa,
Indien.

Der VRK sieht es als wichtige Aufgabe an, Vertreter und Vertreterinnen der
Basis mit politischen Entscheidungstrdgern/innen zusammenzubringen; zudem
gehvrt es zur Verantwortung der Kirche, den Stimmen der "Ungehvrten" Gehvr zu
verschaffen.

Im Jahr 2003 ist der 25. Jahrestag der historischen internationalen
Alma-Ata-Konferenz |ber primdre Gesundheitsversorgung, die als Ziel
"Gesundheit f|r alle bis zum Jahr 2000" verk|ndet hatte. In Wirklichkeit war
das Konzept der primdren Gesundheitsversorgung jedoch schon lange vor dieser
Konferenz von den kirchlichen Gesundheitsprogrammen entwickelt worden, die
der 1968 im VRK eingerichteten Christlichen Gesundheitskommission (CMC)
angehvrten. Die zur Vorbereitung der Alma-Ata-Konferenz durchgef|hrten
Studien (1973-1975) st|tzten sich auf eine Reihe ihrer Programme als
Beispiele erfolgreicher Arbeit im Bereich der primdren Gesundheitsversorgung.

1974 richtete der damalige Direktor der WGO, Dr. Halfdan Mahler, zusammen mit
dem Direktor der CMC, James McGilvray, und dem Direktor der VRK-Abteilung f|r
Weltmission und Evangelisation, Bischof Leslie Newbigin, einen gemeinsamen
Ausschuss ein, um Mvglichkeiten der Zusammenarbeit in Angelegenheiten
"gegenseitigen Interesses" zu sondieren.

Im Anschluss an die Alma-Ata-Konferenz wurde das CMC-Magazin CONTACT als
Instrument f|r die Herbeif|hrung sozial gerechter Verdnderungen im
Gesundheitswesen benutzt, und kirchliche Organisationen, die sich die
Koordinierung der Gesundheitsarbeit in aller Welt zur Aufgabe machten, wurden
ermutigt, sich in Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedskirchen und
Gesundheitsprogrammen f|r die schwerpunktmd_ige Fvrderung der primdren
Gesundheitsversorgung einzusetzen. Das seither fortbestehende Engagement der
Kirchen f|r eine bessere Gesundheitsversorgung in aller Welt macht deutlich,
dass die Vision der Alma-Ata-Konferenz von der "Gesundheit f|r alle" und der
primdren Gesundheitsversorgung, insbesondere f|r arme Gemeinschaften, heute
noch genauso aktuell und wichtig ist wie damals.

Der VRK hat |ber die CMC somit eine zentrale Rolle bei der Entwicklung des
Konzepts der primdren Gesundheitsversorgung gespielt. "Wir begr|_en die in
den letzten 25 Jahren erzielten Fortschritte, aber wir sind uns bewusst, dass
das Ziel 'Gesundheit f|r alle' nicht erreicht worden ist", erkldrte die
VRK-Delegation, die an der Weltgesundheitsversammlung teilnimmt. (Der VRK hat
beratenden Status in der WGO und stellt ein wichtiges Forum f|r die
Vertreter/innen der Zivilgesellschaft dar, |ber das sie ihren Beitrag in
WGO-Versammlungen einbringen kvnnen.

"Wir bekrdftigen unsere Entschlossenheit, uns im Rahmen unserer
Mitgliedschaft f|r die Bed|rfnisse der Drmsten und der am stdrksten
Ausgegrenzten einzusetzen und erneuern unsere Verpflichtung gegen|ber dem
Ziel der 'Gesundheit f|r alle' und den Prinzipien der primdren
Gesundheitsversorgung, indem wir die Menschen in die Lage versetzen, diese
Prinzipien den Gegebenheiten ihres jeweiligen lokalen Umfelds anzupassen",
betonte die Delegation.

Folgende Mitglieder der VRK-Delegation auf der Weltgesundheitsversammlung
stehen f|r Interviews zur Verf|gung :

Natalia CEBOTARENCO, Direktorin, DrugInfo Moldova, Vorstandsmitglied,
Vkumenisches Pharmazeutisches Netzwerk (Moldawien)
Gabi HETLER, Koordinatorin, Deutsches Institut f|r Drztliche Mission (DIFAM) 
Manoj KURIAN, Programmreferent f|r Gesundheit, Heilen und Ganzheit, VRK/Team
f|r Mission&Vkumenische Ausbildung
Samuel MWENDA, Direktor, Gesundheitsverband Kenia 
Patricia NICKSON, Dekanin, Panafrikanisches Institut f|r
gemeinschaftsbezogene Gesundheit (Dem. Rep. Kongo)
Eva OMBAKA, Direktorin, VRK, Vkumenisches Pharmazeutisches Netzwerk
(Tansania)
J.C.OMMEN, Leiter, Abteilung f|r gemeinschaftsbezogene Gesundheit, Christian
Hospital,  Orissa (India)
Eric RAM, ehem. Direktor, World Vision, und ehem. Direktor, VRK/CMC (Schweiz)
David SANDERS, Professor f|r gemeinschaftsbezogene Gesundheit, University of
Western Cape (S|dafrika)
Josi UTRERA, Koordinator, Niederldndische Arbeitsgruppe zu Gesundheits- und
Entwicklungsfragen (WEMOS) (Niederlande)

Weitere Informationen erhalten Sie vom B|ro des VRK-Medienbeauftragten,  
tel: +41 (0)22 791 64 21 /61 53

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Der Vkumenische Rat der Kirchen (VRK) ist eine Gemeinschaft von 342 Kirchen
in |ber 100 Ldndern auf allen Kontinenten und aus praktisch allen
christlichen Traditionen. Die rvmisch-katholische Kirche ist keine
Mitgliedskirche, arbeitet aber mit dem VRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan
ist die Vollversammlung, die ungefdhr alle sieben Jahre zusammentritt. Der
VRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell gegr|ndet. An der Spitze
der Mitarbeiterschaft steht Generalsekretdr Konrad Raiser von der
Evangelischen Kirche in Deutschland.

Vkumenischer Rat der Kirchen
VRK-Medienbeauftragte 
Tel: (41 22) 791 6153 / 791 6421
Fax: (41 22) 798 1346
E-Mail: media@wcc-coe.org 
Internet: www.wcc-coe.org 

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1211 Genf 2, Schweiz


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