wfn.org | Zehnte LWB-Vollversammlung findet wie geplant statt

["Frank Imhoff" <FRANKI@elca.org>]

LWB-Generalsekretaer Noko: In Winnipeg werden
Vorbeugungsmassnahmen gegen SARS getroffen

Winnipeg (Kanada)/Genf, 20. Juni 2003 (LWI) - Der Lutherische
Weltbund (LWB) ist der Ueberzeugung, dass der Ausbruch von SARS
(Schweres Akutes Atemwegsyndrom) in Kanada unter Kontrolle ist und
keine negativen Auswirkungen auf die LWB-Vollversammlung vom 21.
bis 31. Juli dieses Jahres im kanadischen Winnipeg haben wird.

Im Rahmen einer Pressekonferenz anlaesslich seines Besuchs in
Winnipeg bestaetigte LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko,
dass die Vollversammlung wie geplant im Winnipeg Convention Centre
stattfinden werde. Es wuerden rund 1.000 TeilnehmerInnen erwartet,
davon 430 Delegierte aus den 136 Mitgliedskirchen des LWB in
weltweit 76 Laendern.

Am 23. April hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgrund
des Ausbruchs von SARS vor Reisen nach Toronto, der groessten
Stadt Kanadas, gewarnt. Eine Woche spaeter wurde diese
internationale Reisewarnung aufgehoben, hatte jedoch bis dahin
bereits zu einem Einbruch bei Reisen nach Toronto gefuehrt. Im Mai
hatten die kanadischen Gesundheitsbehoerden erneut eine besondere
Ueberwachung der Krankenhaeuser im Raum Toronto angeordnet,
nachdem bei PatientInnen weitere SARS-Faelle aufgetreten waren.
Die WHO sprach jedoch keine weitere Warnung gegen Reisen nach
Toronto aus.

LWB-Generalsekretaer Noko stellte fest, der LWB habe "eingehende
Erkundigungen" ueber die Lage in Kanada eingeholt. Es sei aber nie
in Erwaegung gezogen worden, die Vollversammlung wegen SARS zu
verschieben oder zu verlegen.

"Die Frage einer terminlichen Verschiebung hat sich nie gestellt.
Es bestand fuer mich zu keinem Zeitpunkt die Notwendigkeit, das
[LWB-]Exekutivkomitee einzuberufen, um diese Frage zu
diskutieren", betonte Noko vor gegenueber JournalistInnen in
Winnipeg. Noko erklaerte, "wir sind zufrieden mit den
Gesundheitsvorkehrungen in diesem Bereich".

Der LWB werde trotz allem bei der Vollversammlung
Vorbeugungsmassnahmen gegen ein Ansteckungsrisiko durch SARS
treffen. Als Beispiel nannte Noko die Austeilung des Weins beim
Abendmahl. Hier wuerden wahlweise Einzelbecher bereit stehen. Auch
werde medizinisches Personal praesent sein und Rat und Hilfe
leisten.

"Egal welche Schritte wir unternehmen und welche
Wahlmoeglichkeiten wir anbieten, die [lutherische] Communio wird
dadurch nicht angetastet", betonte Noko.

Fuer Noko unterstreichen Krankheiten wie SARS die Bedeutung des
Themas der Zehnten LWB-Vollversammlung "Zur Heilung der Welt" in
besonderer Weise. "SARS gibt uns allen Anlass zur Sorge, denn es
ist nicht nur eine Krankheit, die Menschenleben bedroht, sondern
stigmatisiert auch Menschen", so Noko. "Gegenwaertig erleben die
Menschen in Kanada eine Stigmatisierung. So werden sie dafuer
sensibilisiert, was Stigmatisierung und Ausgrenzung bedeuten."

Nach Nokos Aussagen laufen die Vorbereitungen fuer die
Vollversammlung in Winnipeg gut, auch wenn ausserhalb Kanadas
einige Komplikationen eingetreten sind. So habe unter anderem die
kanadische Botschaft in Bogota (Kolumbien) zwei der drei
kolumbianischen Vollversammlungsdelegierten ein Visum verweigert.
Noko stellte fest, der LWB gehe von einem "technischen Problem"
aus und stehe in Verhandlungen mit kanadischen Behoerden, um eine
Korrektur dieser Entscheidung herbeizufuehren.

Noko ist ueberzeugt, dass die Vollversammlung ein "Regenbogen der
Nationen, Kulturen und Kirchen" sein werde. Ausser den
lutherischen Delegierten und BesucherInnen wuerden auch
oekumenische Gaeste teilnehmen, unter anderen Kardinal Walter
Kasper, Praesident des Paepstlichen Rates zur Foerderung der
Einheit der Christen, VertreterInnen anglikanischer und
methodistischer Kirchen sowie weiterer Kirchen und Gemeinschaften.

Seit der Gruendung des LWB 1947 findet mit der Zehnten
LWB-Vollversammlung zum zweiten Mal eine Vollversammlung in
Nordamerika statt. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada
(ELKIK) ist Gastgeberin der Vollversammlung. Sie hat rund 188.000
getaufte Mitglieder in 627 Gemeinden in ganz Kanada und gehoert
seit 1986 zum LWB. (541 Woerter)

(Ein Beitrag von Ron Friesen (Winnipeg), Agrarjournalist beim
Manitoba Co-operator, fuer LWI.)

*	*	*

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 136 Mitgliedskirchen, denen rund 61,7 Millionen der
weltweit rund 65,4 Millionen LutheranerInnen in 76 Laendern
angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der
Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen.
Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen
gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese
Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte,
Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und
Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst
des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes
Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die
Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder.
Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit
Quellenangabe abgedruckt werden.

***
LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
E-Mail: dmg@lutheranworld.org
Tel.: +41-22-791-6353
Fax: +41-22-791-6630
http://www.lutheranworld.org/